Studieren im Ausland

Insgesamt hat sich die Zahl der Studierenden, die während ihres Studiums ins Ausland gehen, seit den 1990er Jahren verdoppelt. Gründe, das Studium ins Ausland zu verlegen, gibt es viele: heutzutage sind Auslandserfahrungen bei Berufsanfängern fast obligatorisch, unabhängig davon, ob sie national oder international Karriere machen wollen. In einer globalisierten Welt geht es nicht ohne Fremdsprachkompetenz und eine gewisse Vertrautheit mit fremden Mentalitäten.

Ein weiterer Punkt ist die Qualität der Lehre: an vielen ausländischen Hochschulen herrscht im Vergleich zu Deutschland oftmals eine intensivere Lernatmosphäre und das Studium geht zügiger voran. Die Studierenden werden häufig viel persönlicher betreut. Abgesehen von solchen pragmatischen Gründen, verspricht ein Auslandsstudium eine unvergessliche Lebenserfahrung und die Möglichkeit, zahlreiche neue Menschen und eine fremde Kultur kennenzulernen.

Deutsche Studierende im Ausland

Nicht nur über die Zeit gesehen sondern auch aktuell kehren immer mehr Studierende Deutschland den Rücken und studieren im Ausland. Das Statistische Bundesamt meldet, dass im Jahr 2018 etwa 135.500 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen eingeschrieben waren, was etwa 15% mehr sind als noch vor zehn Jahren. Die beliebtesten Zielländer waren Österreich, die Niederlande, das Vereinigte Königreich, die USA und die Schweiz. Es zieht die meisten deutschen Studierenden also eher in die europäischen Nachbarländer als nach Übersee.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Deutsche Studierende im Ausland 2018

Nach dem Statistischen Bundesamt unterscheiden sich die Interessen der Studierenden je nach Zielland: Angehende Mediziner bevorzugen zum Beispiel Ungarn und Tschechien. Der in Deutschland übliche Numerus Clausus kann mit einem solchen Auslandsstudium umschifft werden. Aufgrund der vielen deutsch- und englischsprachigen, ähnlich aufgebauten Studiengänge studieren über 60 % der deutschen Studierenden in den Niederlanden Rechts-, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften. In Frankreich studieren rund 30% Sprach-, Kulturwissenschaften und Sport.

Eine Studie der HIS GmbH im Auftrag des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) zur Untersuchung des Mobilitätspotentials deutscher Studierender hat ergeben, dass 43 % aller deutschen Studierenden während ihres Studiums über ein Auslandsstudium nachdenken. 9 % versuchen es, geben aber vorzeitig auf. 35 % haben kein Interesse und 23 % nehmen einen Auslandsaufenthalt konkret in Angriff. Ein Drittel der international interessierten Studierenden geht sogar mehrfach ins Ausland. Sei es zu Studienzwecken, für ein Auslandspraktikum oder für einen Sprachkurs. Wer aus finanziellen Gründen Bedenken trägt, sollte sich über die zahlreichen Förderungsmöglichkeiten wie Stipendien, Bildungskredite u.ä. informieren, die den Weg ins Ausland sehr erleichtern können.

Beliebteste Studienländer weltweit

Den Wunsch, einen Teil des Studiums in einem anderen Land zu absolvieren, haben nicht nur deutsche Studierende, sondern auch im Ausland treibt es die Studierenden in alle Ecken der Welt. In der folgenden Statistik ist die Top 10 der beliebtesten Länder für ein Auslandsstudium abgebildet. Mehr als die Hälfte der befragten Studierenden favorisieren ganz klar die USA. Auf Platz zwei findet sich das nächste Land mit englischer Sprache: Großbritannien. Deutschland liegt in diesem Ranking an dritter Stelle.

Beliebteste Studienländer weltweit, Quelle: Statista, 2016

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Länderwahl zum Auslandsstudium

FAQ zum Auslandsstudium

Welche Gründe gibt es für ein Auslandsstudium?

In einer zunehmend globalisierten Welt sind Auslandserfahrungen unverzichtbar geworden. Gute bis sehr gute Englischkenntnisse, weitere Fremdsprachenkenntnisse, längere Auslandserfahrungen und interkulturelle Kompetenz werden in der heutigen Berufswelt von nahezu allen Bewerbern gefordert.

Die optimale Möglichkeit, sich diese Fähigkeiten anzueignen bzw. sie zu vertiefen, bietet ein Auslandsstudium. Die Studienzeit eignet sich als Lebensphase perfekt, um für eine längere Zeit in ein fremdes Land zu gehen. In viele Studiengänge lässt sich dieses Vorhaben auf unkomplizierte Weise integrieren bzw. ist sogar fester Bestandteil des Lehrplans.

Kaum verwunderlich ist es daher, dass sich immer mehr Studierende zu einem Semester oder einem Vollstudium im Ausland entschließen. Eine Studie des Statistischen Bundesamts ergab, dass im Jahr 2018 rund 135.500 Deutsche an ausländischen Hochschulen immatrikuliert waren. Das waren knapp fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Am stärksten stieg der prozentuale Anteil der Auslandsstudierenden im Vollstudium.

Mit einem Blick in die Biographien von Geschäftsführern, Managern und hochrangigen Politikern, wirst du vielfach eine Gemeinsamkeit feststellen können: ein Studium oder wenigstens ein Semester im Ausland sind ein regelmäßiger Bestandteil. Schließlich bringen frühzeitige Auslandserfahrungen zahlreiche Vorteile mit sich – sowohl für das berufliche wie auch das private Weiterkommen.

Immer mehr Studierende entschlossen sich daher in den letzten Jahren dazu, teilweise oder ganz im Ausland zu studieren. Der DAAD nannte das eine begrüßenswerte Entwicklung: Ein Auslandsstudienaufenthalt wirke sich positiv auf die fachliche und interkulturelle Kompetenz der Studierenden aus und erweitere ihren persönlichen Horizont erheblich.

Ein längerer Auslandsaufenthalt hilft selbstredend dabei, Fremdsprachenkenntnisse im gesprochenen wie im geschriebenen Wort erheblich zu verbessern. Das ist für das weitere Studium und das spätere Berufsleben von erheblichem Nutzen. Zudem macht ein solcher Aufenthalt selbstständiger und aufgeschlossener. Wer diese Schlüsselqualifikationen aufweist, hat im modernen Arbeitsmarkt besonders gute Chancen.

Das Gastland und seine Kultur kannst du aus einer unmittelbaren und authentischen Perspektive erleben. Und das nicht nur auf dem Campus, sondern auch im privaten Bereich. Ein wenig Urlaubsfeeling gehört immer zu einem Auslandstudienaufenthalt. Das Leben im Gastland bietet eine angenehme Abwechslung zum Alltag. In deiner Freizeit kannst du dir Sehenswürdigkeiten anschauen, die Natur kennenlernen und die sportlichen wie kulturellen Möglichkeiten ausschöpfen.

Einige ausländische Universitäten, insbesondere die US-amerikanischen, bieten zudem sehr umfassende Angebote für ihre Studierenden: dazu zählen Fitnessstudios und Sportplätze, Bibliotheken, Cafés, Restaurants und Shops, die sich direkt am Campus befinden.

Einige internationale Hochschulsysteme zeichnen sich durch eine lange Traditionen aus. Überfüllte Lehrsäle, ein fehlender Austausch mit den Dozenten, extreme Einsparmaßnahmen und ein noch nicht gefestigtes Studiensystem gehören hier – anders als in Deutschland – nicht zum Studienalltag. Dadurch kannst du dich besonders intensiv deinem Studium widmen.

Nicht wenige junge Leute studieren entweder die ersten Semester oder komplett im Ausland, um den in Deutschland verbreiteten Numerus Clausus zu umgehen. Insbesondere in den Fächern Human-, Zahn- und Tiermedizin sowie Jura ist das häufig der Fall.

Falls du dich nicht für ein Vollstudium, sondern ein Auslandsemester als Free Mover entscheidest, so kannst du normalerweise recht frei semester- und fachübergreifend Kurse im Undergraduate oder Postgraduate-Bereich auswählen. Du musst allerdings vorab klären, wie viele Plätze den Gaststudierende offen stehen. Viele Auslandsstudierende beenden ihr Studium in Deutschland, um die Anerkennung sicherzustellen. Eine andere Variante stellen binationale Doppelabschlüsse dar, die in manchen Studiengängen angeboten werden.

Vielleicht erschließen sich dir durch deine Auslandserfahrungen auch ganz neue Berufsperspektiven oder du beginnst, mit der Idee zu liebäugeln, dauerhaft im Ausland zu leben? Nach deiner Rückkehr wirst du Deutschland aus einer ganz neuen Perspektive sehen.

Welche Voraussetzungen gibt es für ein Auslandsstudium?

Je nach Land, Hochschulsystem, Hochschule und Studiengang unterscheiden sich die Aufnahmebedingungen für ausländische Studierende. Zumeist herrschen jedoch die folgenden, allgemeinen Voraussetzungen: Du solltest volljährig sein und eine Hochschulzugangsqualifikation, sprich das (Fach-)Abitur, in der Tasche haben. In Ausnahmefällen ist auch ein Studium ohne Abitur möglich.

Viele Universitäten verlangen von ihren Bewerbern Mindestzensuren im (Fach-)Abitur und im bisherigen Studium und/oder ein Mindestergebnis in einem standardisierten Sprachtest. Einige Universitäten haben auch eigene Aufnahmetests eingeführt, mit denen sie die Eignung der Bewerber prüfen. Das können reine Sprachtest sein, aber auch Tests zum Fach- oder Allgemeinwissen.

Sämtliche Dokumente müssen normalerweise in übersetzter Beglaubigung eingereicht werden. Üblicherweise wünschen ausländische Universitäten von den Gaststudierende einen finanziellen Nachweis in einer bestimmten Höhe. Damit soll u.a. sichergestellt sein, dass du für die Semestergebühr und die Lebenshaltungskosten aufkommen kannst.

Um eine Zeitlang im Ausland leben zu können, benötigst du einen gültigen Personalausweis und Reisepass. Je nach Land benötigst du außerdem ein Studierendenvisum. Konkrete Informationen findest du auf unseren Länderseiten. Empfehlenswert und teilweise obligatorisch ist es, eine passende Auslandskrankenversicherung abzuschließen.

Kann man ohne Abitur im Ausland studieren?

Im Gegensatz zu Deutschland, kannst du im Ausland auf unkompliziertere Art und Weise auch ohne (Fach-)Abitur mit einem Studium beginnen. Sehr wichtig ist es jedoch, vorab zu klären, ob der Studienabschluss auch außerhalb des Landes anerkannt wird.

In Großbritannien, Kanada und Australien kannst du an einigen Colleges nach mindestens elf Jahren Schulbildung einen studienvorbereitenden Kurs belegen. Im Anschluss ist es dann möglich, dass du dich in einem universitären Bachelor-Studiengang einschreibst.

In den USA kannst du dich mit der Mittleren Reife und einer abgeschlossenen Berufsausbildung an einem amerikanischen Community College für ein Studium immatrikulieren. Dort kannst du die ersten zwei Studienjahre absolvieren. Die Studiengänge an den Community Colleges sind weniger theoretisch ausgerichtet als an einer Universität. Die Sprachanforderungen an die Bewerber sind außerdem nicht so hoch wie an einer Universität. Ergänzende Englischkurse sollen etwaige Defizite ausgleichen.

Dieses zweijährige Studium endet mit einem Associate-Degree. Mit ihm kannst du dann an einem vierjährigen College oder einer Universität bis zum Bachelor-Degree weiterstudieren. Das ist empfehlenswert, da der Associate-Degree in Deutschland nicht anerkannt wird.

Welche Arten des Auslandsstudiums gibt es?

Abhängig davon, wie viel Zeit du im Ausland verbringen möchtest, gibt es unterschiedliche Arten des Auslandsstudiums.

Auslandssemester
Die am häufigsten gewählte Art eines Auslandsstudienaufenthalts ist ein Auslandssemester. D.h. du bleibst weiterhin an deiner Heimatuniversität immatrikuliert, während du an einer ausländischen Hochschule als Gaststudierender das fremde Bildungs- und Hochschulsystem kennenlernst.

Viele Studierende entscheiden sich aus eigenem Antrieb dazu, eine Zeitlang im Ausland zu studieren. In einigen Studiengängen ist sogar ein integrierter Auslandsaufenthalt von ein oder zwei Semestern vorgeschrieben. Der Vorteil ist es, dass dadurch keine Studienzeitverlängerung riskiert wird – schließlich sind sie ein fester Bestandteil des Studienplans.

Als Auslandssemester kannst du häufig eine recht flexible, fach- und semesterübergreifende Kurswahl treffen und damit gezielt deine Kenntnisse in deinen Studienbereichen vertiefen bzw. dich mit neuen Fachgebieten vertraut machen. Ein Auslandssemester ist im Undergraduate- genauso wie im Postgraduate-Bereich möglich.
Ein Vorteil ist es, dass die Bewerbungsprozedur für ein Auslandssemester im Normalfall unkomplizierter ist, als bei einem Vollstudium. Viele Universitäten bieten spezielle Programme für Auslandssemester, z.B. durch Open-Semester Programme und Austauschprogramme mit internationalen Partnerhochschulen. Ein weiterer Vorteil ist es, dass zahlreiche, auf ein Auslandssemester zugeschnittene Stipendien existieren.

Vollstudium im Ausland
Ein komplettes Studium im Ausland zu absolvieren, ist eine weniger häufig gewählte Variante. Ein solcher Schritt ist weit umfassender als nur für ein Semester ins Ausland zu gehen. Ein Vollstudium bedeutet, sich in jeder Hinsicht auf das fremde Land, seine Hochschulstruktur und die Einheimischen einzulassen.
Es birgt ein gewisses Risiko, in einer Fremdsprache und in einem anderen kulturellen Umfeld zu studieren. Die Doppelbelastung durch die sprachliche und kulturelle Barriere ist nicht zu unterschätzen. Empfehlenswert ist es, wenn du dein Gastland schon einmal bereist hast. Sinnvoll ist außerdem ein intensiver Sprachkurs, um deine Sprachkenntnisse zu verbessern.

Insbesondere bei Studieninteressierten an den in Deutschland durch den Numerus Clausus beschränkten Fächern wird ein Vollstudium im Ausland immer populärer. Das ist z.B. in sämtlichen medizinischen Studiengängen, aber auch in Psychologie, Jura und Architektur der Fall.

Unbedingt musst du dich vorab darüber informieren, ob der ausländische Studienabschluss bei einer Rückkehr in die Heimat anerkannt wird. Innerhalb Europas sind die Akkreditierungshürden dank des Bologna-Prozesses inzwischen weit gesunken. In Ländern wie den USA und Kanada liegt die Anerkennung stark in den Händen der jeweiligen Universitäten.

Vielleicht möchtest du nach einem ersten Studienabschluss in Deutschland noch ein Postgraduierten-Studium oder eine Promotion im Ausland anschließen? Oder du willst ein Certificate (gilt auch als Weiterbildung) oder Diplom an einer renommierten Universität erwerben? In diesem Fall ist frühzeitig erneut die Akkreditierungsfrage zu klären.

Summer Sessions
Falls es dir nicht möglich ist, für ein ganzes Semester ins Ausland zu gehen, so kannst du alternativ an Summer Sessions teilnehmen. Sie sind eine aus den angloamerikanischen Ländern stammende Form eines kurzfristigen Auslandsstudienaufenthaltes von circa fünf bis maximal zehn Wochen. Zumeist laufen die Kurse an den Universitäten zwischen Mai und September. Viele Studierende nehmen daher in ihren Semesterferien teil.

Aufgrund der zeitlichen Einschränkung widmen sich die Summer Sessions in verdichteter Form bestimmten Themengebieten. Die Teilnehmer können unter einer Vielzahl von Kursen auswählen. Maximal dürfen meistens drei Kurse belegt werden. Die Inhalte werden auf eine intensive Art und Weise vermittelt und das geforderte Leistungsniveau ist normalerweise relativ hoch. Allerdings bieten viele Summer Schools Freizeitprogramme zum Kennenlernen von Land und Leuten an.

Die Kurse werden mit regulären Credit Points abgeschlossen, die in der Regel dem Umfang eines regulären Semesters entsprechen. Vorab solltest du sicherstellen, dass die Leistungen in deiner Heimat anerkannt werden.

Binationales Studium
Die Zahl der binationalen Studiengänge ist in den letzten Jahren stark gewachsen. In diesen Studiengängen absolvierst du normalerweise die Hälfte deines Studiums an einer deutschen Universität bzw. Fachhochschule und die restliche Zeit an einer ausländischen Partnerhochschule.

Durch diese Studiengänge sollen die Hochschulen internationaler ausgerichtet werden und die Studierenden mobiler und interkulturell versierter. Welche Abschnitte des Studiums an welcher Hochschule gelehrt werden, ist genau im Studienplan vorgeschrieben.

Beendet wird das binationale Studium mit einem Double Degree oder Joint Degree. Es gibt keine allgemeingültige Definition. Zumeist steht ein Double Degree für einen Doppelabschluss an der Heimathochschule sowie der Partnerhochschule. Ein Joint Degree ist hingegen ein gemeinsam durch beide Hochschulen verliehener Studienabschluss.

Fern- und Onlinestudium
Du hast nicht nur die Möglichkeit an einer deutschen Fernuniversität zu studieren, sondern kannst dich auch an einer internationalen Hochschule im Fernstudiengang einschreiben. Das ist im Teilstudium im Ausland wie im Vollstudium möglich. Ein Fernstudium ist besonders dann sinnvoll, wenn du neben der Berufstätigkeit studieren möchtest oder privat sehr eingespannt bist, z.B. durch die Betreuung von Kindern oder anderen Verwandten. Durch ein Fernstudium bist zeitlich flexibel und ortsungebunden.

In zahlreichen Ländern ist mindestens eine Fernuniversität niedergelassen. Außerdem haben viele anerkannte Universitäten eigene Angebote im Onlineunterricht. Meistens entsprechen die Inhalte denen eines Präsenzstudiums. Ein Fernstudium ist genauso im Erststudium wie in einem postgraduierten Studium zu absolvieren. An den Fernuniversitäten kannst du reguläre Universitätsabschlüsse und/oder Certificates und Diploma erwerben.

Fernunterricht findet heutzutage eigentlich immer online statt, d.h. durch Webinare, Online-Vorlesungen und per Chat. Prüfungen werden entweder ebenfalls online oder mit geblocktem Präsenzstunden (an nationalen Prüfungszentren oder dem Standort der Universität) abgehalten. Andernfalls wird dir das Lernmaterial postalisch zugesandt.

Ein Nachteil ist es natürlich, dass du durch diese Art des Studiums keine Auslandserfahrung sammelst. Manche Universitäten bieten aber zumindest kurze Präsenzphasen. Jedoch studierst du in einer Fremdsprache und erwirbst einen internationalen Abschluss. Wie bei jedem internationalen Studium solltest du vorab die Anerkennung in deiner Heimat prüfen.

Wie findet man die passende Hochschule für ein Auslandsstudium?

Wenn du die Entscheidung getroffen hast, im Ausland zu studieren, solltest dir frühzeitig über deine Prioritäten und Wünsche in Bezug auf diesen Aufenthalt klar werden. Möchtest du ein ganz bestimmtes Land kennenlernen? Hast du eine ganz konkrete Hochschule und ein Studienprogramm im Blick?

Wo soll es hingehen?
– Wie lange möchtest du ins Ausland? Soll es ein Teilstudium sein oder ein Vollstudium?
– In welches Land (und welche Region) willst du? In welcher Studiensprache möchtest du studieren?
– Wie lange dauern die einzelnen Studienanschnitte (Semester oder Trimester)?
– Welche Kooperationsverträge hat deine Heimatuniversität mit ausländischen Unis?
– Hast du vielleicht eine konkrete Zieluniversität (wenn ja, welche Bewerbungsfristen hat sie?)
– Welche Studienbedingungen herrschen an der Zieluniversität und welche Studienmöglichkeiten gibt es
– Welche Schwerpunkte und Ausrichtungen haben die Fachbereiche?
– Wann ist der Bewerbungsschluss? Was gehört zu den Bewerbungsunterlagen?
– Reichen deine Sprachkenntnisse aus? Musst du eine Sprachprüfung ablegen? Wo findet sie statt und wann?

Anerkennung der vor dem Auslandsstudium erbrachten Leistungen
– Falls du Studienanfänger bist: Wird deine Hochschulzugangsberechtigung im Zielland anerkannt?
– Falls du bereits studierst und ein Gastsemester planst, solltest du darauf achten, dass die Kurse dein Studium sinnvoll ergänzen. Werden deine bisherigen Studienleistungen im Ausland anerkannt?
– Musst du einen Aufnahmetest ablegen?

Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen
– Wie verhält es sich mit der Anerkennung der während des Aufenthalts erbrachten Leistungen?

Administratives
– Welche Dokumente und Unterlagen brauchst du für deine Bewerbung?
– Wie sind die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen, benötigst du ein Visum?
– Welche Auslandskrankenversicherung passt zu deinem Aufenthalt?
– Brauchst du einen Impfschutz zur Einreise?

Finanzielles
– Wie hoch sind die Studiengebühren und die zu erwartenden Lebenshaltungskosten?
– Musst du Studiengebühren entrichten?
– Wie hoch sind in etwa die Lebenshaltungskosten?
– Bestehen Chancen auf ein Stipendium oder andere Finanzierungshilfen?

In welchen Ländern kann man ein Auslandsstudium machen?

Die beliebtesten Zielländer für deutsche Auslandsstudierende lagen nach einer Umfrage des Statistischen Bundesamts im Jahr 2018 im direkten europäischen Nachbargebiet. Allen voran lag Österreich, das nicht nur eine geringe Distanz zu Deutschland aufweist, sondern auch eine kaum vorhandene Sprachbarriere. Danach folgten die Niederlande, in denen vielfach auf Englisch studiert werden kann. An dritter und vierter Stelle wählten die Studierenden Großbritannien und die Schweiz. Danach folgten die USA. Den größten Zuwachs an deutschen Studierenden konnte Portugal mit +22,4 % verzeichnen.

Die Zielländer unterschieden sich je nach Fachbereich deutlich. So studierten laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamts 62 %, der in Ungarn eingeschrieben deutschen Studierenden Humanmedizin und 8 % Tiermedizin. Seit Jahren entscheiden sich immer mehr angehende Medizinstudierendefür ein Studium Osteuropa (neben Ungarn z.B. Slowakei, Polen, Tschechien oder Lettland), um den deutschen Numerus Clausus zu umgehen. Die dortige Studienqualität ist gut und der Unterricht findet auf Englisch statt. Bei Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften nimmt unser französischer Nachbar seit langem einen Spitzenplatz ein. Fast ein Drittel der Gaststudierenden war in diesen Fachbereichen eingeschrieben. Dahingegen waren knapp 38 % aller Auslandsstudierenden, die nach Australien gingen, in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften immatrikuliert.

Wie kann man ein Auslandsstudium organisieren?

Hochschuleigenes Austauschprogramm
Die vielleicht bekannteste Art eines Auslandssemesters, stellen Austauschprogramme zwischen zwei Partneruniversität dar. Das Bewerbungs- und Aufnahmeverfahren für diese Programme ist zumeist unkompliziert. Außerdem existieren zwischen den Partnerhochschulen Abkommen, die die Aufnahme der Studierenden und die gegenseitige Anerkennung ihrer Studienleistungen vereinfachen. Für die Studierenden entfallen die Studiengebühren. Ein Nachteil der Austauschprogramme ist es jedoch, dass die Auswahl an Studienmöglichkeiten eingeschränkt ist.

Am bekanntesten ist das ERASMUS-Programm, das den Austausch zwischen den europäischen Studierenden fördern soll. Außereuropäisch existieren beispielsweise Kooperation mit dem europäischen Utrecht Network. Dazu zählt das Australian European Network (AEN) zwischen Europa und Australien und das Mid-America Universities International (MAUI) zwischen den USA und Europa. Für die Länder Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea kannst du dich mit dem EU-Förderprogramm Countries Instrument Education Cooperation Programme (EU-ICI ECP) bewerben. Viele Universitäten haben zudem fakultätsinterne Austauschprogramme, die unabhängig von ERASMUS und Co. sind.

ERASMUS Programm
Das ERASMUS Programm ist seit über 25 Jahren „die“ Adresse bei der Planung innereuropäischer Auslandssemester. Eine Teilnahme ist ab dem zweiten Fachsemester möglich. Außerdem solltest du über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen. Um gute Aussichten auf einen Studienplatz zu haben, solltest du zudem gute Noten haben.

Dein Auslandssemester verbringst du mit ERASMUS an einer europäischen Partneruniversität deiner Heimatuniversität. Jede Universität hat eigene Auswahlverfahren und Bewerbungsfristen. Mit ERASMUS kannst du für mindestens ein Trimester bzw. Semester, sprich drei oder sechs Monate, ins Ausland gehen. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt zwölf Monate.

Die Bewerbung läuft direkt über die Heimatuniversität. Diese kooperiert mit ausländischen Partneruniversitäten. Sie kann aber nur eine eingeschränkte Zahl an Austauschplätzen anbieten. Die Ansprechpartner sind die ERASMUS-Hochschulkoordinatoren der Hochschule.

Als ERASMUS-Studierender bist du von sämtlichen Studiengebühren an der Gastuniversität befreit. Du erhältst einen finanziellen Zuschuss, der einen Teil der anfallenden Reise- und Aufenthaltskosten deckt. Die Höhe variiert je nach Zielland und den dortigen Lebenshaltungskosten. Außerdem kannst du gebührenfrei einen Sprachkurs besuchen.

Am Ende des Programms wird dir ein Transcript of Records ausgestellt, in dem alle von dir erbrachten Studienleistungen aufgeführt und beglaubigt sind. Dadurch sowie durch das europaweite ECTS-Punktesystem soll die Anrechenbarkeit der Studienleistungen bei der Rückkehr gewährleistet werden.

Auslandsstudium über eine Agentur
Einige nationale Agenturen haben sich darauf spezialisiert, Studierende mit Fernweh bei der Organisation ihres Auslandssemesters oder Auslandsstudiums zu unterstützen. Zumeist sind es private Unternehmen. Sie kooperieren mit ausländischen Universitäten und fungieren als ihre Repräsentanten und werden für die Dienste von den Hochschulen im Ausland bezahlt.

Seriöse Agenturen können den Free Movern dank langer Erfahrungswerte und guter Kontakte eine umfassende und kompetente Beratung bieten. Sie haben Insiderinformationen über die Hochschulen und ihre Studienprogramme. Gerne helfen sie dir in sämtlichen Belangen weiter – von der Suche nach einer passenden Universität und Studienprogrammen, über die konkrete Bewerbung bis zum Visumsantrag, der Suche nach einer Unterkunft, einem Flug etc.

Mit der Zuhilfenahme einer Agentur bist du allerdings auch an ihre Kooperationspartner im Ausland gebunden. Einige Agenturen verlangen eine Beratungsgebühr, es gibt aber auch kostenfreie Serviceleistungen.

Kann man ein Auslandsstudium als Freemover selbst organisieren?

Nicht immer kann das Auslandsstudium über das beliebte Erasmus Programm finanziert werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Meistens werden die Zugangsbedingungen nicht erfüllt.

Wer trotzdem nicht aufs Auslandsstudium verzichten möchte, kann sein Glück als sogenannter Freemover probieren. Freemover sind Studierende, die unabhängig von den Kooperationsverträgen der Universität, an der sie eingeschrieben sind, ihr Auslandsstudium als Gaststudierender organisieren.

Vorteile und Nachteile als Freemover
Die Vorteile sprechen für sich. Als Freemover kann der Studierende seine Wunschuniversität aussuchen und ist nicht an die Universitäten gebunden, mit denen die eigene Universität Kooperationsverträge hat. Dafür hat er natürlich den höheren organisatorischen Aufwand. Er muss sich selbst seine Wunsch-Universität raussuchen und sich selbstständig an ihr bewerben. Da die Unterlagen fremdsprachlich sind, muss er sich außerdem durch die Formulare in der Fremdsprache kämpfen und gegebenenfalls alle Studiennachweise übersetzen lassen.

Ebenfalls aufwendig ist die eigenständige Zusammenstellung der Kurse, die während des Auslandsstudiums belegt werden sollen. Darüber hinaus müssen diese Kurse mit der eigenen Universität abgesprochen werden, damit sie anerkannt werden und nicht im Heimatland wiederholt werden müssen.

Auch die Unterkunft muss selbstständig organisiert werden. Während Erasmus-Studierende häufig untergebracht werden, müssen Freemover allein für das Dach über dem Kopf sorgen.

Erschwerend kommen die Studiengebühren hinzu, die von Freemovern im vollen Umfang getragen werden müssen. Erasmus-Studierende kommen häufig in den Genuss des Erlasses der Studiengebühren. Für Freemover bedeutet das erhebliche Zusatzkosten, die leicht mit 11.000 Euro pro Studienjahr, beispielsweise in England, zu Buche schlagen können.

Unterstützung für Freemover
Es gibt Hilfe für Freemover. Verschiedene Organisationen unterstützen Freemover bei der Organisation ihres Auslandsstudiums. Sie helfen bei der Wahl des Landes und bei der Bewerbung an der gewünschten Universität.

– College Contact: Angebot einer kostenlosen Beratung und Unterstützung bei der Bewerbung
– Academic Embassy: kostenlose Unterstützung bei der Bewerbung an Partnerhochschulen und Beratung (Partner vieler Universitäten in Südafrika, USA und Kanada
– Ranke-Heinemann-Institut: Unterstützung bei Auslandsstudium in Neuseeland und Australien
– NAC (Industrial Networking & Academic Communications): Übernahme der Korrespondenz während der gesamten Bewerbung für Studierende aus Österreich, Deutschland und der Schweiz; zusätzliche Betreuung der Studierenden durch die INAC-Community (besteht aus Studierenden, die sich selbst gerade im Ausland befinden oder bereits ein Auslandssemester über die Organisation absolviert haben)
– GOzealand!/GOstralia!: kostenlose Beratung und Hilfe bei Bewerbungen und Vergabe von Vollstipendien über GOstralia!
– CollegeCouncil: Beratung der Studierenden zur Hochschulwahl in Kanada und den USA und Unterstützung bei Bewerbungen
– Asia Exchange : Repräsentant mehrere asiatischer Universitäten und Angebot eines Auslandssemesters
– IIAPS: Repräsentant ausgewählter Universitäten in Japan, Thailand, Kanada, Vietnam, Australien, Neuseeland, China, USA, Singapur und Malaysia; Unterstützung bei Bewerbungen und Beratungen zur Finanzierung und allen Angelegenheiten eines Auslandsstudiums auch während des Aufenthalts im Ausland
– IEC (International Education Centre): kostenlose Vermittlung von Studienplätzen in Asien, Südamerika, Australien, Nordamerika und Neuseeland
– Studium Downunder: Repräsentant mehrerer Universitäten in Australien und Neuseeland; kostenlose Beratung und Hilfe bei den Bewerbungen für Studierende aus der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Südtirol und Luxemburg); Vergabe von Zuschüssen und Stipendien

Finanzierung als Freemover
Der Klassiker zur Förderung eines Auslandssemesters ist nach wie vor das Auslands-Bafög. Da es sich hierbei um ein elternunabhängiges Bafög handelt, sind die Chancen recht gut, diese Finanzspritze zu erhalten. Die Anträge dazu können beim Auslands-Bafög-Amt gestellt werden. Um rechtzeitig über das Geld zu verfügen, sollte der Antrag mindestens sechs Monate vor Beginn des Auslandssemesters gestellt werden.

Auch das Promos-Stipendium des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) ist eine begehrte Art der Finanzierung von Auslandssemestern. Da der DAAD nicht jede Hochschule fördert, ist es sinnvoll, sich vorher beim DAAD zu erkundigen, ob die Wunsch-Universität in der Förderung des DAAD ist. Die Chancen stehen nicht schlecht. Immerhin 279 Hochschulen werden derzeit mit diesem Stipendium gefördert.

Das Auswahlverfahren für das Stipendium wird von den Hochschulen selbst durchgeführt. Die Verfahren können dabei von Universität zu Universität variieren. Der Förderbetrag beträgt derzeit 300 Euro im Monat und ist damit etwas höher, als die Erasmus-Förderung. Zusätzlich erhalten die Stipendiaten einen Reisekostenzuschuss.

Aufgrund der hohen Nachfrage sollten Interessenten bereits ein Jahr vor Wunsch-Beginn des Auslandssemesters den Antrag auf das Stipendium stellen und auf etwas Glück hoffen. Von den jährlich gestellten Anträgen erhält gerade mal ein Viertel der antragstellenden Studierenden die Zusage für das Stipendium.

Freemover – ja oder nein?
Eine pauschale Antwort nach dem Sinn oder Unsinn eines Freemover-Auslandssemesters gibt es nicht. Das Auslandsstudium als Freemover ist ein teurer Spaß, der auch ohne Finanzspritze durch Organisationen ein gewisses Eigenkapital erfordert. Dafür sind Freemover-Studierenden im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich frei und an keine Vorgaben gebunden, wie sie bei Austauschprogrammen vorkommen.

Zusätzlich können diese Studierenden den Auslandsaufenthalt dazu nutzen, um ein Netzwerk aufzubauen oder sich in Themen weiterzubilden, die in Deutschland noch nicht angekommen sind. So rentiert sich die hohe Summe für das Auslandsstudium in jedem Fall. Wer sich sicher ist, dass er das Auslandssemester später beruflich nutzen kann, sollte den Schritt eines Freemovers gehen – sofern das Erasmus-Austauschprogramm keine Option ist.

Wie kann man ein Auslandsstudium finanzieren?

Der Studienabschluss an einer international renommierten Hochschule kann den Grundstein für eine steile Karriere bilden. Doch scheitert dieser Traum oft am nötigen Kleingeld. Nicht nur das Studium an sich kostet Geld, auch eine Unterkunft sowie der Lebensunterhalt in der Fremde müssen finanziert werden. Vielen Studierenden bleibt neben einem Vollzeitstudium wenig Zeit, um nebenbei arbeiten zu gehen. Zudem ist es im Ausland oft schwerer, einen Job zu finden, den man neben dem Studium ausüben kann. Um den Traum vom Auslandsstudium dennoch auch für solche Studierende möglich zu machen, bei denen die elterliche Finanzlage nicht reicht, um das Studium zu finanzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Studium anderweitig zu finanzieren.

Austauschprogramme
Wer nur ein oder zwei Semester im Ausland verbringen möchte, sollte sich an seiner Hochschule darüber informieren, ob es ein Austauschprogramm mit der gewünschten Universität im Ausland gibt, wie zum Beispiel Erasmus. Auch das Akademische Austauschsamt (AAA) ist ein guter Ansprechpartner, um ein Auslandsstudium zu planen. Bleibt man an einer deutschen Hochschule eingeschrieben und studiert im Ausland, kann das die Kosten für den Aufenthalt erheblich reduzieren, weil die Studiengebühren oft anders berechnet werden. Während bei einer direkten Immatrikulation an einer ausländischen Universität oft sehr hohe Gebühren anfallen, sind diese für deutsche Studierende an einer deutschen Hochschule, die an einem Austauschprogramm teilnimmt, meist geringer.

Wichtig dabei ist nur, dass das Austauschprogramm inhaltlich zum eigenen Studiengang passt. Nur so ist es möglich, sich die Leistungen aus dem Ausland entsprechend anrechnen zu lassen.

Stipendien
Eine andere Möglichkeit, das Studium im Ausland zu finanzieren sind Stipendien, d.h. spezielle Förderprogramme von Verbänden oder privatrechtlichen Unternehmen. Ein Stipendium ist die für den Studierenden günstigste Lösung, weil die ausgezahlten Beträge nicht erstattet werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Stipendium in der Regel nicht auf BAföG oder andere finanzielle Leistungen angerechnet wird und somit gerade Studierende aus einkommensschwachen Familien ihr monatliches Budget aufbessern können.

Allerdings setzt es ein zumeist umfangreiches Bewerbungsverfahren und sehr gute Leistungen im Studium voraus. Da es nur verhältnismäßig wenige Stipendien gibt, sind die Plätze entsprechend begehrt. Tatsächlich machen das aber längst nicht alle Geldgeber zur Bedingung. Häufig reicht es schon, wenn man glaubhaft versichert, dass man die Ideale seiner Sponsoren auch im Ausland vertritt. Im Umkehrschluss:

Wer als Stipendiat im Ausland unangenehm auffällt oder gar mit den geltenden Gesetzten in Konflikt gerät, läuft Gefahr, dass ihm die finanziellen Mittel wieder gestrichen werden. Doch dazu muss es ja nicht kommen. Wahrscheinlicher ist es, dass du auch als “ganz normaler” Studierender im Ausland eine großartige Zeit verbringst.

Stipendien Datenbank
Eine Übersicht zahlreicher Förderprogramme für Studierende im Ausland findest du unter anderem in der Stipendien-Datenbank des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Fulbright-Stipendium (USA) oder einer Förderung der “Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa” (GFPS; insbes. Polen und Tschechien)?

Auch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) informiert auf ihrer Homepage umfassend über Auslandsaufenthalte aller Art (Auslandsstudium, Auslandspraktikum etc.). Hinzu kommt eine Datenbank mit derzeit rund 200 Förderprogrammen für Ausbildung, Praktikum und Weiterbildung.

Eine weitere Gelegenheit zur Recherche bietet das Scholarship-Portal. Neben Informationen zu über 25.000 Studiengängen aller Stufen (Bachelor, Master, Ph.D.) findest du dort auch rund 1500 unterschiedliche Stipendien für Studierende in Europa.

Auslands-BAföG
Das Auslands-BAföG ist eine Ausbildungsförderung des Bundes. Studienabschnitte, die inner- aber auch außerhalb der EU liegen, können dadurch bezuschusst werden oder es wird ein zinsloses Staatsdarlehen gewährt. Der große Vorteil ist, dass du, dank der abweichenden Fördersätze im Ausland, selbst dann, wenn du im Inland keine BAföG-Förderung erhältst, Chancen auf eine Auslandsförderung haben könntest.

Die Förderungsdauer beläuft sich bei Austauschprogrammen, die im Rahmen einer Inlandsausbildung stattfinden, auf regulär ein Jahr bis maximal zwei Jahre. Du musst dich dann für mindestens sechs Monate im Ausland aufhalten. Übernommen werden mit dem Auslands-BAföG jährliche Studiengebühren bis maximal 4.600 Euro sowie pauschale Reisekosten bis zu einer bestimmten Höhe. Weitere Infos finden sich unter das-neue-bafoeg.de und auslandsbafoeg.de.

Leistungen gem. Auslands-BAföG
Daraus folgt: Wer bis zu einem Jahr außerhalb Deutschlands studieren möchte, kann dafür staatliche Leistungen beantragen. Und zwar selbst, wenn er bzw. seine Eltern bisher “zu viel” verdient haben. Wird Auslands-BAföG bewilligt, werden in der Regel folgende Zuschüsse gewährleistet:

– Flugkostenpauschale: 500 Euro (innerhalb Europas) oder 1000 Euro (außerhalb Europas)
– Kranken-Versicherung und Lebenshaltungskosten: 50 bis 315 Euro (monatlicher Zuschuss)

Auslands-BAföG beantragen
Die amtlichen Zuständigkeiten für deinen Antrag auf Auslands-BAföG richten sich nach deinem Zielland. Hier nur ein kleiner Auszug:

USA: Studierendenwerk Hamburg
Kanada: Studierendenwerk Thüringen
Großbritannien / Irland: Region Hannover
Australien: Studierendenwerk Marburg
Spanien: Studierendenwerk Heidelberg
etc.

Die vollständige Liste aller Länder und Studierendenwerke (inklusive Kontaktdaten) findest du auf der Homepage zum Ausland-BAföG.

Auslands BAföG zurückzahlen
Ähnlich wie beim Inlands-BAföG müssen Auslandsstudierende nur einen Teil der Leistungen zurückzahlen. In der Regel sind das die Kosten zur Lebenshaltung, Krankenversicherung und Flug – aber das auch nur zur Hälfte und unverzinst.

Die Studiengebühren hingegen sind ein “Geschenk” an die Studierenden. Nähere Informationen erteilt das zuständige BAföG-Amt.

Studienkredite
Eine andere Möglichkeit ist ein Studienkredit fürs Auslandsstudium. Diese Kredite werden von verschiedenen Banken und zu unterschiedlichen Konditionen angeboten. Zumeist zeichnen sie sich durch geringe Bonitätsanforderungen sowie moderate Zinsen und Rückzahlungsbedingungen aus. Neben dem Erststudium wird auch das postgraduale Studium, also ein Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudium, gefördert. Zudem können auch Master-Studenten oder Doktoranden die Förderung in Anspruch nehmen.

Wichtig ist es, sich vorab zu informieren, ob auch ein Auslandsstudium bezahlt wird. Einige Kreditinstitute bieten Studienkredite nur für Studierende deutscher Hochschulen an, die auch im Inland studieren. Auch die Dauer und die Höhe der monatlichen Bezüge unterscheiden sich von Kreditgeber zu Kreditgeber. Manche wollen zudem Leistungsnachweise sehen, andere fordern eine Schufa-Auskunft vor Kreditabschluss oder eine Restkreditversicherung.

Auch die Rückzahlungsmodalitäten sollten im Vorfeld genau betrachtet werden. Bei einigen Banken beginnt die Rückzahlung bereits wenige Monate nach dem Ende der Zahlung, unabhängig davon, ob das Zahlungsende gleichbedeutend mit dem Studienende war. Der Rückzahlzeitraum einzelner Banken schwankt zwischen 10 und 25 Jahren, wobei bei einer längeren Rückzahlung üblicherweise auch die Gesamtkosten steigen.

Bildungskredite
Wenn am Ende des Bafögs noch zu viel Studium übrig ist oder selbst der Antrag auf Auslands-BAföG abgelehnt wird, kannst du immer noch einen Bildungskredit aufnehmen. Dabei handelt es sich um ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Unabhängig von deinem Einkommen kannst du so zwischen 1000 und 7200 Euro bekommen. Und zwar entweder in einer Summe oder in monatlichen Raten zu jeweils 100, 200 oder 300 Euro (zahlbar innerhalb von 24 Monaten).

Wenn du einen Antrag auf Bildungskredit stellen willst, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:

– Studium: Mindestens Zwischenprüfung, höchstens 12. Semester
– Alter: unter 36 Jahren

Anders als reguläre Bankkredite sind die KfW-Darlehen mit einen Zinssatz 2,8 Prozent (Stand: Januar 2011) verhältnismäßig günstig. Anstelle der sonst üblichen Sicherheit übernimmt das Bundesverwaltungsamt (BVA) die Ausfallbürgschaft für die studentischen Kreditnehmer (Bundesgarantie).

Kindergeld
Wenn deine Eltern bislang Anspruch auf Kindergeld hatten, so bleibt der Anspruch bestehen, auch wenn du für eine Zeit ins Ausland gehst. Voraussetzung: Du studierst in einem EU-Land. Damit dieser Anspruch länger als zwölf Monate erhalten bleibt, musst du nachweisen, dass du deine Semesterferien im elterlichen Haushalt verbringst.

Ansonsten geht die Familienkasse davon aus, dass sich der Wohnsitz bzw. gewöhnliche Aufenthalt des studierenden Kindes im Ausland befindet.

Begabtenförderungswerk
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt insgesamt zwölf Institutionen darin, ehrgeizige junge Menschen zu fördern. Zugegeben, die Leistungsanforderungen an die Stipendiaten der Begabtenförderungswerke sind höher als bei “normalen” Geldgebern.

Doch, wenn du überdurchschnittliche Zeugnisse hast und / oder dich gesellschaftlich engagierst, kannst du es zumindest versuchen.

Weiterführende Links
Erasmus – Europäische Initiative für die Mobilität von Studierenden
DAAD
 – Stipendiendatenbank des Deutschen Akademischen Auslands Dienstes
Promos – Förderprogramm des DAAD für höhere Semester und Doktoranden
GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit e.V.
Scholarship Portal – Europäische Datenbank zur Stipendien-Suche (Englisch)
Stipendienlotse – Bundesbildungsministerium hilft beim Fördermittel finden
Auslands-BAföG  – Länder und Leistungen für Auslandsstudierende
Fulbright – Stipendien im Deutsch-Amerikanischen Austausch
GFPS – Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa
Begabtenförderungswerke – Zentrale Infoseite “Stipendium Plus”
BVA – Informationen und Anträge zum Bildungskredit für ein Auslandsstudium

Welche Stipendien gibt es für ein Auslandsstudium?

Neben Auslands-BAföG und dem Erasmus Programm existieren eine Vielzahl weiterer Stipendien und Stiftungen für Auslandsstudienaufenthalte. Begabtenförderungswerke haben häufig eine eigene Förderungssparte fürs Ausland.

Die Förderungswerke weisen unterschiedliche Förderungsprofile auf und richten sich z.B. an Studierende bestimmter Fächergruppen, mit besonderem sozialem, politischem oder kirchlichem Engagement oder herausragenden sportlichen oder musischen Leistungen. Gefördert werden auch Menschen aus einkommensschwachen Bevölkerungsschichten oder mit Migrationshintergrund. Die Förderer sind in ihrer Mehrzahl politische, soziale, kulturelle oder sportliche Institutionen und Stiftungen oder kommen aus der freien Wirtschaft. Viele Universitäten und Fakultäten haben außerdem eigene Stipendien geschaffen, mit dem sie vielversprechenden Nachwuchs fördern.

Sehr bekannte Förderungsadressen sind z.B. das Cusanuswerk (übernimmt pauschal Reise- und Lebenshaltungskosten, einen Anteil der Studiengebühren sowie die Auslandskrankenversicherung), der DAAD (vergibt Jahresstipendien für Studierende aller Fächer), das Deutsch-Französische Jugendwerk(deutsche Studierenden können ab dem fünften Semester für ein bis fünf Monate an einer französischen Hochschule studieren), die Fulbright Kommission (US-Stipendien für Studierende und Graduierte aller Fachrichtungen mit einer Förderungszeit von neun Monaten) und die Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. (Kurzaufenthalte bis Förderungen von zwei Jahren). Einen Überblick über sämtliche Stipendien bietet die Datenbank Stipendienlotse des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und die Seite stiftungen.org des Bundesverbands Deutscher Stiftungen.

Gibt es eine Begabtenförderung fürs Auslandsstudium?

Rund drei Millionen hochbegabte Erwachsene gibt es in Deutschland. Dabei berechtigt ein Begabten-Stipendium in Deutschland prinzipiell auch zur Förderung eines Studiums im Ausland. Zugegeben: Nur wenige schaffen es, in ein Begabten-Förderungsprogramm aufgenommen zu werden. Aber versuchen kann man es.

Dazu stellst du üblicherweise einen Aufnahmeantrag beim Begabtenförderungswerk. Wird dieser Antrag positiv beschieden, steht der Finanzierung deines Auslandsstudiums nichts im Wege. Und zwar nicht nur, wenn du eine Zeitlang im Ausland studieren willst. Auch die verbleibende Studium in Deutschland lässt sich häufig so (ganz oder teilweise) finanzieren.

Kann man während des Auslandsstudiums jobben, um sich den Aufenthalt zu finanzieren?

Für all diejenigen Studierenden, die in keines dieser Förderungsprogramme passen, bleibt die Suche nach einem geeigneten Nebenjob im Gastland. Ergibt sich dabei sogar die Möglichkeit, in einem studiennahen Bereich zu jobben (z.B. als Hilfskraft oder in einem fachnahen Unternehmen), dann ist das eine optimale Referenz im Lebenslauf.

Je nach Land sind abweichende Regelungen im Arbeitsrecht und Einschränkungen der maximalen Arbeitsstundenzahlen zu beachten, da es zum Beispiel Restriktionen der Studierendenvisa gibt. Das Geldverdienen über Tätigkeiten auf einer in Deutschland registrierten Plattform ist grundsätzlich auch aus dem Ausland möglich, zumal der Studierende in diesem Fall in seinem Gastland keinen Arbeitsplatz bekleidet. Einige Staaten bewerten eine derartige Tätigkeit dennoch als Arbeitsaufnahme und verlangen, dass Ausländer*innen sich diese ausdrücklich genehmigen lassen. Innerhalb der Europäischen Union und in den EWR-Ländern können deutsche Studierende hingegen ohne besondere Erlaubnis jede Berufstätigkeit annehmen. Sie müssen lediglich darauf achten, ab welcher Wochenarbeitszeit sie ihren Studentenstatus verlieren. Nahezu alle ausländischen Universitäten bieten eine studentische Jobvermittlung an.

Konkrete Informationen kann dir normalerweise das International Office deiner Gastuniversität geben. Außerdem kannst du dich auf den Länderseiten des Auswärtigen Amtes und den Internetauftritten der jeweiligen Botschaft informieren.

Werden Leistungen aus dem Auslandsstudium in Deutschland anerkannt?

Eine wichtige Rolle hinsichtlich eines Auslandsaufenthalts kommt der Frage der Anerkennung der Studienleistungen zu. Sie muss unbedingt mit dem Prüfungsamt geklärt werden, bevor es ins Ausland geht. Die von dir gewählten Kurse sollten fachlich und im Niveau zu deinem Studium passen und in der Heimat anrechenbar sein. Auf diese Weise verlierst du keine Studienzeit.

Durch das innerhalb Europas inzwischen verbreitete European Credit Transfer Systems (ECTS) ist die Anerkennung von Studienleistungen sehr erleichtert worden. Die Anerkennung außereuropäischer Abschlüsse wurde durch den Bologna Prozess ebenfalls vereinfacht. Umfassende Informationen über die Akkreditierung von Studienabschlüssen bietet das Informationsportal zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse sowie das ENIC-NARIC Network.

Besonders komplex sind diejenigen Fälle, in denen ohne eine nationale Hochschulzugangsberechtigung im Ausland studiert wurde (Studium ohne Abitur). Nicht immer werden die Abschlüsse bei der Rückkehr anerkannt. Bei internationalen Studienabschlüssen in reglementierten Berufen (wie Medizin, Jura, Architektur oder Apotheker), wird eine berufsrechtliche staatliche Anerkennung verlangt.
Innerhalb des ERASMUS-Programms wird mit einem Fachkoordinator der Heimatuni sowie der Gastuniversität ein Learning Agreement abgeschlossen. Durch dieses standardisierte Formular werden vorab die geplanten Studienleistungen für die Zeit des Aufenthalts festgelegt und ihre Anerkennung garantiert.

Wie sieht der Zeitplan für die Organisation eines Auslandsstudiums aus?

Ein ausgeklügeltes Zeitmanagement und eine klare Struktur im Vorgehen sind für die erfolgreiche Planung eines Auslandsstudiums sehr wichtig. Nachfolgend haben wir dir daher eine Timeline zusammengestellt, an der du dich während deiner Vorbereitungen orientieren kannst und deren Punkte du Schritt für Schritt abarbeiten solltest.

Etwa ein Jahr vor dem geplanten Auslandsaufenthalt
– Werde dir über die Kernpunkte klar: In welches Land willst du gehen? Welche Sprachkenntnisse möchtest du verbessern? Für wie lange willst du im Ausland bleiben?
– Informiere dich über die in Frage kommenden Hochschulen und ihre Studien- und Austauschprogramme.
– Wie möchtest du deinen Auslandsaufenthalt organisieren: mit einem Austauschprogramm oder als Free Mover? Möchtest du an einem Open Semester Programm teilnehmen oder dich unabhängig bewerben? Willst du eine Vermittlungsagentur zu Rate ziehen?
– Informiere dich über die Bewerbungskriterien und Zulassungsvoraussetzungen an den Hochschulen.
– Bewirb dich entweder alleine oder mit Hilfe einer Agentur auf einen Studienplatz.
– Informiere dich an deiner Heimatuniversität, wann du dein Urlaubssemester beantragen musst.
– Könnte dein Profil zu Förderungsprogrammen passen? Wenn ja, dann informiere dich über die Bewerbungsfristen.

Etwa sechs Monate vorher
– Informiere dich über die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen. Überprüfe deinen Personalausweis und Reisepass auf ihre Gültigkeit (sie sollte über den Zeitpunkt der geplanten Rückkehr sechs Monat gültig sein).
– Abschluss einer Krankenversicherung sowie eventuell weiterer Versicherungen.
– Mache dich mit den Unterkunftsmöglichkeiten vor Ort vertraut. Bei Studierendenwohnheimen herrschen meistens lange Vorlaufzeiten.
– Beantrage einen Internationalen Studierendenausweis.
– Je früher du deinen Flug buchst, umso mehr kannst du sparen.
– Während deiner Abwesenheit unnötige Abonnements (Zeitungen, Zeitschriften, Fitnessstudio usw.) kannst du entweder aussetzen oder kündigen.

Drei Monate bis einen Monat vorher
– Falls du ein Visum brauchst, dann stell den Antrag etwa drei Monate vorher.
– Du solltest noch einmal zum Arzt und Zahnarzt gehen und dich gründlich untersuchen lassen. Eventuell sind Impfungen vorgeschrieben. Falls du regelmäßig Medikamente nehmen musst, dann lass sie dir in einer ausreichenden Menge verschreiben.
– Kündige deine Wohnung oder vermiete sie zwischen.
– Schließe einen Nachsendevertrag ab oder beauftrage einen guten Freund damit, regelmäßig nach deiner Post zu sehen.
– Du solltest solltest sämtliche Dokumente und Unterlagen in übersetzter und beglaubigter Form vorliegen haben (Sicherheitskopien solltest du auf Papier und auf einem Stick mitführen).

Braucht man für ein Auslandsstudium eine Krankenversicherung?

Die Auslandskrankenversicherung, auch als Reisekrankenversicherung bezeichnet, schützt vor den finanziellen Folgen einer im Auslands akut eingetretenen Erkrankung. Der Versicherungsschutz, den die deutsche gesetzliche Krankenkasse im Ausland erbringt, ist fast immer unzureichend. Nur in Ländern, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen gibt, besteht überhaupt echter Versicherungsschutz. Nie ist von der gesetzlichen Krankenkasse ein notwendiger Rücktransport aus dem Ausland versichert. In Ländern mit nicht so starkem Gesundheitssystem ist, z. B. nach einem Unfall, der Rücktransport in eine deutsche Klinik wichtiger Bestandteil der Auslandskrankenversicherung.

Nicht jedes Angebot ist für das AuslandsstudiumAuslandspraktikum oder Auslandssemester geeignet.

In vielen Versicherungsbedingungen steht: Der Versicherungsschutz gilt für Urlaubsreisen. Diese Versicherungen sind demnach ungeeignet für einen studentischen Auslandsaufenthalt.

Vorsicht auch vor Kombinationen
Häufig ist eine normale Auslandsversicherung vorhanden. Solche Verträge decken in der Regel einen Aufenthalt bis zu einer Dauer von 43 Tagen im Ausland ab. Nun könnte man auch die Idee kommen, die erste Zeit im Ausland diese bestehende Versicherung zu verwenden. Das ist gefährlich! In allen Auslandskrankenversicherungen  sind Vorerkrankung ausgeschlossen, das bedeutet, dass Krankheiten die vor Vertragsbeginn eingetreten sind, nicht versichert sind.

Stellen Sie sich nun vor, dass Sie am Ende der ersten Police einen Unfall erleiden und ins Krankenhaus kommen. Der Aufenthalt im Krankenhaus länger dauert und deshalb in den Zeitraum des zweiten Vertrags fällt. Konsequenz: der Versicherer des zweiten Vertrages wird die Leistungen ablehnen, da der Versicherungsfall, vor dem Versicherungsbeginn eingetreten ist. Also besser einen Vertag für die gesamte Laufzeit abschließen.

Auf folgende Punkte sollte beim Abschluss geachtet werden
– kurze Kündigungsfristen (wichtig bei Abbruch des Auslandsaufenthaltes)
– monatliche Zahlweise (nicht alles im Voraus)
– englischsprachige Versicherungsbestätigung (wird oft von den Hochschulen verlangt)
– Versicherer mit weltweitem Assistenznetz (für die Hilfe in Notfällen)
– In den Rücktransportbedingungen sollten auch sinnvolle, nicht nur medizinisch notwendige, Rücktransporte versichert sein.
– geringe Selbstbeteiligung, besser noch keine Selbstbeteiligung.
– Nicht jede bestehende Privathaftpflicht gilt auch im Aufenthaltsland, deshalb sollte der Versicherungsschutz um eine Privathaftpflichtversicherung ergänzbar sein.

Viele ausländische Hochschulen im Ausland verlangen eine ausreichende Auslandskrankenversicherung für die Einschreibung. Fragen Sie bei einer Auslandskrankenversicherung für Studierende besser Spezialisten die sich auf diese Versicherungsart konzentriert haben.

-Eine Auslandkrankenversicherung für Studierende für ein Semester im Ausland, oder für das Auslandspraktikum gibt es bereits ab 33 EUR im Monat. Der Preis allein ist nicht entscheidend, achten Sie auch auf die Versicherungsbedingungen und den Service des Anbieters.

Gibt es Stipendien für ein Auslandsstudium in den USA?

Immer mehr Deutsche zieht es zum Studium ins Ausland. Vor allem die europäischen Nachbarstaaten erfreuen sich anhaltender Beliebtheit. Die USA rangierten laut Statistischem Bundesamt 2018 nur auf Platz 5. Schuld sind oft die Studiengebühren: 15 bis 60.000 Euro? Für ein US-Auslandsjahr nicht ungewöhnlich.

Das ermittelte der Informations-Dienstleister „US-Journal of Academics“. Innerhalb der EU wiederum zahlen ausländische Studierende häufig genauso viel wie einheimische.

Wertvolle Erfahrungen für Beruf und Privatleben
Ein Umstand, der viele Studierende von dem Abenteuer „Auslandsstudium in den USA“ abschreckt, sind die Kosten eines USA Studiums. Und so bleiben viele wertvolle Erfahrungen für Beruf und Privatleben auf der Strecke. Dabei sind angesichts der globalisierten Welt profunde Auslandserfahrungen immens wichtig. Während eines Studiums in den USA können Sie:

– die Weltsprache Englisch im Alltag vertiefen,
– Kontakte zu Kommilitonen aus aller Welt knüpfen,
– das einzigartige Flair des US-Campus-Lebens live erleben

Und spätestens, wenn es darum geht, sich am Arbeitsmarkt gegenüber der Konkurrenz zu behaupten, kann ein Studienaufenthalt in den USA der entscheidende Pluspunkt im Lebenslauf sein.

Stipendienwesen USA und Konsequenzen für dt. Interessenten
Im Gegensatz zu Deutschland ist das Stipendienwesen in den USA wesentlich verbreiteter. Wo hierzulande an den Erhalt vieler Stipendien Bedingungen geknüpft sind, generieren viele US-Colleges häufig Fördermittel – speziell für Studierende aus dem Inland, oder nach Beweis überdurchschnittlicher Studienleistungen auch für internationale Studierende.

Vor Studienantritt gibt es somit für die mehrjährigen Bachelor- und Masterstudiengänge in den USA für internationale Bewerber nahezu keine Stipendien oder sonstige Fördergelder. Das vielfache Interesse an einem Studium in den USA scheitert in der Tat bei den meisten Interessenten an den hohen Kosten für Studiengebühren und Kosten für Unterkünfte und Verpflegung.

Dazu kommt, dass eine Teilfinanzierung der anfallenden Kosten z.B. durch Studierendenjobs nicht möglich ist, da das Studierendenvisum F1, mit welchem jeder internationale Studierende in den USA einreist, maximal 20 Std. Arbeit pro Woche auf dem Campusgelände gestattet. Die Vergütung für diese Art der Arbeit ist in der Regel auch nicht so gut bezahlt, wodurch diese Finanzierungsmöglichkeit, sofern überhaupt verfügbar, die Kosten nur zum kleinen Teil deckt.

In der Situation mangelnder Stipendien für ein (Voll-)Studium in den USA versteht sich die amerikanische Stipendien-Organisation International Doorway to Education & Athletics (IDEA) als Türöffner zu einem US-Studium – seit 2003 auch in Deutschland.

Die teilnehmenden Hochschulen vergeben die Stipendien ausschließlich an internationale Bewerber. Schließlich erhöht eine internationale Studierenden-Quote das Ansehen der US-Colleges (und wirbt für weitere – gebührenzahlende – Studierende an der Uni).

Stipendium für ausländische Studierende
Für ein derartiges Stipendium sind keine außergewöhnlichen Studienleistungen notwendig. Nicht aus den USA zu kommen, reicht vollkommen. Erfüllen sie diese Voraussetzung, ist ein Stipendium garantiert.

Da die Stipendienplätze allerdings begrenzt sind, empfiehlt sich im Allgemeinen eine rechtzeitige Bewerbung.
Die Mitarbeitenden von International Doorway stehen Interessierten beratend zur Seite, übernehmen die Vorqualifikation und helfen bei den Aufnahmeformalitäten. Alle angebotenen Stipendien decken in der Regel einen großen Teil der Studiengebühren, Unterkunft und Verpflegung ab. Die übrigen Kosten bewegen sich mit umgerechnet rund 700 bis 800 US-Dollar (entspricht 550 bis 650 Euro) monatlich im Rahmen eines Studiums in Deutschland.

International Doorway vergibt Stipendien für ein ganzes Bachelor Studium, für das Master Studium oder für Englisch-Sprachkurse (ESL). Natürlich muss nicht bis zum Studienabschluss studiert werden, um das Stipendium wahrnehmen zu können.

Allerdings werden die Stipendien bis zum Abschluss gewährt. Die teilnehmenden Hochschulen in den USA sind über das gesamte Land verteilt – von den North Dakota bis Georgia, von New York bis Kalifornien. Alle Hochschulen sind ordentlich akkreditiert und bieten anerkannte Bachelor-Abschlüsse an.

Kann man einen MBA als Auslandsstudium machen?

Der Master of Business Administration (MBA) gehört inzwischen zu einem der wichtigsten Berufsabschlüsse für künftige Manager. Die Zahl der MBA-Programme weltweit spricht für die Beliebtheit des Abschlusses. Mit mehr als 3.000 MBA-Programmen gehört der MBA-Abschluss zu einem der bekanntesten Studiengängen.

Besonders beliebt sind diese Programme in den Ländern Neuseeland, Großbritannien, Australien und den USA. Nicht ohne Grund. Bekannte Business-Schools werben hier um ausländische Studierende und haben großen Erfolg damit. In Deutschland zählen solche Auslandssemester zu den Karriere-Pushern schlechthin. Vor allem große Unternehmen favorisieren künftige Manager*innen mit diesen Abschlüssen.

MBA-Programme als Karrierestart
Der MBA-Abschluss wurde bisher vor allem von Akademikern außerhalb der Betriebswirtschaftslehre in Anspruch genommen. Im Rahmen dieser Programme eignen sich Geisteswissenschaftler, Ingenieure, etc. Fähigkeiten im Management-Bereich an, die sie im Laufe ihres Studiums nicht erlernt haben.

Inzwischen nutzen auch Betriebswirtschaftler den Abschluss, um ihre Karriere zu pushen. Nicht wenige Arbeitgeber bevorzugen Bewerber mit MBA-Abschlüssen.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Schließlich umfassen die MBA-Programme wichtige Bereiche der Managementführung. Dazu gehören BWL, Finanzwesen, Marketing, IT-Management, Rechnungswesen und die Führung des Personals.

Vor allem die konkreten Ausbildungsinhalte mit dem Schwerpunkt Management vermitteln den Absolventen die Fähigkeit, später eigenständig Abteilungen zu leiten, Strategien zur Führung zu entwickeln und Probleme zu lösen bzw. zu identifizieren.

Darüber hinaus existieren auch MBA-Programme mit Schwerpunkten wie Human Resources Management oder International Management. Damit eröffnen sich auch Absolventen anderer Studiengänge, als der Betriebswirtschaftslehre, neue Karrierechancen.

Möglich ist ein Abschluss in einem Vollzeit-Präsenzstudium oder als Fern- bzw. Teilstudium. Durchschnittlich dauert ein Vollzeit-MBA-Programm in Europa ein Jahr. In den USA müssen Absolventen zwei Jahre für diese Ausbildung veranschlagen. Wird der Abschluss in einem Teilzeitstudium oder als Fernstudium erreicht, müssen sogar bis zu sieben Jahre eingeplant werden.

Vorteile des MBA-Abschlusses
Für einen Abschluss im Ausland spricht vor allem die rasante Entwicklung der Wirtschaft in Richtung Ausland. Immer mehr Unternehmen agieren international und benötigen Manager mit ausgezeichneten Fremdsprachenkenntnissen. Diese Kenntnisse werden besonders gut im Ausland im täglichen Umgang mit der Sprache erreicht. Zusätzlich lernen die Absolventen von MBA-Abschlüssen im Ausland die Kultur des jeweiligen Landes sowie den Umgang mit der Bevölkerung kennen und erweitern ihre Einsatzmöglichkeiten auf internationale Bereiche.

Welches Land sollte es sein?
Eine grundsätzliche Antwort auf das bevorzugte Land gibt es nicht. Je nachdem, wohin die Karriereleiter führen soll, sollte das Land ausgewählt werden. Wer später bevorzugt in den USA arbeiten möchte, sollte auch dort den MBA-Abschluss machen.

Das hat den Vorteil, dass der Absolvent des MBA-Programms die kulturellen und landesspezifischen Gegebenheiten kennenlernt und gleichzeitig hilfreiche Kontakte zu amerikanischen Unternehmen knüpfen kann. Außerdem schließt ein MBA-Studium in den USA häufig Praktika in den amerikanischen Unternehmen ein, was erstens zu den bereits erwähnten hilfreichen Kontakten führt und zweitens einen Einblick in die amerikanische Unternehmenskultur gewährt. Zusätzlich ist es bei einem MBA-Studium möglich, eigene Schwerpunkte in der Ausbildung zu setzen. In europäischen MBA-Kursen sind die Ausbildungsinhalte festgelegt und nicht frei wählbar.

Bei einem MBA-Studium in Europa haben Absolventen kürzere Studienzeiten und geringere Studiengebühren. Hier werden vorrangig europäische Methoden des Managements und der Unternehmensführung gelehrt. Dadurch eignen sich diese MBA-Abschlüsse vorrangig für Studierende, die europaweit tätig werden wollen bzw. in einem Unternehmen arbeiten möchten, das international aktiv ist.

Europäische MBA-Kurse sind im Vergleich zu den Kursen in den USA vergleichsweise klein und durch eine große Zahl internationaler Studierender geprägt. Der Lerneffekt ist hier wesentlich größer, als bei amerikanischen MBA-Kursen, und die Lernatmosphäre ist familiärer.

Finanzierung trotz hoher Kosten
Grundsätzlich gilt: Je bekannter das MBA-Programm ist, desto teurer ist es auch. Vor allem in den USA schlagen solche Programme durchaus mal mit Summen bis zu 70.000 Euro zu Buche. MBA-Programme in Europa kosten um die Hälfte weniger.

In den USA können solche Programme durch sogenannte Fellowships oder Scholarships (private Stipendien) finanziert werden. In Europa existieren Förderprogramme, die durch Organisationen wie der Rotary Foundation, dem DAAD oder der Fulbright-Kommission finanziert werden. Die Anträge dafür sollten bereits anderthalb Jahre vor der Aufnahme des Studiums gestellt werden.

Ein Studienkredit oder sogenannte Bildungsfonds wie der MBA Bildungsfonds bieten ebenfalls gute Möglichkeiten der Finanzierung. Mit diesen Finanzierungen können unter Umständen komplette MBA-Programme finanziert werden.

Bewerbung mit Empfehlung
Der Zugang zu den MBA-Programmen renommierter Anbieter kann sehr schwer sein. Häufig werden hohe Mindestanforderungen gestellt, die nicht von jedem Bewerber erfüllt werden können.

Eine allgemeine Zugangsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium an einer Hochschule, Universität bzw. Fachhochschule. Empfohlen wird ebenfalls eine Berufspraxis von mindestens zwei Jahren.

Besonderes Augenmerk legen die Anbieter von MBA-Programmen auf das Bewerbungsschreiben und den Lebenslauf. Im Gegensatz zum herkömmlichen Anschreiben müssen hier die Bewerber ausführlich begründen, weshalb ausgerechnet sie diesen Platz bekommen sollten. Positiv wirkt ein ausführliches Empfehlungsschreiben einer Respektperson.

Sind diese Hürden genommen, müssen noch Eignungstest (z. B. TOEFL oder dem Graduate Management Admission Test) absolviert werden. Erfolgt dann die Zusage, steht einem MBA-Abschluss im Ausland und einem späteren Karrierestart in einem großen Unternehmen nichts im Wege.

Kann man einen LLM als Auslandsstudium machen?

Was der MBA (Master of Business Administration) für Wirtschaftswissenschaftler ist, ist der LLM (Master of Laws) für Studierende der rechtswissenschaftlichen Studiengänge. Aufgrund der hohen Anzahl rechtswissenschaftlicher Absolventen ist der Arbeitsmarkt für Rechtswissenschaften heiß umkämpft. Vor allem international tätige Kanzleien sind stark gefragt. Dann müssen Rechtswissenschaftler mehr vorweisen, als nur ein gutes Examen. Zusatzqualifikationen müssen her, um sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen. Dazu gehören die Promotion und der Master of Laws (LLM).

Was ist der LLM?
Der LLM ist ein postgraduales juristisches Aufbaustudium, das sich bevorzugt an Studierende von Studiengängen der Rechtswissenschaften mit einem Bachelor- Abschluss, dem ersten Staatsexamen oder zweiten Staatsexamen richtet. Das Aufbaustudium ist auch nach dem zweiten Staatsexamen oder während der beruflichen Tätigkeit möglich.

Wie auch beim MBA variiert der LLM. Das heißt, es können auch Absolventen anderer Studiengänge diesen Abschluss erwerben. Der Master of Business Law and Economic Law (LLMoec.) kann beispielsweise auch von Wirtschaftswissenschaftler erworben werden. Auch Politikwissenschaftler kommen in den Genuss des Vorteils eines LLM.

Während der Master of Laws in den englischsprachigen Ländern bereits seit Jahren etabliert ist, erfreut er sich in Deutschland erst seit einem Jahrzehnt größerer Beliebtheit. Aufgrund der stärkeren Etablierung im Ausland, gehen viele deutsche Absolventen der Rechtswissenschaften zum Studium nach Großbritannien, in die USA oder nach Australien.

Auch die besseren Karrierechancen ziehen die Absolventen ins Ausland. Viele Arbeitgeber bevorzugen Bewerber mit einem ausländischen LLM-Abschluss. Vor allem große Kanzleien und international agierende Unternehmen schätzen diesen Abschluss, da die Absolventen Fähigkeiten wie interkulturelle Kompetenzen, herausragende Englischkenntnisse und Rechtskenntnisse im Ausland mitbringen. Darüber hinaus beweisen die Absolventen mit dem Abschluss im Ausland eine hohe Flexibilität und Einsatzbereitschaft, die sie in ihre spätere berufliche Tätigkeit einfließen lassen können.

Eine Einschränkung für Juristen gibt es. Rechtswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Steuerrecht sollten den Master of Laws in Deutschland machen. Nur so erwerben die Absolventen die nötigen Kenntnisse im deutschen Steuerrecht.

Bewerbung für den LLM
Aufgrund der langen Bearbeitungszeit sollte die Bewerbung für einen Studienplatz bereits ein Jahr vor dem geplanten Studienbeginn erfolgen. Dazu benötigen die Universitäten das Abiturzeugnis, ein Motivationsschreiben (Begründung für die Bewerbung – oft in Form eines Essays), Empfehlungsschreiben von einer Respektperson (Professor oder Dozenten, bei denen Seminar- oder Abschlussarbeiten geschrieben wurden), den Lebenslauf, Hochschulzeugnis und Sprachnachweise wie dem IELTS oder dem TOEFL.

Bei einem Studium in den USA können zusätzliche Qualifizierungstests notwendig sein. Da jede Universität anders vorgeht, sollten sich Studieninteressierte vorab bei der Hochschule über die Zulassungsbedingungen der jeweiligen Universität informieren.

Ganz wichtig sind die Nachweise der Leistungen, die bereits im Rahmen des Studiums erbracht worden sind. Dazu gehören auch sprachliche Leistungen, die bisher erzielt wurden.

Die Vorbereitungen schließen jedoch nicht nur die Bewerbung an der Wunsch-Universität ein. Auch essentielle Dinge, wie eine Auslandskrankenversicherung, Wohnung, Anreise, Abreise, Kreditkarten, die Besorgung des internationalen Studierendenausweises, Telefone oder zusätzliche Sprachkurse müssen organisiert werden. Unterkünfte sind oft über die Universitäten erhältlich.

Finanzierung des Master of Laws
Auslandsstudien sind teuer. An den Kosten scheitern oft nicht nur die einheimischen Studierende, die sich häufig für ihr Studium hoch verschulden müssen. Grund dafür sind die hohen Studiengebühren der Universitäten und die enormen Lebenshaltungskosten in den Universitätsstädten. Die Kosten liegen in Großbritannien im vierstelligen Bereich. In den USA kommen sogar Summen im fünfstelligen Bereich zusammen. Zusätzlich kommen noch die Lebenshaltungskosten wie Miete und Lebensmittel dazu.

Absolventen können versuchen, sich das Studium über ein Stipendium zu finanzieren. Das können Stipendien der Fulbright Kommission, des DAAD und privater Stiftungen sein. Auch Bildungskredite, Begabtenförderungen oder Auszahlungen aus Bildungsfonds kommen in Frage. Sollten alle Finanzierungsmöglichkeiten nicht funktionieren, bleibt noch die Aufnahme eines Privatkredits als Möglichkeit. Unter Umständen gewähren die Banken auch einen Studienkredit zu günstigeren Konditionen.

Die Aufnahme einer beruflichen Nebentätigkeit wird nicht empfohlen. Oft sind die Anforderungen an die Studierenden so hoch und zeitraubend, dass keine Zeit und Energie für eine Nebentätigkeit bleibt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Studienbeginn?
Viele Juristen machen den Master of Laws nach dem ersten bzw. zweiten Staatsexamen. Einige beginnen erst nach einigen Jahren der Berufstätigkeit mit dem Aufbaustudium. Ein berufsbegleitender Abschluss ist also möglich.

Eine Regelung über den Zeitpunkt des Studienbeginns existiert nicht. Das Aufbaustudium ist erst nach dem ersten Staatsexamen möglich.

Einige Studierende nutzen den Master of Laws als Überbrückung zwischen dem Studium und dem Referendariat. So können unschöne Lücken im Lebenslauf geschlossen werden.

Für ein Aufbaustudium nach dem Referendariat sprechen die vielfältigen Möglichkeiten der Spezialisierung während des Master of Laws. Viele Studierende legen sich aber erst nach dem Referendariat fest, sodass oft bereits das zweite Staatsexamen abgeschlossen wurde, bevor das LLM-Studium von den Studierenden in Angriff genommen wird. Außerdem haben Studierende zu diesem Zeitpunkt oft eine höhere Chance auf ein renommiertes Programm. Das wirkt sich positiv auf die spätere Karriere aus. Je renommierter das LLM-Programm und der LLM-Abschluss sind, desto beliebter sind die Bewerber in großen Kanzleien und Unternehmen. Der LLM-Abschluss lohnt sich auf jeden Fall für Juristen, die eine Karriere in großen Kanzleien und internationalen Unternehmen anstreben.

Auslandslust.de