Die Kiwis auf humorvolle Art kennenlernen

Die beste Vorbereitung für ein Studium oder ein Schuljahr in Neuseeland

Das Land Neuseeland ist besonders für die atemberaubende Natur, abenteuerlichen Kajak-Touren und köstliche Wein- oder Craft-Beer-Momente bekannt. Doch es versteckt sich noch etwas ganz Anderes hinter Neuseeland: nämlich ein hochtechnisiertes Land, das Vorreiter in Sachen Fortschritt und Innovation ist – vor allem im Bildungs- und Arbeitsbereich. So liegt Neuseeland auf Platz 1 der englischsprachigen Länder, das Schüler.innen und Studierende am besten auf die Zukunft vorbereitet. Steht der Wunsch für ein Studium oder ein Schuljahr im Ausland, ist die Frage nach der dortigen Kultur immer groß. Doch jedes Land wird von einer anderen Kultur geprägt. Steffen Kreft und der Kiwi William Connor bringen in ihrer Animationsserie Lifeswap die kulturellen Unterschiede auf humorvolle Art auf den Punkt. Die Serie illustriert die Abenteuer von zwei jungen Männern, einem Kiwi und einem Deutschen. In jeder Episode skypen “Duncan” – Neuseeländer im Austauschjahr in Deutschland sowie “Jörg” – Deutscher in Neuseeland und sprechen über ihren “Lifeswap”, ihre Erfahrungen im jeweils anderen Land.

Mehr über Lifeswap, der Intention und dem Ziel hinter der Serie erzählt Lifeswap-Entwickler William Connor:

Wie ist Lifeswap zustande gekommen, was war die Idee und wie hat sich Lifeswap entwickelt? Steffen und ich wollten nach sieben Jahren in Neuseeland nach Deutschland ziehen, um das Leben dort als Paar kennenzulernen. Wir suchten ein Projekt, das unsere jeweiligen Fähigkeiten als Drehbuch-Schriftsteller und Animationskünstler zusammenbringen und entwickeln würde. Dabei kamen wir auf die Idee einer animierten Web-Serie über einen Neuseeländer und einen Deutschen, die einen „Lebenstausch“ machen und jeden Monat über Skype die daraus entstehenden merkwürdigen und lustigen kulturellen Unterschiede und Missverständnisse besprechen. Dabei konnten Steffen und ich eine Liste von witzigen und schwierigen Vorkommnissen, die immer wieder in unserem Zusammenleben aufgetaucht waren, zur Schau stellen und tiefer erforschen – zum Beispiel meine „KiwiAllergie“ gegen Konflikte, die nicht so automatisch gut zu Steffens deutscher Liebe zur direkten Kommunikation gepasst hat. Durch Komödie und die Distanzierung, die unsere lieben animierten Alter Egos uns geboten haben, ist es uns also gelungen, diese manchmal herausfordernden Auseinandersetzungen mit einer frischen Perspektive, mehr Genauigkeit, Geduld, Humor und Liebe zu betrachten. Als wir dann sahen, wie die Zuschauerzahlen hochschossen, ist uns klargeworden, dass die Episoden nicht nur witzig waren, sondern ein paar wahre und sogar wichtige Botschaften zu bieten hatten. Mehrere Organisationen wie Universitäten, Ministerien und die deutsche Handelskammer fingen an, sie als Einführungsvideos für Mitarbeiter und Klienten zu benutzen. Die Serie wurde genutzt, um die verschiedenen Herangehensweisen und Sichtweisen der jeweiligen Kulturen zu erklären. Eine Frau hat uns sogar geschrieben, dass die Serie ihre bi-kulturelle Ehe gerettet hat. Dann wurde das kleine spaßige Projekt zu einer wichtigen Lebensarbeit für uns beide.

Was ist euer Wunsch/das Ziel, was wollt ihr mit der Serie bewirken?

Wir würden eher Wunsch als Ziel sagen, denn Lifeswap ist immer eine Entdeckungsreise geblieben und ist auch für uns voller Überraschungen. Wir wissen selber nie, was beim Schreibprozess aufgedeckt werden könnte, also wäre es übermütig von Zielen zu reden. Was wir uns aber dabei wünschen, ist einfach Spaß zu haben, zu lachen, unsere Erfahrung zu teilen, herauszufinden, ob andere diese Erfahrungen haben, und unsere Fans zum Lachen zu bringen. Wir wollen die subtilsten und oft deswegen noch nie beschriebenen Phänomene, die wir in unseren beiden Ländern erlebt haben und die dort für selbstverständlich gehalten werden, sehr genau schildern, indem wir sie durch die nüchternen Augen der jeweils anderen Kultur beobachten. Dadurch entsteht so ein natürlicher Humor – einfach einen Spiegel hoch zu halten ist oft die beste Komödie und wir haben entdeckt, dass Menschen lieber über sich selbst lachen wollen als über andere. Eine Art kulturelle Schatzsuche und ein Zelebrieren der lächerlichen, goldigen und witzigen Seiten des Lebens – das sind glaube ich unsere Wünsche. Man könnte sagen, dass das ein ziemlich niedrigschwelliges „Ziel“ ist, aber viel Weisheit und Wichtigkeit steckt heimlich im gemeinsamen Lachen.

Wie ist die Rückmeldung der Zuschauer?

Wir sind von dem positiven Feedback unserer Zuschauer wirklich überwältigt. Interessanterweise ist uns noch nie vorgeworfen worden, dass Lifeswap Stereotypen verbreitet oder rassistisch ist. Ich glaube, dass das daran liegt, dass Steffen immer die deutsche Perspektive vertritt, verteidigt und erklärt und ich die neuseeländische, also sind die Themen und Unterschiede, die wir darstellen hoffentlich fair und ausgeglichen dargestellt und genau beobachtet. Viele Zuschauer haben ihre persönlichen Erfahrungen in Deutschland und Neuseeland mit uns geteilt. Ein paar Leute haben Lifeswap im akademischen anthropologischen/soziologischen/pädagogischen Zusammenhang studiert, und wir wissen, dass einige Sprachschulen, Unis und Unternehmen ihren Kunden / Studierenden die Videos zeigen, um Konversationen über kulturelle Unterschiede anzuregen. Unsere hochrangigsten Zuschauer waren die neuseeländische Minister-Präsidentin Jacinda Ardern, die eine kleine Rolle in Episode 10 gespielt hat und eine Sprachaufnahme dafür gemacht hat. Auch Frank-Walter Steinmeier gehört dazu, der die Serie in einer offiziellen Rede beim Staatsbesuch in Neuseeland gelobt hat. Er sprach von der Wichtigkeit von Humor und Empathie in der internationalen Politik.

Was ist das schönste Klischee an Deutschland und andersherum in Neuseeland?

Es gibt viele Stellen, wo deutsche Zuschauer schmunzeln und ganz andere, wo die Neuseeländer lachen. Man lacht am lautesten über die Klischees zum eigenen Land – das haben wir mehrmals beobachtet. Lieblingsmomente sind zum Beispiel die Szene in der zweiten Episode, die zeigt wieviel Mühe sich Neuseeländer machen, um einem Konflikt auszuweichen. Dazu zählt auch die Graphik in der achten Episode, die zeigt wie Deutsche während der Woche so fleißig arbeiten, um sich am Sonntag in heiliger Ruhe am schwer beladenen Frühstückstisch zu erholen, auf Dorfwanderungen zu gehen oder sich in Saunen zu verstecken.

Was ist das nervigste Klischee an Deutschland und andersherum in Neuseeland?

Ein nerviges Klischee ist eins, das nicht stimmt. Ich glaube, dass alle Klischees eigentlich nervig sind, weil sie einseitig und unüberlegt sind. Wenn man genauer und liebevoller hinschaut, sieht man, dass die Eigenschaften eines „Volkes“ immer vielseitig sind und Erklärung brauchen. Bei Sprüchen wie „Deutsche haben keinen Humor“ hat man aufgehört, das Thema von innen und von außen zu betrachten und das ist immer nervig. Und mit der Zeit auch gefährlich.

Was sind versteckte Aussagen, die man vielleicht erst auf den zweiten/dritten Blick versteht?

Wir haben in der gemeinsamen Folge mit Education New Zealand „Laughing Matters“ auf Basis des deutschen Astronauten Alexander Gerst eine Astronautin für die Episode entwickelt, da er leider als Gastrolle nicht verfügbar war. Alexander Gerst hat in Neuseeland ein Masterstudium absolviert und hat mehrfach von Neuseeland als das Land gesprochen, in dem er lernte „über seinen eigenen Horizont hinüberzuschauen und zum ersten Mal die Welt mit offenen Augen wahrzunehmen.“ Also lernt man durch diese Episode auch etwas über andere bereichernde Lebensaustausch-Erfahrungen, die über Schulen und Unis stattfinden und was für unglaubliche Möglichkeiten sich bieten, wenn, zum Beispiel, die deutsche Naturwissenschaft und Disziplin auf die Kiwi-Art zur Initiative und zum frischen, flexiblen Denken treffen.

Die Serie bringt Interessierten, die ein Studium oder ein Schuljahr in Neuseeland planen, auf humorvolle Weise die Art der Kiwis bei. So lernen Schüler.innen und Studierende die neue Kultur bereits vorab kennen und sind für viele Situation gerüstet. Ein Studium oder ein Schuljahr ist in Neuseeland nicht nur besonders, weil in der freien Zeit in dem wunderbaren Land gereist werden kann. In Neuseeland wird auch viel Wert auf das Wohlbefinden der Schüler.innen und Studierenden gelegt. So war Neuseeland das erste Land, das einen Verhaltenskodex für die Betreuung von internationalen Studierenden eingeführt hat. Studierende aus dem Ausland sollen eine tolle Zeit in Neuseeland haben und sich zu jeder Zeit sicher, gut informiert und betreut fühlen.

Das neuseeländische Bildungssystem bietet einen Mix aus theoretischem und praktischem Lernen, das den Studierenden hilft, im Berufsleben gefragte Fähigkeiten und Kompetenzen wie Problemlösung, kritisches Denken, Kreativität und Teamarbeit zu entwickeln. Learning by doing wird hier großgeschrieben: Die Unis und Fachhochschulen (Institutes of Technology and Polytechnics, ITPs) sind besonders eng mit der Wirtschaft vernetzt, sodass Studierende schon früh praktische Erfahrungen sammeln und wichtige Einblicke in die Praxis gewinnen können.

Hilfreiche Tipps für das große Abenteuer in Neuseeland gibt es für Schüler.innen und Studierenden auf der Webseite Study in New Zealand und natürlich auf dem Lifeswap Kanal.

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