Als Rentner*in auswandern: Was man beachten sollte

Wenn man das Arbeitsleben endlich hinter sich gelassen hat und die Rente bezieht, stellt sich für viele Menschen die Frage: Was fange ich mit dem Rest meines Lebens an? Manche suchen sich neue Hobbys, reisen viel oder setzen den schon lang gehegten Wunsch des Auswanderns in die Tat um. Denn viele Rentner*innen, die auswandern möchten, träumen davon, den Lebensabend unter Palmen in einem sonnigen Land zu verbringen.

Das Rentenalter scheint ein guter Zeitpunkt zum Auswandern zu sein. In der Rente muss man sich nicht mehr um einen Arbeitsplatz im Ausland bemühen, und die Kinder sind groß und stehen auf eigenen Füßen. Doch auch wenn es Rentner*innen gegenüber Arbeitenden vielleicht leichter haben, auszuwandern, so will dieser Schritt gut überlegt sein. Denn nicht für jede*n ist das Auswandern im Alter geeignet.

Soll ich als Rentner*in auswandern?

Ob man in der Rente auswandern sollte, hängt von verschiedenen äußeren Faktoren und den persönlichen Bedürfnissen ab. Alle Menschen, die auswandern, lassen Familie und Freunde im Heimatland zurück. Für Rentner*innen kann dieser Schritt schwierig sein, da sie sich im Alter an eine neue Umgebung gewöhnen und neue Bekanntschaften schließen müssen. Wahrscheinlich müssen sie darauf verzichten, ihre Enkelkinder regelmäßig zu sehen, wenn sie auswandern.

Menschen, die schon in ihrem Arbeitsleben viel gereist sind oder bereits im Ausland gelebt haben, wird dieser Schritt womöglich leichter fallen.

Welches Auswanderungsland ist für Rentner*innen geeignet?

Welches Land als Auswanderungsland für Rentner*innen geeignet ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Verschiedene Aspekte spielen hierbei eine Rolle:

Bin ich bereit, eine neue Sprache zu lernen?

Wer keine neue Sprache lernen möchte, dem bleiben eigentlich nur die Schweiz oder Österreich als Auswanderungsländer. Wenn man Englisch, Französisch oder Spanisch beherrscht, hat man schon wieder mehr Möglichkeiten, ein passendes Auswanderungsland zu finden. Schwierig wird es bei fernen Zielen, wie China oder Japan, wo man nicht nur eine andere Sprache sondern auch eine andere Schrift lernen muss.

Bin ich bereit, mich auf einen anderen Kulturkreis einzulassen?

Wer in ein Land innerhalb Europas auswandert, wird weniger Schwierigkeiten haben, sich an die Lebensumstände zu gewöhnen, als wenn man nach Asien oder Lateinamerika auswandert. Im besten Fall ist einem der Kulturkreis aus vorherigen Reisen bereits bekannt.

Wer den Kontakt zu Deutschland nicht verlieren und sich dort regelmäßig aufhalten möchte, sollte ein Land wählen, das nicht so weit von Deutschland entfernt ist. Zwar kann man auch aus Übersee nach Deutschland reisen. Doch sind die Langstreckenflüge immer mit hohen Kosten verbunden.

Kann ich mit meiner Rente im Ausland meinen gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten oder sogar verbessern?

Niemand, der auswandert, möchte in der neuen Heimat schlechter leben als zuvor in Deutschland. Wer ein gutes Renteneinkommen oder vielleicht sogar Vermögen hat, braucht sich diesbezüglich eigentlich keine großen Sorgen zu machen. In vielen Ländern gibt es allerdings Mindestanforderungen an die Höhe der monatlich gezahlten Rente, damit man als Rentner*in eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung bekommen kann.

Manche Rentner*innen, die in Deutschland von einer kleinen Rente leben, erhoffen sich durch die Auswanderung einen höheren Lebensstandard im Ausland, wie zum Beispiel in Thailand. Dies kann jedoch auch zu Problemen führen, wenn unerwartete Kosten entstehen, etwa durch Gesundheitskosten im Krankheitsfall.

Deshalb sollte man auf jeden Fall finanzielle Rücklagen haben, wenn man mit der Rente auswandern möchte.

Darüber hinaus sollte man nicht blauäugig in ein Land auswandern, das man nur aus dem Fernsehen oder von einem Prospekt kennt. Am besten ist es, wenn man das Zielland bereits bereist hat, bevor man dorthin auswandert. Womöglich hat man schon früher einmal dort gelebt. Je besser man das Zielland kennt, in das man auswandern möchte, umso eher wird man sich eingewöhnen und auf unerwartete Ereignisse reagieren können.

Wie man die deutsche Rente im Ausland bezieht

In der Regel wird die Rente in voller Höhe auch ins Ausland gezahlt. Allerdings gibt es Ausnahmen. Dazu gehört unter anderem, wenn die Rente aufgrund von verminderter Erwerbsfähigkeit gezahlt wird.

Im Ausland hat man keinen Anspruch auf diese Rente, außer in Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und in Ländern, in denen dieser Aspekt im bilateralen Sozialversicherungsabkommen geregelt ist. Informationen hierzu erhält man bei der Deutschen Rentenversicherung. Damit die Auszahlung reibungslos verläuft, sollte man den Versicherungsträger bis spätestens drei Monate vor der Auswanderung über den neuen Aufenthaltsort informieren.

Gesundheitsversorgung im Ausland

Wer als Rentner*in in ein Mitgliedsland der Europäischen Union auswandert oder in ein Land, mit dem Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat, das auch die Gesundheitsversorgung regelt, kann die deutsche Kranken- und Pflegeversicherung behalten und muss keine zusätzlichen Beiträge im Auswanderungsland entrichten. Im Krankheitsfall erhält man die Leistungen, die man auch in Deutschland bekommen würde. Die Kosten werden dann mit der deutschen Krankenversicherung abgerechnet.

Allerdings richten sich die Leistungen im Auswanderungsland nach den Richtlinien des jeweiligen Landes. So kann es zum Beispiel sein, dass der*die Rentner*in im Zielland einen höheren Eigenanteil zu zahlen hat, als das in Deutschland der Fall wäre. Vor der Abreise ins Ausland sollte man sich bei der eigenen Krankenversicherung in Deutschland informieren.

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