Sabbatical mit Kind: Das solltest Du beachten

Eine Auszeit nehmen und die Welt entdecken – ein Sabbatical kann Dir das auch dann ermöglichen, wenn Du bereits mitten im (Arbeits-) Leben stehst. Aber was, wenn Du nicht nur für Dich selbst Verantwortung trägst, sondern bereits eine Familie hast? Ein Sabbatical zu organisieren, wird dadurch zwar sicher nicht einfacher, aber unmöglich ist die Auszeit im Ausland auch mit Kindern nicht.

Auch Familien profitieren von Sabbaticals

Manche Menschen fühlen sich wohl, wenn sich das Hamsterrad des Alltags in den immer gleichen Bahnen dreht und so Sicherheit und Stabilität verleiht. Aber nicht jeden Menschen macht das glücklich. Vor allem junge Eltern möchten oft mehr aus ihrer Lebenszeit herausholen – trotz Job und Kind.

Hinter dem Wunsch, mehr aus dem Leben zu machen, stecken dabei nicht immer nur die eigenen Bedürfnisse. Viele Eltern möchte auch ihren Kindern Mut und Abenteuerlust vermitteln und ihnen zeigen, dass die Welt groß ist und unendlich viele Möglichkeiten bietet. Und das geht natürlich nicht, wenn man erst wartet, bis die Kinder erwachsen sind und man selbst in Rente geht.

Und tatsächlich bedeutet Kinder zu haben nicht zwangsläufig, dass die Zeit für Experimente und Abenteuer vorbei ist. Stattdessen können gerade sie Familien durch besondere Erfahrungen enger zusammenschweißen und den Horizont erweitern. Aber selbstverständlich solltest Du ein Reise-Sabbatical mit Kindern besonders gewissenhaft planen.

Passende Reiseziele finden

Am Anfang der Planungen steht die Frage, wohin die Reise gehen soll. Zwar ist prinzipiell kaum ein Reiseziel mit Kindern völlig ausgeschlossen, aber vermutlich möchtest Du Deine Familie nicht unnötigen Risiken aussetzen, indem Du sie in Regionen mit politischen Konflikten, Bandenkriminalität, gefährlichen Epidemien oder mangelnden medizinischen Versorgungsmöglichkeiten mitnimmst. Und das ist auch gar nicht nötig, denn es gibt genug Reiseziele, die Abwechslung und Abenteuer bieten und trotzdem familienfreundlich sind.

Ein wunderbares Fernreiseziel für ein Sabbatical mit Kind kann beispielsweise Australien sein. Das Land ist groß und vielfältig. Wenn Du es wirklich kennenlernen möchtest, musst Du Dir also etwas Zeit nehmen. Der australische Lebensstandard ähnelt im Großen und Ganzen dem unseren. Somit bekommst Du dort alles, was für ein Kind notwendig ist. Auch die medizinische Versorgung gilt als ausgezeichnet. Und das Land ist als besonders kinderfreundlich bekannt. Das Klima fällt in den verschiedenen Regionen des riesigen Landes je nach Jahreszeit recht unterschiedlich aus und das kannst Du bei Deiner Reiseplanung ausnutzen. Extremen Klimabedingungen, die nicht nur für Kinder anstrengend sein können, kannst Du auf diese Weise ausweichen.
Auch wegen der berüchtigten australischen Tierwelt solltest Du Dir keine übertriebenen Sorgen machen. So tödlich wie ihr Ruf ist die nämlich größtenteils nicht. Beispielsweise ist seit 1979 niemand mehr in Australien an einem Spinnenbiss gestorben und statistisch gesehen lassen sich nur 0,01 % aller Todesfälle dort auf Gifttiere zurückführen. Dennoch ist natürlich eine gewisse Vorsicht ratsam. Trotz der guten Rahmenbedingungen kann eine Australienreise für Eltern eine organisatorische Herausforderung sein und in die Unterstützung einer passenden Agentur für Individualreisen zu investieren, kann sich lohnen.

Oft wird eine Australienreise mit einem Aufenthalt im benachbarten Neuseeland kombiniert, das für Touren mit Kindern ebenfalls empfehlenswert ist. Ähnlich gut geeignet für Auslandsaufenthalte mit Kindern sind die USA. Und auch viele Regionen Asiens können prima als Familie bereist werden. Suche Dir am besten verschiedene Reiseziele aus, die Dich interessieren und informiere Dich dann über die Bedingungen dort.

Großzügig planen

Sowohl finanziell als auch zeitlich musst Du rechtzeitig und großzügig planen, wenn es um eine längere Reise mit dem Nachwuchs geht. Selbst wenn die Finanzen und alle Job-Fragen geklärt sind, gibt es für das Reisen mit Kind noch ein paar organisatorische Hürden:

  • medizinische Fragen klären: Bei kleinen Kindern sind mitunter noch U-Untersuchungen nötig. Der Impfstatus muss vervollständigt werden. Vielleicht werden für das Reisegebiet zusätzliche Impfungen empfohlen. Der Krankenversicherungsschutz im Ausland muss geklärt werden. Eventuell ist eine Reiseapotheke sinnvoll. Falls Dein Kind regelmäßig Medikamente einnimmt, muss die Beschaffung im Ausland oder die Mitnahmeregelung beim Zoll geklärt werden.
  • bürokratische Fragen klären: Die Ab- und Wiederanmeldung in Kita oder Schule muss geregelt werden. Kinder im schulpflichtigen Alter können für Auslandsaufenthalte freigestellt werden, das muss allerdings vorab beantragt und genehmigt werden. Informiere Dich gründlich über die Durch-, Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen für Eure Reiseroute und organisiere die notwendigen Dokumente. Für Kinder gibt es mitunter abweichende Regelungen. Achtung: Manche Länder (u. a. Australien und die USA) akzeptieren den deutschen Kinderreisepass nicht, sondern verlangen auch für Kinder einen biometrischen Pass.

Nicht verunsichern lassen

Viele reiselustige Eltern machen die Erfahrung, dass Langzeitreisen mit Kindern gut funktionieren und dass auch die Kleinen viel daraus mitnehmen. Du musst allerdings damit rechnen, dass nicht jeder in Eurem Umfeld Verständnis aufbringen wird. Mitunter wirst Du mit Zweifeln und sogar Vorwürfen konfrontiert, denn manche Menschen sehen nur mögliche Probleme und Risiken für das Kind.
Du kannst die Kritik anderer als Anlass nehmen, Deine Pläne kritisch zu hinterfragen, denn vielleicht ist der eine oder andere Punkt durchaus berechtigt. Zu sehr verunsichern lassen, solltest Du Dich durch die Bedenken und Ängste anderer Menschen aber nicht.

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