„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“ Das hat schon der große deutsche Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe gesagt. Nun macht uns das Erkunden ferner Länder und anderer Kulturen allerdings nicht nur schlauer, sondern formt auch den Charakter. Die logische Konsequenz ist, dass es auch Menschen gibt, die möglicherweise nur unterwegs voll und ganz sie selbst sein können, die paradoxerweise unterwegs erst richtig ankommen können. Aber das Reisen kann noch viel mehr mit dem Innern eines Menschen anstellen.
Selbstbildung durch Selbstbewusstsein
Wer häufig reist, bei dem bildet sich ein größeres Selbstbewusstsein, wodurch auch ein stärkerer Charakter geformt wird. Vor allem, wenn man alleineunterwegs ist, fördern das ungemein. Denn bei Reisen wird man vor neue Herausforderungen gestellt. Dazugehören nicht nur Sprachbarrieren, sondern auch logistische Barrieren.
Das Kennenlernen von Abläufen in andern Kulturen steht im Zentrum.Man wird quasi selbst zum Entdecker. Dazueignen sich vor allem Rundreisen oder auch Wandertouren in anderen Ländern. Werdiese Herausforderungen meistert und sich möglichenÄngsten stellt, kann auch zu Hause alles schaffen. Das Motto ist hier: Rausaus der eigenen „Komfort-Zone“.
Reisen sorgt für Offenheit
Unsere heutige Gesellschaft ist häufig von Intoleranz und Vorurteilen geprägt. Menschen haben Angst vor Neuemund verschießen sich regelrecht davor. Dem kann man durch Reisen entgegenwirken. Es fördert die Offenheit und eröffnet und neuePerspektiven. Man trifft neue Menschen und lernt ferne Kulturen kennen.Nichts kann besser Vorurteilen entgegenwirken, weil man sich aktiv mit anderen Lebensstilenauseinandersetzen muss.
Reisen macht klug
Wenn man sich dazu entschließt andere Länder zu erkunden, sodarf man sich darauf gefasst machen, dass man dadurch auch weitergebildet wird.Eine Reise bildet einen nicht nur im Bereich Fremdsprachen, sondern lehrt auch in Sachen Politik, Geografie, Geschichte und Religion. Dabei ist es klar,dass man dieses Live-Erlebnis nicht mit dem Lesen von Büchern oder dem Schauenvon Dokumentationen ersetzen kann.
Wenn man das Lernmaterialals Inspirationsquelle nimmt, so kann man dann bei der eigentlichen Reise, das Gelernte selbst erleben. Das machtdas Erlebnis unter Umständen noch intensiver, weil man sich vorher bereits mitder Kultur auseinandergesetzt hat.
Wer ganz auf Bildung setzen möchte kann sich auch auf einen Bildungsurlaub einlassen, wiebeispielsweise eine Sprachreise. Seit1976 haben Arbeitnehmer in Deutschland sogar ein Recht auf solche Bildungsreisen undkönnen diese auch steuerlich absetzen.
Geduld und Gelassenheit
Wer viel unterwegs ist, wird merken, dass er irgendwann an seinepersönlichen Grenzen kommt. Nichtimmer läuft alles nach Plan. Zeit hat in anderen Kulturen auch eine andereBedeutung. Dennoch muss man sich selbst dazu zwingen, die Angelegenheit gelassen zu sehen, ruhig zu bleiben und vor allemnicht auszurasten.
Am Anfang kann das eine sehr schwere Lektion sein, die es zulernen gilt. Doch mit der Zeit lernt man, dass man selbst es sowieso nicht inder Hand hat und es daher auch nicht notwendig ist darauf seine Energie zuverschwenden. Vor allem wenn man viel reist, bemerkt man hier eine charakterliche Veränderung hin zurGelassenheit, sodass man selbst nach der Reise zu Hause den Stress, den mansich möglicherweise früher gemacht hat, nicht mehr nachvollziehen kann.
Eine Zeit der Selbstreflexion
Unterwegshat man stellenweise ziemlich viel Zeit, die man im normalenArbeitsleben vielleicht nicht hat. Man beschäftigt sich im Alltag zu sehr mitseinem Freizeitstress, anstatt mit sich selbst. Zeit ist Mangelware. Unterwegssieht das ganz anders aus. Es gibt Zeit, um sich mit seinen eigenen Gedanken auseinanderzusetzen, wie etwa beimWarten am Flughafen oder stundenlangen Fahrten im Zug.
Nicht selten kommt es vor, dass so mancher nach einer langenReise sein komplettes Leben auf den Kopf gestellt hat. Ganz einfach deshalb,weil man endlich in sich selbstreinhören und auf seine eigenenWünsche eingehen kann.
Fördert die Kreativität
Wer viel sieht, hat auch vielMaterial zum Nachdenken, also auch mehr Inspirationsquellen. Man muss erst das sehen, was möglich ist,damit man es verarbeiten und etwas Neues schaffen kann. Erfahrungen von Zuhausewerden gepaart mit Eindrücken aus der neu kennengelernten Kultur und schon entsteht etwas Einzigartiges.
„Richtiges“ Reisen
Eine Kultur lernt man nicht im Rahmen einer Pauschalreise kennen,während man nur am Pool herumliegt und das All-Inclusive-Essen genießt. So einTrip kann zwar auch entspannend sein, wenn man lediglich einen Urlaub am Pooloder am Meer machen will. Der Nachteil dabei ist allerdings, dass man vom Landan sich kaum etwas mitbekommt und in der Regel kaum mit den ansässigen Menschenin Kontakt kommt.
Organisiertman die Reise selbst, sucht sich möglicherweise eine Unterkunft in einemkulturellen Zentrum oder ist irgendwo in einem fremden Land auf sich alleingestellt, dann kann man seinen Horizonterweitern.
Deshalb sollte man sich vorher überlegen auf welche Art vonReise man sich einlassen will. Soll es eine Reise sein, die den Charakter und denBlick auf die Welt verändern kann oder einfach nur ein entspannender,unaufgeregter Strandurlaub? Beides kann seinen Zweck erfüllen, jedoch bekommt mannicht alles auf einmal.
Ist man immer noch unschlüssig, wohin die nächste Reise gehen soll, kann man sich von diesem Video inspirieren lassen.