Eine große Zahl an hochqualifizierten Fachkräften sehnt sich nach einer neuen Herausforderung und zieht eine Auswanderung in ein anderes Land in Erwägung, um anschließend dort zu arbeiten. Dabei gibt es einige klassische Auswanderungsländer, die bei deutschen Arbeitskräften besonders beliebt sind.
Beliebte Auswanderungsländer der Deutschen
Besonders beliebt bei deutschen Auswanderern, die nach einer neuen Arbeitsstelle im Ausland suchen, ist die Schweiz. Das Land erfreut sich bei talentierten Fachkräften aus dem Ausland unter anderem deshalb einer großen Beliebtheit, da die Schweiz nicht weit vom Heimatort entfernt ist. So muss keine weite Reise unternommen werden, um in Deutschland gebliebene Familienmitglieder und Bekannte zu besuchen. Zwar bestehen zwischen Deutschen und Schweizern kulturelle Unterschiede, diese fallen in der Regel aber geringer aus als bei einer Auswanderung in ein exotisches Land, was sich wiederum positiv auf die Integration auswirkt. Zu den weiteren Faktoren, die für viele deutsche Arbeitskräfte eine wesentliche Rolle spielen, zählen unter anderem:
- hohe Lebensqualität und großartige Natur
- stabile politische Lage
- gute Infrastruktur
- hohe Löhne
- keine Sprachbarriere
- geringe steuerliche Belastung
Zusätzlich zu den oben genannten Faktoren führen die guten politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland sowie das bilaterale Abkommen dazu, dass ein einfacher Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt besteht.
Ebenfalls beliebt bei deutschen Fachkräften ist eine Auswanderung nach Österreich oder in die Niederlande. Hier spielen ähnliche Gründe eine große Rolle für die Auswanderung, darunter die Nähe zum Heimatland sowie eine geringe sprachliche und kulturelle Barriere. Zudem finden einige Berufsgruppen in diesen Ländern bessere Arbeitsbedingungen vor, wie Pflegekräfte, die in Deutschland ein hohes Arbeitspensum für einen geringen Lohn leisten müssen.
Jobsuche im Ausland – Auf die richtige Vorbereitung kommt es an
Bevor ein Job im Ausland angenommen wird, sollten einige wesentliche Aspekte bereits im Vorfeld überprüft werden. Es gilt, die Verdienstmöglichkeiten ins Verhältnis zu den vor Ort vorherrschenden Lebenshaltungskosten zu setzen. Zwar fallen die Löhne in einigen Ländern niedriger aus als in Deutschland, dafür ist aber auch die steuerliche Belastung wesentlich geringer, sodass mehr Netto vom Brutto übrigbleibt.
Auch die geringeren Lebenshaltungskosten müssen berücksichtigt werden, denn selbst ein deutlich höherer Lohn wird unter Umständen schnell durch hohe Lebenshaltungskosten in Metropolen wieder zunichtegemacht. Es lohnt sich daher, eine Liste von erforderlichen Ausgaben anzufertigen, die Kosten für die jeweiligen Ausgabeposten zusammenzurechnen und mit dem zu erhaltenden Nettolohn zu vergleichen. Dabei sollte ein Puffer bestehen, um auch unerwartete Ausgaben bei Bedarf begleichen zu können.
Abwicklung von Formalitäten
Wer aus Deutschland auswandern möchte, muss einige wichtige Formalitäten berücksichtigen, zu denen die folgenden Aufgaben zählen:
- Kündigung von Verträgen
- offizielle Abmeldung
- finanzielle Vorbereitungen
Zu den Verträgen, die es bei einer Auswanderung zu kündigen gilt, gehören neben dem Mietvertrag auch Arbeitsvertrag und einige Versicherungen. Der Vermieter sollte schriftlich und innerhalb der Kündigungsfrist, die normalerweise drei Monate beträgt, über die Kündigung informiert werden.
Auch beim Arbeitsvertrag müssen bestimmte Kündigungsfristen berücksichtigt werden. Diese sind schriftlich im jeweiligen Vertrag festgehalten, weshalb sich ein genauer Blick auf die Vertragsbedingungen lohnt. Neben der Frist sollte sichergestellt werden, dass eine ordentliche Kündigung erstellt wird, damit Rechtssicherheit besteht. Es gibt einige Muster im Internet, mithilfe derer sich eine derartige Kündigung erstellen lässt.
Wie viele Versicherungen abgeschlossen wurden, ist von Person zu Person unterschiedlich. Unter anderem die Kranken-, Haftpflicht- und Hausratsversicherung sollten jedoch bei einem Abschied aus Deutschland gekündigt werden. Nur sofern eine weltweite Deckung besteht, können die jeweiligen Versicherungen bei Bedarf auch sinnvoll weitergeführt werden.
Hinweis: Die Abmeldung aus Deutschland wird beim zuständigen Einwohnermeldeamt durchgeführt. Der Prozess ist in der Regel unkompliziert und in kurzer Zeit erledigt.
Zu den erforderlichen finanziellen Vorbereitungen zählt unter anderem der rechtzeitige Abschluss einer neuen Krankenversicherung im neuen Wohnsitzland. Bei einem Wegzug außerhalb der EU muss geklärt werden, was mit den Ersparnissen in Euro passiert und ob das deutsche Bankkonto beibehalten werden kann. Wichtig ist zudem, sich über die Auswirkungen auf die Rentenansprüche in Deutschland zu informieren, wenn es zum Wegzug kommt.
Rechtliche Rahmenbedingungen klären
Um im Ausland auch tatsächlich arbeiten zu können, muss in der Regel ein spezifisches Visum oder eine Aufenthaltsgenehmigung vorliegen. Diese sollten rechtzeitig beantragt werden, damit es zu keinen rechtlichen Komplikationen kommt. Zu den oftmals erforderlichen Dokumenten zählen:
- die Geburts- und Heiratsurkunde
- ein oder mehrere Bildungsnachweise
- gegebenenfalls ein polizeiliches Führungszeugnis
Um nichts dem Zufall zu überlassen, ist die Erstellung einer umfangreichen Checkliste sinnvoll, die anschließend sorgfältig abgearbeitet wird.
Anpassung an die neue Kultur
Jedes Land verfügt über eine einzigartige Kultur und bestimmte Bräuche und Normen. Um ein umfassendes Verständnis über das neue Wohnsitzland aufzubauen, sollte daher vor der Auswanderung eine umfangreiche Recherche betrieben werden. Sowohl die Kleidungsordnung als auch die Art zu kommunizieren unterscheidet sich von Land zu Land erheblich. Damit dem beruflichen sowie sozialen Erfolgen nichts im Wege steht, müssen die geltenden kulturellen Gegebenheiten zwingend berücksichtigt werden. Es ist sinnvoll, Arbeitskollegen und einheimische Kontakte nach Rat und Feedback zu fragen, um sich schnell einzugewöhnen.