Sinnvolles Reisen: Tipps zu nachhaltiger Hilfe und Öko-Tourismus

Für eine Woche ans andere Ende der Welt fliegen? Billige Pauschalreisen zulasten des Ökosystems? ­ Luxus genießen, während Einheimische in der Nachbarschaft im Müll ersticken? Diese und viele andere Faktoren machen den konventionellen Tourismus für immer mehr Menschen uninteressant. Stattdessen kommt vermehrt eine Sinnfrage auf, welche die Art des Reisens völlig auf den Kopf stellt. Die Alternativen reichen von der Freiwilligenarbeit zur gezielten Unterstützung von Hilfsorganisationen bis zu attraktiven Klimaschutzprojekten, die sich für eine nachhaltige Veränderung einsetzen. Aber auch bei klassischen Urlaubsreisen kannst du mit einer angepassten Verhaltensweise Gutes tun. Wir haben Anregungen von Unterkunft bis Verpflegung zur Inspiration zusammengestellt.

Anbieter kritisch hinterfragen

Das Angebot für Reisen mit ehrenamtlichen Tätigkeiten im Rahmen von Umweltschutz- oder sozialpolitischen Projekten nimmt aufgrund der steigenden Nachfrage zu. Wer vom Geld der Touristen, die während ihres Aufenthaltes aktiv helfen möchten, tatsächlich profitiert, lässt sich oft nicht auf den ersten Blick erkennen. Soll nicht nur deine Hilfe vor Ort etwas bewirken, sondern sich langfristig etwas zum Positiven ändern, solltest du den entsprechenden Reiseveranstalter sorgfältig auswählen. Im Idealfall handelt es sich um Organisationen, die sich für die Zukunft der jeweiligen Region stark machen und ihren Beitrag zur nachhaltigen Optimierung der Situation leisten. Bedenke, dass jede deiner Buchungen eine Nachfrage schafft, die wiederum Einfluss auf das künftige Angebot nimmt!

Informationen von Länderauswahl bis Förderungen findest du in unserer Kategorie rund um Freiwilligenarbeit.

Unterkünfte und alternative Lösungen prüfen!

Dass Reisende mit der Buchung ihrer Unterkunft vielerorts großen Schaden anrichten, ahnen viele nicht. Die negativen Auswirkungen reichen von massiver Umweltverschmutzung über die Ausbeutung von Einheimischen bis hin zur Gefährdung seltener Tierarten. Deshalb ist auch hier ein kritischer Blick auf die Anbieter ein Muss, um sowohl die lokale Biodiversität zu erhalten als auch sozialen und kulturellen Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht zu werden. Durch das Bevorzugen von zertifizierten Ökohotels, die beispielsweise in sinnvolle Tierschutzprojekte investieren, biologisch abbaubare Produkte anbieten oder beim Bau von Ferienhäusern nachhaltige Materialien verarbeiten, lässt sich das Umdenken in Richtung Umweltschutz auch im Ausland ankurbeln.

Ein völlig anderer Ansatz ist das Übernachten im Freien mit Zelt, Schlafsack und Co. Wer draußen unabhängig von jeglichen Unterkünften haust, kann seinen Ressourcenbedarf deutlich senken. Beispielsweise müssen weder Zimmer gereinigt noch Bettbezüge gewaschen werden. Das spart reichlich Wasser und Energie. Doch auch beim Camping drohen diverse Öko-Fallen.

Bereits bei der Anschaffung der Zelte sollte auf langlebige Qualität geachtet werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass die mobile Behausung nur wenige Einsätze überlebt und schon bald eine neue gekauft werden muss, was den Bedarf an Ressourcen unnötig in die Höhe treibt. Im Onlineshop für Outdoor-Zubehör CAMPZ findest du Zelte empfehlenswerter Marken, die hochwertige Materialien verwenden und sorgfältig verarbeiten. Das Angebot umfasst unter anderem Produkte von Vaude, MSR und Nordisk. Neben dem Kauf der Zelte spielt deren Verwendung eine große Rolle auf dem Weg zum nachhaltigen Reisen. Keinesfalls darfst du durch das Aufstellen in der Wildnis Lebensräume zerstören. Informier dich deshalb vor der Reise, wo du offiziell zelten darfst, ohne das empfindliche Ökosystem vor Ort zu schädigen. Auch viele Campingplätze sind inzwischen „grün“ und entlasten mit Maßnahmen wie der Stromgewinnung durch Solarenergie die Umwelt.

Weitere Tipps für nachhaltiges Camping:

  • Waschmittel: Biologisch abbaubare Produkte zur Körperpflege oder zum Waschen von Geschirr sollten zwar generell eine Selbstverständlichkeit sein. Beim Campen ist das aber besonders wichtig. Schließlich sickert das verbrauchte Wasser inklusive der Reinigungsmittel vielerorts direkt in das Grundwasser.
  • Verpackung: Auch wiederverwendbare Verpackungsmaterialien dürfen nicht fehlen. Vermeide Plastik, wann immer es geht!
  • Kein Einweg: Einwegprodukte sind ein No-Go – ob Becher, Teller oder Aluschalen zum Grillen! Die Auswahl an umweltfreundlichen Alternativen ist groß, sodass Ausreden längst nicht mehr zählen.

Mobilität ­– weniger fliegen und schonend reisen

Flugreisen erlauben den Besuch ferner Länder und Kontinente. Dennoch sollte die damit verbundene Umweltbelastung nicht vergessen werden. Insbesondere, wenn du kurze Flugreisen an nahegelegene Orte unternimmst, schadet das der Umwelt erheblich. Viele Ziele in Europa lassen sich wesentlich nachhaltiger mit der Bahn oder dem Auto erreichen.

Tipp: Geht es nicht ohne Flugzeug, kannst du die verursachten Flugemissionen zumindest kompensieren. Hierfür stehen Anbieter wie atmosfair zur Verfügung. Auch einige Fluggesellschaften werben inzwischen für derartige Angebote. Worauf bei der Auswahl der Klimaschutzprojekte geachtet werden sollte, erklärt das Umweltbundesamt in einem ausführlichen Ratgeber über die freiwillige CO2-Kompensation.

Doch nicht nur die An- und Abreise sollte möglichst nachhaltig erfolgen, sondern auch die Mobilität während des Aufenthalts vor Ort. Die Wahl der Verkehrsmittel hat großen Einfluss auf deinen ökologischen Fußabdruck. Womöglich lässt sich vieles per Bahn oder gar mit dem Fahrrad oder als Fußgänger erkunden. Je langsamer du reist, desto intensiver kannst du außerdem Land und Leute erleben.

Einkaufen bei Einheimischen

Ob Lebensmittel, Pflegeprodukte oder Souvenirs: Möchtest du die lokale Kultur unterstützen, kaufst du möglichst alles, was du unterwegs brauchst, aus einheimischen Quellen. Beispielsweise macht es wenig Sinn für ein Umweltschutzprojekt nach Thailand zu fliegen und vor Ort importierte Produkte aus Europa zu kaufen. Mit einem solchen Konsumverhalten begehst du in mehrfacher Hinsicht Umweltsünden. Stattdessen freuen sich die Bauern und Erzeuger der Region über jeden Besucher, der sie mit ihrem Einkauf direkt unterstützt. Auch im Bereich der Freizeitaktivitäten kannst du durch deine bewusste Entscheidung für die Angebote von Locals einen wertvollen Beitrag leisten.

Doch Vorsicht: Nicht alles, was auf den Märkten in fremden Ländern sowie als Freizeitaktivität angeboten wird, ist unbedenklich. Auch in diesem Sektor musst du umsichtig vorgehen und sowohl soziale als auch tierschutzrechtliche und ökologische Aspekte einbeziehen. Der Kauf von Exotenleder ist zum Beispiel ebenso tabu wie das Elefantenreiten. Wie verheerend die Zustände für Tiere teilweise sind, zeigt ein Bericht über das Leid von Krokodilen, Schlangen und Co. für die Lederindustrie der Tierrechtsorganisation PETA.

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