Internationale Junior Camps könnten im deutschsprachigen Raum auch als Ferienlager bezeichnet werden. Doch Junior Camps sind weit mehr als das, was allgemein mit Ferienlagern assoziiert wird. Sie bieten für Kinder und Jugendliche aus aller Welt ein vielfältiges Programm: Anstatt in ein Ferienlager in ihrer Region zu gehen, können die Teilnehmer*innen in den ausländischen Camps ein fremdes Land kennenlernen. Sie erleben sportliche Abenteuer und lernen zugleich viel über eine andere Sprache und Kultur. Mit einer Dauer von circa zwei bis zehn Wochen eignen sich Camps ideal für einen Auslandsaufenthalt in den Sommerferien.
Die Camper können unverfälscht die jeweilige Landesnatur genießen, da die Camps normalerweise eingebettet in eine reizvolle Landschaft liegen, fernab vom Großstadtrummel oder vielbefahrenen Verkehrswegen. Je nach Gegend sind unterschiedliche Outdoor-Aktivitäten möglich: Kanu- oder Kayakfahren, Tauchen, Segeln, Klettern, Reiten uvm. Begeisterte Breitensportler können sich auf den Sportanlagen dem Training in weiteren Sportarten widmen. Eher musisch Interessierte haben oftmals die Wahl zwischen unterschiedlichen Musik- oder Kunst-Schwerpunkten, wie Bands, Malen oder Theater. Abends gibt es dann Lagerfeuer, Grillabende, Karaoke oder Disco. Aber das Leben beschränkt sich nicht auf das Camp: Zum Kennenlernen von Land und Leuten stehen gemeinsame Ausflüge in Städte und zu Sehenswürdigkeiten an.
Auch in sprachlicher Hinsicht bringen Junior Camps viel: Mehrere Stunden Fremdsprachenunterricht am Tag gehören normalerweise dazu – meistens in Englisch, da ein Großteil der Camps im englischsprachigen Raum liegt. Außerdem unterhalten sich die Teilnehmer*innen und Betreuer*innen im Camp in der Landessprache. Das ist das perfekte Training, um schnelle Erfolge zu verzeichnen und zahlt sich auch nach dem Ende des Aufenthalts in der Schule aus.
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FAQs zu Feriencamps
„Im Camp lernte ich mehr über mich selbst, mich meinen Ängsten zu stellen, neue Dinge auszuprobieren, Grenzen zu überschreiten und mich selbst zu akzeptieren.“, twitterte ein Summer Camp Teilnehmer und beschrieb damit das, was ein Camp-Aufenthalt im Idealfall mit sich bringen sollte: einzigartige Erfahrungswerte, neue Kenntnisse und mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Diese Aussage des US-amerikanischen Künstlers Raymond Duncan spiegelt scherzhaft die Perspektive der Eltern wider: „A lot of parents pack up their troubles and send them off to summer camp”. Mit „troubles” bezeichnet er die Kinder, die viele seiner Landsleute für die Ferienzeit in Summer Camps unterbringen. Da häufig beide Elternteile berufstätig sind und es in den Vereinigten Staaten keinen allgemeinen Anspruch auf einen bezahlten Urlaub gibt, haben die meisten Eltern nicht die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Kindern in Urlaub zu fahren. Daher wünschen sie sich für ihre Kinder eine adäquate Betreuung und ein abwechslungsreiches Beschäftigungsprogramm.
Summer Camp bzw. Junior Camp sind lediglich weitere Bezeichnungen für den deutschen Begriff „Ferienlager“. Mit Ferienlagern assoziieren die Deutschen jedoch eher Camps in der umliegenden Region. Vielen Kindern und Jugendlichen ist das aber zu monoton. Sie zieht es ins Ausland und in internationale Camps, um dort eine unvergessliche Zeit zu verbringen. In einem fremden Land und zusammen mit Kindern und Jugendlichen aus aller Welt wird ein Camp-Aufenthalt zu einem ganz besonderen Erlebnis. Das geht über die Erfahrung eines „normalen Ferienlagers“ weit hinaus. Viele Camps widmen sich intensiv bestimmten Themenbereichen, wie z.B. Sport, Musik, Tanzen oder Literatur. Auf diese Weise können die Teilnehmer*innen während der Ferien ihren Leidenschaften nachgehen oder neue Hobbies für sich entdecken.
Das Leben im Junior Camp ist stark vom Gemeinschaftsleben geprägt: Die Camper und das Betreuungspersonal wohnen und essen zusammen, machen Sport, veranstalten Spiele und zahlreiche weitere Programmpunkte, wie z.B. Ausflüge in Parks oder Städte. Die internationalen Junior Camps bieten zudem häufig eine Kombination aus Ferienlager und Sprachurlaub. Da auf dem Gelände die jeweilige Landessprache (zumeist ist das Englisch) gesprochen wird, sind die Teilnehmer dazu angehalten, sich in dieser Sprache untereinander sowie mit den einheimischen Betreuern zu unterhalten. Auch aus diesem Grund sind tägliche Sprachlektionen häufig Bestandteil vieler Junior Camp-Programme. Viele Camps legen Wert darauf, den Sprachunterricht auf spielerische Weise zu vermitteln. Der praktischen Anwendung kommt eine tragende Rolle zu. Monotones Auswendiglernen und trockener Frontalunterricht sind nicht zu befürchten. Die Hemmschwelle, die Fremdsprache zu gebrauchen, sinkt dadurch immer mehr, während das Selbstbewusstsein wächst. Diese Fortschritte nutzen nicht nur im Camp, sondern können sich später auch in den Schulzensuren bemerkbar machen.
Viele Junior Camps bieten Kurse in den unterschiedlichsten Interessengebieten, wie z.B. Outdoor, bestimmte Sportarten, Musik, Theater, Literatur, Mathematik, Informatik uvm. Entweder können die Teilnehmer auf bereits bestehende Kenntnisse aufbauen oder sie entdecken auf diese Weise ein neues Hobby für sich.
Für gewöhnlich liegen Junior Camps inmitten einer reizvollen Landschaft, in der Nähe von Wäldern, Bergen und/ oder Bademöglichkeiten. Sportliche Aktivitäten an der frischen Luft nehmen daher meistens viel Raum ein. Dazu zählen Outdoor-Sportarten, wie Trekking, Bogenschießen, Wildwasserrafting oder Klettern, oder diverse Ballsportarten. Viele Camps verfügen über Sportanlagen für Ballsport, Mountainbike- oder Quad-Parcours und Kletterparks. Das macht nicht nur Spaß und ist gesund, sondern lässt die eigenen körperlichen und mentalen Grenzen austesten. Gerade bei Outdoor-Sportarten kommt dem spielerischen Überschreiten von Ängsten eine wichtige Bedeutung zu. Man lernt über sich selbst hinauszuwachsen, gleichzeitig wird der Teamgeist gestärkt.
Aber auch die künstlerische Förderung nimmt in vielen Camps großen Raum ein. Es werden z.B. Theater-, Musik- oder Malworkshops veranstaltet. Manche Camps verschreiben sich völlig einer künstlerisch-musischen Ausrichtung, wie z.B. Tanzen oder dem Spielen im Orchester. Die Förderung der eigenen Kreativität bereitet Freude und stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Durch das intensive Training können sich die Kinder außerdem schnell verbessern.
In den Junior Camps herrscht eine internationale Atmosphäre, da Kinder und Jugendliche aus aller Welt zusammenkommen. Für viele von ihnen ist es vermutlich das erste Mal, in einem solchen multikulturellen Umfeld zu leben. Das ist nicht nur spannend, sondern fördert auch ein kulturelles Verständnis und den Abbau möglicherweise bestehender Vorurteile. Sprachliche und kulturelle Unterschiede werden durch die Camper automatisch hinterfragt und sie können sich selbst ein Bild davon machen, wie und ob Stereotypen zutreffen, die mit bestimmten Nationen assoziiert werden. Gemeinsame sportliche Aktivitäten, Ausflüge und Abende am Lagefeuer oder in der eigenen Disco bieten viele Gelegenheiten, sich besser kennenzulernen.
Um den Campern die Möglichkeit zu geben, das Urlaubsland besser kennenzulernen, stehen gemeinsame Exkursionen und Sightseeing-Touren auf dem Programm. Dadurch ist der Aufenthalt nicht nur auf die unmittelbare Umgebung des Camps begrenzt. Je nach Aufenthaltsort bieten sich Ausflüge in mehr oder weniger entfernte Naturparks, Freizeitparks, Naherholungsgebieten oder Metropolen an.
Viele Camp-Teilnehmer sind durch den Aufenthalt selbstständiger geworden. Ihnen fällt es danach leichter, zeitweise alleine zurecht zu kommen und eigenständig Entscheidungen zu treffen. Sie vertrauen stärker in ihr eigenes Urteilsvermögen. Außerdem sind sie aufgeschlossener und finden schneller den Anschluss zu anderen Kindern und Jugendlichen. Dass die neugewonnenen Freundschaften sich nach dem Camp rasch wieder verlaufen, sollte übrigens nicht befürchtet werden. Zum einen ist es dank sozialer Netzwerke heutzutage ein Leichtes, in Kontakt zu bleiben. Zum anderen organisieren viele Camps Nachtreffen, auf denen es zu einem Wiedersehen kommt.
Das erste Ferienlager fand mutmaßlich im schweizerischen Appenzell statt. Im Jahr 1876 veranstaltete der Pastor Walter Bion sogenannte „Ferienkolonien“ für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Den Aufenthalt in der freien Natur sah er als heilsam für die Kinder an. Außerdem erhielten sie eine pädagogische Förderung.
In Europa nahmen insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg Ferienlager eine wichtige Funktion ein, um die traumatisierten Kinder abzulenken und ihnen Ferien zu ermöglichen.
Die meisten Junior Camps stehen heutzutage nahezu allen Kindern und Jugendlichen offen. Dennoch bestehen natürlich allgemeine Teilnahmevoraussetzungen. Zumeist betreffen sie die folgenden Punkte:
– Bestimmtes Mindestalter (zumeist 10-17 Jahre)
– Neugierde, Aufgeschlossenheit
– Gemeinschaftssinn
– Spaß an Sport, Spiel und Natur
– Die Bereitschaft, auch in der Ferienzeit etwas zu lernen.
– Ausreichende Fremdsprachenkenntnisse in der jeweiligen Landessprache, z.B. nachweisbar durch Mindestnoten in der Schule.
– Schriftliche Einverständniserklärung der Eltern
– Falls das Camp unter einem besonderen Thema (eine bestimmte Sportart, Musik, Kunst) steht, müssen eventuell Vorkenntnisse bestehen.
– Keine ernsten gesundheitlichen Probleme (evtl. nachzuweisen durch ein Gesundheitszeugnis).
Für viele Kinder ist ihre Zeit im Junior Camp der erste Urlaub im Ausland ohne Eltern. Ob ein Kind für diesen Schritt wirklich bereit ist, kann nur individuell entschieden werden. Ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Jahrgangsstufe erreicht zu haben, bedeutet nicht automatisch, dazu bereit zu sein, an einem Camp teilzunehmen.
Ein aufschlussreiches Kriterium ist es, wie selbstständig ein Kind im Alltag ist. Geht bzw. fährt es alleine zur Schule und zu Freizeitaktivitäten? Kann es selbstständig Entscheidungen treffen? Oder braucht es viel Anleitung und Zuspruch? In einem Camp können zwar die Teamleiter und Betreuer eine Elternrolle einnehmen, sie ersetzen sie allerdings nicht. Wichtig für das Zusammenleben im Camp ist zudem die Frage, ob das Kind Obrigkeiten respektieren und Regeln befolgen kann. Denn die Ordnung im Camp kann nur durch ein klares Regelwerk aufrechterhalten werden.
Nicht nur die Abwesenheit der Eltern spielt beim Campen eine Rolle. Die Umstellung, mit noch wenig bekannten Jugendlichen zusammen zu leben, kann für manche Kinder schwierig sein. Ein weiterer Punkt ist es, dass sich die Kinder im Camp auf einer Fremdsprache unterhalten müssen. Sowohl die Teilnehmer als auch die Betreuer kommunizieren untereinander in der entsprechenden Landessprache bzw. auf Englisch. Das Kind sollte also entsprechende Vorkenntnisse besitzen und sich trauen, die Sprache anzuwenden, auch wenn es nicht fehlerfrei spricht. Den Mut, die Fremdsprache anzuwenden, bringen oft sogar schüchterne Kinder verhältnismäßig schnell auf. Bei Problemen (jeglicher Art) sollte sich das Kind aber nicht scheuen, bei den Betreuern Hilfe zu holen.
Eine weitere Frage ist es, welche Rolle Heimweh spielt. Ein gutes Anzeichen ist es, wenn das Kind bereits regelmäßig und gerne bei Freunden übernachtet hat. Aufschlussreich ist es auch, wie das Kind mit dem Thema Klassenfahrten umgeht. Freut es sich darauf oder zeigt es eher Unbehagen? Ruft es viel von unterwegs an? Ein nicht unwichtiger Unterschied zwischen Klassenfahrten und Camps ist jedoch, dass die Dynamik unter den Kindern eine andere ist. Innerhalb des Klassenverbunds herrschen feste Strukturen und Hierarchien. In einem Camp werden die Karten dahingegen neu gemischt. Dadurch haben auch Kinder, die es sich innerhalb ihrer Jahrgangsstufe eher schwertun, eine neue Chance. Dadurch können sie mehr Selbstvertrauen gewinnen.
Für schüchterne und zurückhaltende Kinder ist ein Urlaub ohne Eltern jedoch ein großer Schritt, um selbstsicherer und unabhängiger zu werden. Falls ein Kind extrem schüchtern ist, dennoch gerne ein Junior Camp besuchen will, bietet sich die Alternative an, zusammen mit einer Freundin, einem Freund oder einem Geschwister teilzunehmen. Dadurch sind sie nicht völlig auf sich allein gestellt. Vielmehr können sie ein gemeinsames Abenteuer erleben, das sie noch mehr zusammenschweißt.
Eltern sollten sich bemühen, eigene Ängste und Unsicherheiten kaum gegenüber ihren Kindern zu äußern, da sich diese nur übertragen. Sie sollten nicht selbst in einen Urlaub fliegen, während die Kinder im Camp sind. Zudem sollten die Eltern für den Notfall immer erreichbar sein und dem Kind außerplanmäßig eine schnelle Heimkehr ermöglichen können. Anrufe im Camp sind eher nicht sinnvoll. Die Kinder sollten, soweit sie es wünschen, während der Campzeit unter sich bleiben können.
Gemeinsame Abende am Lagerfeuer, Spiele und Sport im Freien sowie Wanderungen durch möglichst unberührte Landschaften sind typische Assoziationen und Elemente von Feriencamps. Und tatsächlich spielt die Natur eine der Hauptrollen bei den meisten Camp-Aufenthalten. Es gibt jedoch zahlreiche Junior Camps, in denen Kinder vielen weiteren Aktivitäten nachgehen können: von Musizieren über Schreiben, Theater spielen, malen usw. Bei nahezu allen Junior Camps findet halbtägig Sprachunterricht statt. Typische Unterarten von Junior Camps sind beispielsweise:
Outdoor-Camps/Adventure Camps: Im Fokus steht das Erleben in der Natur. Das Camp liegt inmitten einer reizvollen Gegend, z.B. an einem See, einem Fluss oder dem Fuße eines Berges. Outdoor-Sportarten wie Reiten, Trekking, Rafting, Kanufahren, Klettern usw. bieten sich dazu perfekt an.
Sport-Camps: Während des Aufenthalts widmen sich die Kinder entweder dem Training in einer oder in mehreren Sportarten. Das kann Outdoor- aber auch Indoor-Sport sein.
Sprach-Camps: Im Mittelpunkt steht die intensive Beschäftigung mit einer oder mehreren Fremdsprachen.
Kunst-Camps: Eine musische Beschäftigung, etwa Musik, Tanz, Theater, Literatur oder Malerei, ist während des Aufenthalts die Hauptbeschäftigung der Kinder.
Science-Camps: Die Kinder werden in bestimmten Naturwissenschaften, in Technik oder Informatik geschult und gefördert, können z.B. experimentieren und konkret forschen. Häufig haben die Camps Kooperationen mit Universitäten.
Kirchliche Camps:Viele kirchliche Träger organisieren Camps, bei denen die Vermittlung und Praktizierung der Religion einen wichtigen Part einnimmt.
Girl-Camps oder Boy-Camps: Das sind Summer Camps, die nur für Mädchen oder Jungs bestimmt sind.
Summer Schools sind Sommer- bzw. Ferienakademien, die von High Schools und Universitäten ausgerichtet werden. Hauptsächlich wird der Begriff „Summer School“ im postgradualen Umfeld verwendet. Einige Universitäten und High Schools veranstalten aber auch speziell für Jugendliche Summer Schools. Durch sie können die Teenager im Alter von etwa 13-18 Jahren Einblicke ins internationale High School-Leben gewinnen. Die Summer Schools finden während der Schulferien statt und dauern einige Wochen bis Monate.
Der Alltag an Summer Schools besteht im Vergleich zu demjenigen der Junior Camps prozentual aus mehr Kursen als aus sportlichen Aktivitäten und Ausflügen. Die Schüler*innen leben entweder in einem Wohnheim zusammen mit anderen Jugendlichen oder bei einer Gastfamilie. Summer Schools eignen sich besonders für diejenigen, denen ein Schüleraustausch als zu lang erscheint oder aus anderen Gründen nicht in Frage kommt.
Viele Veranstalter ermöglichen es den Teilnehmer*innen, gemeinsam mit anderen Menschen aus derselben Region anzureisen. D.h. sie treffen sich an einem zentralen Treffpunkt, um von dort aus gemeinsam und mit Begleitpersonal aufzubrechen. Beispielsweise mit einem Reisebus oder per Flugzeug – je nach Distanz. Während dieser Reise lernen sie also bereits einen Teil der Camper*innen kennen.
Eine andere Möglichkeit ist, dass die Teilnehmer*innen individuell anreisen. Zum Beispiel mit ihren Eltern oder auch unbegleitet. Ob ein Kind oder Jugendlicher dazu in der Lage ist, ist von einigen Faktoren abhängig, wie z.B. seinem Alter, seiner Selbstständigkeit, der Dauer und Entfernung, dem Verkehrsmittel usw. Fast alle Airlines bieten übrigens einen Betreuungsservice für allein fliegende Kinder, zumeist vom fünften bis zwölften Lebensjahr. Die Eltern geben die Kinder in die Obhut der Flugbegleiter*innen ihrer Airline. Nach der Landung werden die Kinder von Begleiter*innen vor Ort entgegengenommen. Die zusätzlichen Kosten liegen bei etwa 40-80 €, je nach Distanz. Auch die Rückreise kann gemeinsam oder individuell erfolgen.
Zur Ankunft im Camp wird für die Teilnehmer*innen zumeist ein Willkommens-Treffen veranstaltet, bei dem sich das gesamte Betreuungspersonal vorstellt. Sie machen die Camper mit den üblichen Tagesabläufen und Räumlichkeiten vertraut. Als Unterkunft dienen zumeist Mehrbettzimmer, z.B. in Lodges oder Hütten.
Je nachdem, welche Interessen die Kinder haben, können sie an diverse Aktivitäten teilnehmen, z.B. diverse Sportarten, Kunst, Musik, Ausflüge, Sprachen usw. In der ersten Stunde des Sprachunterrichts kommt es normalerweise zu einem Einstufungstest. Dadurch werden die Vorkenntnisse in der Fremdsprache evaluiert. Die Kinder werden in Gruppen eingeteilt, die ihrem Leistungsniveau entsprechen.
Die Auswahl eines geeigneten Feriencamps ist nicht ganz leicht, da es zahlreiche Anbieter, Camps und Programme gibt. Wir haben daher einige Kriterien zusammengestellt, die beim Vergleich und der Entscheidung helfen sollen.
Hierzu gehört z.B. die nachweisliche Wahrung bestimmter Qualitätsstandards. Ein Kriterium ist z.B. die Mitgliedschaft in einer internationalen oder nationalen qualitätsprüfenden Organisation, wie etwa im BundesForum Kinder und Jugendreisen e.V. (Deutschland), der British Activity Providers Association (Großbritannien) oder der National Summer Learning Association (USA). Die Mitglieder sind verpflichtet, bestimmte Qualitätsstandards einzuhalten. Dazu zählt die regelmäßige Überprüfung und Evaluierung der Camps, sämtlicher Räumlichkeiten, der Sport- und Freizeitanlagen und des Personals. Weitere Kriterien zur Auswahl eines Feriencamps sind unter anderem:
Preis-Leistungsverhältnis und Transparenz der Leistungen: Existiert ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis? Sind die Leistungen, Kosten und Inhalte transparent dargestellt? Gibt es keine versteckten Kosten? Sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verständlich? Werden Reisebroschüren und Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt?
Weltanschauung: Hat der Veranstalter eine bestimmte religiöse Orientierung bzw. Weltanschauung? Zeigen sich diese Werte in der Programmgestaltung im Camp (z.B. Gottesdienste, Kleiderordnung etc.)?
Service: Sind die Mitarbeiter*innen in Notfällen außerhalb der regulären Ansprechzeiten erreichbar? Sind die Betreuer*innen vor Ort rund um die Uhr für die Kinder ansprechbar?
An- und Abreise: Wie erfolgt die Beförderung? Sind während der Reisen Betreuer*innen anwesend? Sind die Fahrzeuge modern und sicherheitsgeprüft?
Unterkunft und Räumlichkeiten: Wie viele Kinder sind in den Zimmern unterbracht? Wie viele und welche Art von Räumen stehen zur Freizeitgestaltung zur Verfügung? Welche Möglichkeiten bietet das Außengelände des Camps? Welche Art von Sportanlagen gibt es?
Verpflegung: Gibt es mindestens drei gesunde und ausgewogene Mahlzeiten am Tag? Stehen jederzeit Getränke zur Verfügung? Werden besondere Ernährungswünsche (z.B. wegen Allergien, Vegetarismus, Veganismus, Diät) berücksichtigt?
Personal: Welche Ausbildung hat das Betreuungsteam? Besuchen die Betreuer*innen regelmäßig Fortbildungen? Sind sie in Sachen Erste Hilfe und Sicherheit entsprechend ausgebildet und psychologisch geschult?
Teilnehmerumfang: Gibt es Mindest- und Maximalteilnehmerzahlen? Auf circa zehn Kinder unter zehn Jahren und auf ca. 15 Kinder über 12 Jahren sollte ein Betreuender kommen.
Programm: Gibt es Möglichkeiten, dass die Teilnehmer*innen Einfluss auf das Programm nehmen? Kommt es zu einer individuellen Förderung der Teilnehmer*innen, wird auf ihre Stärken und Schwächen eingegangen?
Sicherheit: Welche Versicherungen sind im Reisepreis enthalten? Hat der Veranstalter eine Insolvenzversicherung abgeschlossen? Der Gerichtsstand sollte in Deutschland liegen.
Nachtreffen: Kommt es zu Nachtreffen? Werden die Erfahrungen der Teilnehmer*innen evaluiert, um das Angebot fortwährend zu verbessern?
Die Planung der Ferien kann von den Kindern und Eltern in kompletter Eigenregie in Angriff genommen werden. Jedoch bedeutet dieser Schritt ein hohes Maß an Eigeninitiative, Recherchearbeit und Zeitaufwand. Zunächst hilft ein Blick auf die Homepages und in die Programme verschiedener typischer Träger wie Jugendwerken oder Gemeinden. Außerdem können konkrete Nachfragen per Telefonat oder Email Klärung bringen. Bei ausländischen Organisatoren gestaltet sich das jedoch – nicht zuletzt aufgrund der Sprachbarriere – mühseliger als bei inländischen.
Ein Vorteil der Selbstorganisation ist es, dass keine Gebühren für Dienstleistungen erhoben werden. Selbstredend kann der Wegfall eben dieser Serviceleistungen jedoch auch ein Nachteil sein: Bei Problemen können sich die Teilnehmer*innen beispielsweise nicht an einen Veranstalter wenden. Es können auch keine Gesamtpakete gebucht werden. Und ob bestimmte Qualitätsstandards herrschen, muss im Alleingang in Erfahrung gebracht werden. Außerdem müssen Preise und Leistungen der verschiedenen Optionen sehr genau verglichen werden. Und auch die weitere Planung, z.B. Flüge und Transfers, erfordert ein hohes Maß an Zeit und Aufwand.
Viele Nichtregierungs-Organisationen und Non-Profit-Organisationen, insbesondere kirchliche Träger, Gemeinden, Vereine und Jugendwerke, veranstalten Camps für Kinder und Jugendliche. Die Organisation erfolgt zumeist durch ehrenamtliche Helfer*innen, daher sind die Kosten eher gering. Zugleich sind die Leistungen jedoch ebenfalls eingeschränkt. Grundsätzlich finden solche Camps jedoch eher selten im Ausland statt und sind auch kaum für internationale Teilnehmer*innen bestimmt. Vielmehr brechen Teilnehmer*innen einer Nationalität zusammen auf, um im Ausland Ferien zu verbringen.
Kommerzielle Anbieter sollten nicht automatisch mit kritischeren Augen gesehen werden als nicht kommerzielle. Die Buchungen sind zwar mit Kosten verbunden, doch dafür bekommen die Kunden auch zahlreiche Gegenleistungen und Services. Zumeist sind auch Gesamtpakete buchbar, z.B. Flüge, Transfer und zusätzliche Programmpunkte. Die Beratung erfolgt durch professionelle, entsprechend geschulte Arbeitskräfte. Da die Unternehmen von der Wirtschaftlichkeit, dem Erfolg und dem guten Ruf ihrer Leistungen abhängen, setzen sie viel daran, den Kunden eine optimalen Service und eine sichere Zeit zu gewährleisten. Vermittlungsagenturen agieren als Schaltstelle zwischen Anbietern und Kunden. Sie bieten einen Überblick über die verschiedenen Angebote unterschiedlicher Fremdanbieter.
Je nachdem, in welches Land es geht, welche Klimaverhältnisse herrschen, wie viele Urlaubstage eingeplant sind und welche Programmpunkte anstehen, fällt das Reisegepäck natürlich unterschiedlich aus. Wer zu einem Tennis-Camp in Kalifornien aufbricht, benötigt ein anderes Equipment, als Teilnehmer eines kanadischen Musik-Camps.
Die Anreise erfolgt für gewöhnlich per Bus oder Flugzeug. Bei Flügen herrschen klare Gewichtslimits, aber auch im Reisebus sollte nicht mehr als ein Koffer plus Handgepäck mitgenommen werden. Grundsätzlich sollte nicht mehr mitgenommen werden, als für einen zweiwöchigen Urlaub. Eine sinnvolle Anschaffung sind Space Bags, also Vakuumsäcke, in die sämtliche Kleidungsstücke etc. platzsparend eingepackt werden können.
Dokumente und Finanzen:
wichtige Telefonnummern und Adressen (von Familie, Nachbarn, Veranstalter, Versicherung…)
Personalausweis, evtl. Reisepass und Visum
Reisetickets
Versicherungsunterlagen und Krankenversicherungskarte
Impfpass, wenn nötig einen Allergiepass und ein Gesundheitszeugnis
Ausreichend Bargeld (evtl. in der Fremdwährung)
Für die Kurse:
Block/Papier, Kugelschreiber und Bleistift
Wörterbücher
Je nach Kursen evtl. Taschenrechner, Musikinstrument, Sportequipment usw.
Für Ausflüge etc.:
Kleiner Rucksack
Reiseführer, Infomaterial des Veranstalters
Taschenlampe
Feuerzeug
Evtl. Schweizer Messer
Gegen Heimweh:
Kuscheltier
Fotos von Familie und Freunden
Briefpapier, Tagebuch
Lieblingsmusik (MP3 Player)
Bücher
Elektronisches:
Handy oder Smartphone und Ladegerät
Evtl. Digitalkamera mit Speicherkarte, Akku, USB-Kabel, Kartenleser, Ladegerät und Kameratasche
Evtl. Steckdosenadapter
Bekleidung
Die Wahl der Bekleidung sollte natürlich reiseziel- und jahreszeitenabhängig ausfallen. Meistens finden Camps in den Sommermonaten statt. Für die Kleiderwahl ist auch das Camp-Programm ausschlaggebend. Stehen zahlreiche Outdoor-Aktivitäten an oder wird sich das Kind eher in Gebäuden aufhalten, z.B. um zu musizieren? Normalerweise kann im Camp Wäsche gewaschen werden. Am besten werden daher alle Kleidungsstücke mit Namensschildern versehen.
1 wasserfeste Windjacke mit Kapuze für jede Witterung
4-5 T-Shirts, Sweatshirts, evtl. 1 langärmliges Hemd oder Bluse
1-2 Pullover oder Fleecejacken
2 lange und stabile Hosen, z.B. Jeans
2 Kurze Hosen (am besten bequem und mit vielen Taschen), evtl. 1 Rock
Schlafsachen und Unterbekleidung (ca. das 1 ½-fache des normalen Bedarfs wegen Sport, Regen u.ä. berechnen)
Sportsocken, Wollsocken, dünne Socken
1 Paar gut eingelaufene Wander- und Laufschuhe; Sneaker; Sandalen/ stabile Flip-Flops (auch für die Nassräume)
Elegante Kleidung und Schuhe für besondere Anlässe (Gottesdienst, Theaterbesuch, Konzert…)
Sportkleidung (Outdoor und Indoor)
Schwimmkleidung
Als Sonnenschutz: Kappe, Hut oder Kopftuch, Sonnenbrille
Evtl. einen Bademantel
Körperpflege etc.:
Aufhängbarer Kulturbeutel
Zahnpasta und Zahnbürste
Duschgel, Shampoo, Haarpflegeprodukte
Deo
Haut- und Handcreme, evtl. Sonnenmilch und After-Sun-Lotion
Kamm, Bürste, evtl. Haargummis
Nagelfeile, -schere
Evtl. Rasierer
Evtl. Brille, Ersatzbrille, Kontaktlinsen, Pflegemittel und Behälter
Je nach Camp evtl. notwendig:
Schlafsack, Kopfkissen, Laken
1 großes Handtuch, 2 mittelgroße Handtücher, Waschlappen
1 Badehandtuch
Reiseapotheke:
Unbedingt alle Medikamente mit Namensbeschriftung und einer genauen Dosierungsanleitung versehen
Evtl. verschreibungspflichtige Medikamente
Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Wundsalbe
Anti-Durchfallmittel (z.B. Kohletabletten)
Evtl. Antihistaminika, Nasenspray und Augentropfen
Evtl. Mückenspray, Salbe gegen Mückenstiche und Moskitonetz
Aufblasbares Nackenkissen
Evtl. Schlafbrille
Evtl. Ohrstöpsel
Evtl. Tampons/Binden