Urlaub mit Baby

Die Zeit, in der Eltern tunlichst mit ihrem Baby zuhause bleiben und am besten gar keinen Gedanken an einen Urlaub verschwenden sollten, ist längst passé. Heute stellt sich keiner mehr heimlich die Frage, ob es wohl möglich ist, mit Baby zu verreisen. Heute geht es vielmehr darum, den Rahmen so zu stecken, dass Eltern und Baby gleichermaßen Spaß haben und Erholung finden. Wie der Urlaub mit Baby so entspannt wird wie der tagtägliche Spaziergang mit dem Kinderwagen, verrät dieser Beitrag.

Das Urlaubsziel bewusst wählen

Wer bereits ohne Nachwuchs gerne die Welt bereiste, muss darauf mit Baby nicht verzichten. Allerdings gibt es durchaus Urlaubsziele, die für Babys besser oder schlechter geeignet sind. Das lässt sich mit Blick auf die alltäglichen Bedürfnisse eines Babys gut ableiten. Das ist bei der Wahl des Urlaubslandes zu bedenken:

  • Zeitumstellung. Babys lernen im besten Fall bereits in den ersten Lebensmonaten, dass es Wach- und Schlafzeiten gibt. Das heißt: Nachts wird geschlafen, tagsüber auch – allerdings mit Unterbrechung. Wie gut ein Baby die Zeitumstellung meistern kann, die selbst für Erwachsene eine Herausforderung darstellt, lässt sich nicht pauschal aussagen. Grundsätzlich jedoch ist ein Urlaubsziel in derselben oder der annähernd gleichen Zeitzone eine gute Wahl – um hier kein allzu großes Durcheinander zu verursachen.
  • Klima. Natürlich ist das Bild vom im Sand wühlenden Baby ein netter Anblick, allerdings ist von Urlaubsreisen ans Meer in der Sommer-Hochsaison abzuraten. Die Strände sind meist überfüllt und die Temperaturen sind beispielsweise im August in Italien derart hoch, dass Babys nur in den frühen Morgenstunden wirklich im Strand buddeln können. Wer kann, sollte außerhalb der heißen Monate reisen oder ein Reiseziel im Norden wählen, beispielsweise in Skandinavien. 
  • Gesundheit. Von Reiseländern, in denen ein Impfschutz vorgeschrieben ist, wird abgeraten. Diese Sicherheitsmaßnahme, die für Erwachsene inhaltlich gut und richtig ist, würde für das kindliche System eine unnötige Belastung darstellen oder ist aus medizinischen Gründen oft gar nicht möglich. Folgt man der Informationen unter Tropeninstitut.de, fallen Fernreisen damit für Babys flach.
  • Anreise. Die Art der bevorzugten Anreise entscheidet mit Baby auch darüber, wohin die Reise gehen soll. Wer mit dem Auto verreisen möchte, um den Komfort zu genießen, das Gefährt nach Herzenslust mit allen notwendigen Gepäckstücken zu bestücken, muss die Zielwahl darauf abstimmen. Zwar schlafen Babys für gewöhnlich viel im Auto – aber wenn nicht, könnte die Fahrt durchaus zur Tortur für den Nachwuchs (und die Eltern) werden. Idealerweise liegt die Reisezeit im Auto unter sechs Stunden oder wird alternativ unterbrochen durch einen Zwischenstopp. Eine Weltreise zu unternehmen, ist mit Baby denkbar, würde aber viel Vorbereitung erfordern. Gegen das Fliegen mit Baby spricht im Übrigen nur wenig. Tipps für die Zeit mit Baby an Bord zeigt diese Checkliste von Babelli.de.

Die Unterkunft bewusst wählen

Über die Wahl der passenden Unterkunft mit Baby scheiden sich wahrlich die Geister. Dabei lassen sich für jede Form der Unterkunft – egal ob Ferienwohnung, Hotel, Zelt oder gar Wohnmobil – Vor- und Nachteile ausmachen.

Unabhängig davon, wo die Familie mit Baby nächtigen wird, sollte die direkte Umgebung - beispielsweise in Form von Schlafsack oder Decke - eine gewohnte sein. Das sorgt für einen guten Babyschlaf.
Quelle: pixabay.com © PublicDomainPictures (CC0 Public Domain)

  • Hotel. Für die Unterkunft im Hotel spricht das Rundum-Sorglos-Paket, das Eltern hier buchen. Sie müssen sich (bei einer Buchung von Halb- oder Vollpension) nicht um die Verpflegung kümmern, sondern dürfen die freie Zeit als pure Familienzeit nutzen. Von Nachteil können hier besonders starre Zeiten im Restaurant sein, was wiederum für einen Aufenthalt in einem All-Inclusive-Hotel sprechen würde. Essen in Büffetform ist von Vorteil, vor allem dann, wenn der Nachwuchs bereits den einen oder anderen Happen mitessen darf. Manche Hotels sind besonders kinderfreundlich und bieten ein Kinder-Büffet. Für Babys bis 12 Monaten lohnt sich dies noch kaum (außer es gibt Babykost), für Kleinkinder ist dieses Angebot hingegen durchaus praktisch.
  • Ferienwohnung. Der Aufenthalt in einer Ferienwohnung bedeutet, dass „nur“ der Ortswechsel zu verkraften ist, gerade das Essensthema aber wie gewohnt erfolgen kann. Tipp: Eltern tun gut daran, wenn sie nach gastronomischen Angeboten in der Umgebung Ausschau halten. So können sie sich hier und da ein Frühstück oder ein Abendessen gönnen und müssen nicht jeden Tag selbst in der Wohnung stehen wie das beim klassischen Selbstversorger-Urlaub so üblich ist.
  • Zelt oder Wohnmobil. Natürlich ist das Urlauben mit Baby in Zelt oder Wohnmobil nicht verboten, sondern stellt sogar eine recht unkomplizierte Art und Weise der Unterbringung dar. Während im Wohnmobil die Herausforderung zu meistern ist, wo das Kind sicher schlafen kann, ohne aus dem Bett zu purzeln, ist das Schlafen auf einer Isomatte im Zelt durchaus kindgerecht. Aber Achtung: Auch im Zelt darf der Nachwuchs nur im eigenen Schlafsack schlafen. Im Elternschlafsack besteht Erstickungsgefahr. Weitere Tipps zur sicheren Schlafumgebung gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter kindergesundheit-info.de.
Mit Baby im Wohnmobil zu touren, ist keine schlechte Idee, weil für die Eltern das Ein- und Auspacken am Hotel oder in der Ferienwohnung entfällt. Wichtig ist hier, im Vorfeld die Sicherungsmöglichkeiten im Fahrzeug zu überprüfen - also wie die Babyschale sicher angegurtet werden kann.
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Grundsätzlich gilt unabhängig von der Form der Unterkunft: Eltern tun gut daran, ihrem Baby ein Stückchen der Heimat mit in die Ferne mitzunehmen – entweder in Form des Babybetts in Hotel oder Ferienwohnung oder durch Schlafsack, Spieluhr, Schlaftier oder andere gewohnte und im besten Fall bereits liebgewonnene Dinge. 

 
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