Tipps für Rückkehrer aus dem Ausland

Viele Menschen, die auswandern, kehren irgendwann wieder nach Deutschland zurück. Dies kann verschiedene Gründe haben. Für die einen stand von vorneherein fest, dass der Auslandsaufenthalt zeitlich begrenzt sein sollte. Andere wiederum sind von Heimweh geplagt und möchten ihren Lebensabend lieber in der ursprünglichen Heimat verbringen. Wieder andere verlieren im Ausland ihren Job und haben keine soziale Absicherung. Sie kehren sozusagen aus der Not nach Deutschland zurück. Doch sollte man sich den Schritt der Rückkehr nicht so einfach vorstellen und annehmen, dass man im Heimatland wieder mit offenen Armen empfangen wird. Eine Rückkehr in das ursprüngliche Heimatland will gut geplant sein und bedarf einer gründlichen Vorbereitung, ähnlich der Auswanderung.

Wie man Kontakt zum Heimatland aufrechterhält

Wenn sich Ausgewanderte im Ausland eine neue Existenz aufbauen, möchten sie häufig ihr altes Leben hinter sich lassen und brechen Kontakte zum alten Heimatland ab. Auch wenn man nicht vorhat, wieder nach Deutschland zurückzukehren, sollte man Kontakte im alten Heimatland pflegen. Man weiß nie, ob man sie noch einmal braucht.

Tipps für die Kontaktpflege im Heimatland:

  • Kontakt zu Freund*innen und Bekannten: Diese Kontakte aufrecht zu erhalten ist besonders schwierig, wenn man ins entfernte Ausland zieht und sich dadurch selten sieht. Ein gelegentlicher Anruf, eine E-Mail oder Fotos von der neuen Wohnumgebung zeigen Freund*innen und Bekannten, dass man an sie denkt und sie am eigenen Leben teilhaben lässt.
  • Kontakt zur Familie: Auch der Kontakt zur Familie will gepflegt werden. Wenn man an Feiertagen, Geburtstagen oder zu anderen familiären Ereignissen wie Hochzeiten oder Taufen nicht bei der Familie sein kann, sollte man sich zu diesen Anlässen melden, um zu zeigen, dass man trotz der Entfernung am Familienleben teilhaben möchte.
  • Kontakt zu ehemaligen Kolleg*innen: Wenn man auch im Ausland weiterhin Kontakt zu früheren Kolleg*innen aufrecht erhält, kann einem dies bei einer eventuellen Rückkehr und einer Arbeitssuche nützlich sein. Eine E-Mail ab und zu oder Kontakt über soziale Netzwerke, wie LinkedIn oder XING, können dabei sehr hilfreich sein.
  • Urlaub in der alten Heimat: Freie Zeit sollte nicht nur dazu verwendet werden, das neue Heimatland besser kennenzulernen. Für die Kontaktpflege ist es hilfreich, wenn man sich auch mal ab und zu im früheren Heimatland blicken lässt.
  • Besuche aus der alten Heimat: Der Besuch verbringt einen schönen Urlaub und hat das Gefühl, am neuen Leben des*der Ausgewanderten teilhaben zu dürfen.
  • Neue Kontakte knüpfen: Wenn sich Deutsche im Ausland aufhalten, möchten sie häufig keinen Kontakt zu anderen Deutschen haben, die auch dort leben. Dabei können solche Kontakte sehr nützlich sein. Man kann sich in der Muttersprache unterhalten und bekommt vielleicht ein paar Tipps über das Leben im Auswanderungsland. Außerdem haben andere Deutsche wahrscheinlich auch noch Kontakte im alten Heimatland, die einem bei einer Rückkehr hilfreich sein könnten.

Wie man die Rückkehr vorbereitet

Ebenso wie eine Auswanderung will auch eine Rückkehr gut geplant sein. Man sollte die Rückkehr nicht überstürzt vornehmen, sondern mindestens sechs Monate vorher mit den Vorbereitungen beginnen. Es ist ja nicht so, als wäre im alten Heimatland die Zeit stehen geblieben, während man nicht da war. Doch wer die Tipps für die Kontaktpflege während des Auslandsaufenthalts beherzigt und die Rückkehr gut vorbereitet, wird auch im früheren Heimatland wieder Fuß fassen können. Schließlich kennt man sich mit der Kultur aus und spricht die Sprache.

Tipps für die (Vorbereitung der) Rückkehr:

  • Deutsche Tageszeitungen lesen: Um über Geschehnisse und politische Entwicklungen in Deutschland auf dem Laufenden zu bleiben, sollte man regelmäßig deutsche Tageszeitungen lesen. Dies ist auch online möglich.
  • Schon im Ausland auf Jobsuche gehen: Rechtzeitig vor der Rückkehr sollte man sich um eine Arbeitsstelle in Deutschland bemühen. Vom Ausland aus kann man dies vor allem online tun, indem man die Stellenbörsen einschlägiger Tageszeitungen durchforstet oder bei online-Jobbörsen wie stepstone, kalaydo oder Monster nach offenen Stellen sucht. Man kann sich auch schon im Ausland bei der Bundesagentur für Arbeit als Jobsuchende*r melden. Dies geht allerdings nur, wenn die Beschäftigung im Ausland nicht mehr länger als drei Monate dauert.
  • Auf Wohnungssuche gehen: Die Wohnungssuche in Deutschland ist bereits vom Ausland aus möglich. Dies ist vor allem über große online-Wohnungssites wie immobilienscout24, immowelt sehr einfach. Wenn man schon genau weiß, wo man hinziehen möchte, kann man auch eine*n Makler*in mit der Wohnungssuche beauftragen. Darüber hinaus erhält man Informationen zu allen Städten in Deutschland bei meinestadt.de.
  • Krankenversicherung in Deutschland beantragen: Direkt nach der Rückkehr ist eine Krankenversicherung in Deutschland zu beantragen. Wer die Aufnahme in die Krankenversicherung beantragt, in der man auch vor der Auswanderung war, wird dort wahrscheinlich relativ problemlos aufgenommen. Viele Krankenversicherungen verlangen allerdings einen Nachweis, dass die rückgekehrte Person nicht mehr im Ausland versichert ist, sowie eine Meldebescheinigung in Deutschland. Das Bundesministerium für Gesundheit informiert darüber, was es bei der Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland zu beachten gibt.
  • Beim Einwohnermeldeamt melden: Nach der Rückkehr nach Deutschland sollte man sich umgehend beim örtlichen Einwohnermeldeamt melden. Denn bei vielen staatlichen Institutionen und Versicherungen wird in Deutschland eine Meldebescheingung verlangt. Die Meldebescheinigung erhält man nach Vorlage eines Personalausweises oder Reisepasses, der Abmeldebestätigung aus dem Ausland, sowie der Bescheinigung der neuen Wohnadresse (zum Beispiel Mietvertrag).
  • Bei Arbeitslosigkeit bei der Bundesagentur für Arbeit melden: Wer nach der Rückkehr nach Deutschland noch keine neue Arbeitsstelle hat, sollte sich bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos melden. Unter bestimmten Bedingungen haben auch arbeitslose Rückgekehrte Recht auf Arbeitslosengeld. Dies hängt unter anderem davon ab, ob die Versicherungszeiten als Arbeitnehmer*in im Ausland in Deutschland anerkannt werden. Erhält der*die Rückkehrer*in kein Arbeitslosengeld, hat er*sie zumindest Recht auf Arbeitslosengeld II, das den Lebensunterhalt absichert.
  • Rentenversicherung informieren: Nach der Rückkehr sollte die Rentenversicherung informiert werden. Wenn der*die Rückgekehrte einer versicherungspflichtigen Arbeit im Ausland nachgegangen ist, werden ihm*ihr die im Ausland erworbenen Rentenansprüche unter Umständen in Deutschland anerkannt. Hierzu kann man sich bei der Deutschen Rentenversicherung erkundigen.
  • Rückkehr mit Kindern: Wenn Kinder mit nach Deutschland zurückkehren, sollten sie, je nach Alter, auf die Rückkehr gut vorbereitet werden. Die Kinder müssen ihre gewohnte Umgebung, ihre Schule und Freunde im Ausland zurücklassen. Manche Kinder sind vielleicht im Ausland geboren und haben nie in Deutschland gelebt. Es kann auch sein, dass sie die deutsche Sprache gar nicht oder nur schlecht beherrschen. Für sie ist die Rückkehr der Eltern eher wie eine Auswanderung. Wenn die Eltern immer den Kontakt zum früheren Heimatland aufrecht erhalten haben und mit den Kindern häufig nach Deutschland gereist sind, wird den Kindern der Umzug weniger schwerfallen, als wenn sie Deutschland nie zuvor gesehen haben. Wenn man für seine Kinder eine Schule in Deutschland sucht, kann man sich bei dem Portal Schulweb informieren.

Auslandslust.de