Neuseeland lockt mit endlosen Weiten, atemberaubender Natur, heißen Quellen, seltenen Tieren und spannender Kultur. Auch beim Thema Bildung kann der Inselstaat überzeugen: Alle neuseeländischen Universitäten sind in den Top 3 % der Unis weltweit gerankt (QS Uni Rankings 2018-2020). Von allen englischsprachigen Ländern der Welt bereitet Neuseeland seine Studierenden am besten auf die Zukunft vor (Platz 1 The Worldwide Educating for the Future Index 2017-1019, Economist Intelligence Unit). Im Oktober vergangenen Jahres wurden im Rahmen der Welcome-to-New-Zealand-Stipendien von Education New Zealand insgesamt fünf Stipendien im Gesamtwert von 20.000 € vergeben. Anfang dieses Jahres ist die Gewinnerin des Vollstipendiums, Ronja Härdtner, in Neuseeland angekommen. Die Studentin des Masterstudienganges „International Nature Conservation“ hatte sich nach dem Aufruf beworben und wurde vom Gewinn des Stipendiums und der Möglichkeit, ein Semester in Neuseeland zu verbringen, überrascht. Lest hier über Ronjas erste Wochen auf der Südinsel Neuseelands und ihre ersten Erfahrungen an der Lincoln University in Christchurch.
Education New Zealand (ENZ): Erzähle uns etwas mehr zu deinem Studiengang.
Ronja: Ich studiere seit 2017 an der Uni in Göttingen und mache gerade meinen Master in „International Nature Conservation“. Ein Auslandssemester in Lincoln ist für uns verpflichtend. Als ich von der Möglichkeit eines Stipendiums erfahren habe, war ich sofort begeistert. Ich bin jetzt also offiziell an der Lincoln University in Christchurch eingeschrieben.
Du benötigst für die Auszahlung des Stipendiums einen Studienplatz. Wenn du bereits ein Studienplatzangebot einer neuseeländischen Hochschule hast, dann kannst du es einfach über das Bewerbungsformular hochladen. Solltest du aktuell noch keins haben, kannst du dich trotzdem bewerben und bei einer Nominierung nachreichen. Für Fragen rund um das Studium in Neuseeland oder die Bewerbung ist der kostenlose Studienplatzvermittlungsservice der folgenden Organisationen sehr hilfreich: IEC Online, GOstralia-GOmerica, College Contact und das Institut Ranke Heinemann
Wie waren deine ersten Wochen in Neuseeland?
Ronja: Ich bin mit einem Camper 3 Wochen lang von Auckland, auf der Nordinsel Neuseelands, bis nach Christchurch, auf der Südinsel, gereist. So konnte ich einen tollen ersten Eindruck vom Land gewinnen. Ich konnte ganz in Ruhe ankommen: Schließlich bin ich aus dem deutschen Winter weg und hier im Sommer mit 24° angekommen. Das Semester ging dann Mitte Februar los.
Wie kann man sich den Semesterstart vorstellen?
Ronja: Es ist unglaublich, wie Studierende hier umsorgt werden. Alle Studierenden, einheimische und internationale, wurden begrüßt. Die internationale Gemeinschaft ist riesig. Ich wohne mit drei anderen Studierenden aus den USA, Großbritannien und Neuseeland zusammen. Unsere Wohngemeinschaft ist in einem kleinen Haus direkt auf dem Campus. Das Wohnheim ist wie ein eigenes Dorf aus vielen, kleinen Häusern. Auch die Betreuung ist umfangreich: Es gibt hier ein großes, kostenloses Sportangebot, eine ärztliche Versorgung und Supermärkte.
Wie ist der Uni-Alltag?
Ronja: In der ersten Woche hatten wir viele Einführungsveranstaltungen zu Kurs- und Vorlesungsplanung, aber auch über Verkehrsregeln in Neuseeland. Der Linksverkehr war zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ich fühle mich hier aber wirklich sehr gut aufgehoben. Insbesondere in der Uni, weil alle Dozentinnen und Dozenten am Lernerfolg der Studierenden mitarbeiten. Dank der „Open Door Policy“ können wir jederzeit mit ihnen sprechen. Auch die Unterrichtsplanung ist praxisnah, gut strukturiert und gut verständlich.
Und wie sind die Kurse organisiert?
Ronja: Ich kann alle Kurse frei wählen, und man muss sich auch nicht anmelden. Wenn ein Kurs voller ist als erwartet, dann wird der Kurs – aber auch eine mehrtägige Exkursion – so umorganisiert, dass alle Studierenden teilnehmen können. Diese Lehr-Mentalität ist etwas Besonderes. Gerade in meinem Fachbereich gibt es wahnsinnig viele frei wählbare Angebote. Beeindruckend ist die Rolle der gelebten Kultur der Māori im Land und wie sie eine Verbindung von Tradition und deren nachhaltige Übertragung in die heutige Zeit schafft sowie die tragende Rolle von indigenen Gemeinden und deren Einfluss, Kenntnissen und Leistungen im Naturschutz.
Du lebst direkt auf dem Campus der Lincoln University, wie ist das Leben in der Nähe von Christchurch?
Ronja: Ich liebe die Offenheit und Herzlichkeit aller hier sehr. In Neuseeland ist ja gerade Sommer, daher laufen viele Menschen hier barfuß – und es stört niemanden. Auch die Kombi aus Gummistiefeln und kurzen Hosen sieht man oft. Christchurch an sich ist total spannend: An vielen Häusern erkennt man den britischen Einfluss aus der Kolonialzeit. Im Zentrum von Christchurch liegt der Botanische Garten, der seit mehr als 150 Jahren das Herz der Stadt ist. Daher kommt auch der Name „The Garden City“.
Was empfiehlst du anderen Studierenden?
Ronja: Ich hätte niemals gedacht, dass ich ein Stipendium gewinne. Ich habe immer geglaubt, so ein Glück haben nur andere, aber nicht ich. Und jetzt? Jetzt bin ich hier. Es lohnt sich auf jeden Fall, immer mal wieder zu schauen, wie die Möglichkeiten für ein Studium in Neuseeland sind und einfach mal auf Glück zu setzen – vielleicht klappt es ja, genau so wie bei mir.