Nach Thailand auswandern

Thailand gilt mehr und mehr als ein interessantes Land für Auswanderungswillige. Die Sonne, das Meer und das tropische Klima sind insbesondere für ältere Menschen attraktiv. Das Klima in Thailand kann bestimmte Alterserkrankungen mildern. Darüber hinaus sind die Lebenshaltungskosten in Thailand wesentlich niedriger als in Deutschland. Wer also eine ausreichende Rente hat oder durch Vermögen für seinen Lebensunterhalt sorgen kann, für den ist ein gutes Leben in Thailand möglich. Die Gehälter reichen in Thailand bei Weitem nicht an das, was man in Deutschland gewohnt ist. Wer in Thailand als Angestellter bei einer thailändischen Firma arbeiten möchte, wird Schwierigkeiten haben, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen und von den Gehaltsaussichten enttäuscht sein. Doch auch auf dem Weg in die Selbständigkeit gibt es in Thailand viele Hürden zu nehmen.

Um sich in Thailand zurecht zu finden, kommt man schon ziemlich weit, wenn man Englisch spricht. Dies trifft jedenfalls auf die großen Städte zu. Wer sich jedoch langfristig in Thailand aufhalten und dort arbeiten möchte, sollte die Sprache sprechen. Die thailändische Sprache ist für Deutsche schwierig zu lernen. Hierfür muss man eine lange Zeit einplanen.

Für wen eignet sich Thailand als Auswanderungsland?

Die Arbeitsbedingungen sind in Thailand schwierig, wenn man dort als Angestellter arbeiten möchte. Auch für Selbstständige ist das Land nur bedingt attraktiv. Um in Thailand als Angestellter arbeiten zu dürfen, benötigt man eine Arbeitsgenehmigung. Voraussetzung hierfür ist ein Mindestgehalt von 60.000 Baht. Das entspricht etwa 1200 Euro und ist für thailändische Verhältnisse ein Spitzengehalt. Es ist also besser, wenn man für eine ausländische Firma in Thailand arbeitet, die wahrscheinlich eher ein entsprechendes Gehalt zahlt.

Wer in Thailand ein Unternehmen gründen möchte, kann dies nur in Form einer Kapitalgesellschaft tun. Dabei müssen zumindest 51 Prozent des Unternehmens einem Thailänder gehören.

Für Aussteiger und Gelegenheitsarbeiter ist das Land nicht mehr attraktiv, da es seit einigen Jahren verschärfte Visabestimmungen gibt.

Insgesamt ist Thailand nur ein geeignetes Auswanderungsland, wenn man durch Rente oder Kapitalvermögen für seinen Lebensunterhalt sorgen kann oder von einer ausländischen Firma nach Thailand geschickt wird. Es gibt eventuell Möglichkeiten, als Englischlehrer oder im Tourismussektor zu arbeiten, doch findet man solche Stellen häufig nur kurzfristig und dann auch nur direkt vor Ort. Außerdem gibt es viele Tätigkeiten, die von Ausländern in Thailand gar nicht ausgeführt werden dürfen, wie z. B. Handarbeiten, der Frisörberuf, Arbeiten in der Fischerei oder in der Land- und Viehwirtschaft.

Voraussetzungen für ein unbegrenztes Visum

Thailand vergibt in der Regel drei verschiedene Visa an Ausländer: ein Touristenvisum, ein Non-Immigrant Visum und ein Non-Immigrant-O-Visum.

  • Touristenvisum: Das Touristenvisum muss man bei der thailändischen Botschaft oder dem Konsulat beantragen. Mit diesem Visum darf man sich 60 Tage im Land aufhalten. Nach Ablauf der Frist muss man Thailand verlassen. Allerdings darf man das Visum noch zweimal verlängern, wenn man das Land nach jeweils 60 Tagen für zwei Tage verlässt. So ergibt sich eine Visumdauer von insgesamt 180 Tagen.
  • Non-Immigrant Visum: Das Non-Immigrant Visum gilt für ein Jahr und berechtigt zu einem Aufenthalt in Thailand von 90 Tagen am Stück. Man muss also auch hier mehrmals ein- und ausreisen, damit das Visum nicht seine Gültigkeit verliert.
  • Non-Immigrant-O-Visum: Das Non-Immigrant-O-Visum ist ein Jahr gültig, und man darf sich das gesamte Jahr in Thailand aufhalten, ohne mehrmals ein- und ausreisen zu müssen. Allerdings wird das Non-Immigrant-O-Visum nur an Menschen vergeben, die mindestens 50 Jahre alt sind, zuvor schon mit einem Non-Immigrant-Visum eingereist sind und mindestens 800.000 Baht auf einem Bankkonto in Thailand hinterlegt haben.

Es gibt auch die Möglichkeit, eine Daueraufenthaltsgenehmigung für Thailand zu beantragen. Allerdings ist dies an zahlreiche Bedingungen geknüpft, die kaum jemand erreichen kann. So muss man sich unter anderem zuvor drei Jahre ununterbrochen in Thailand aufgehalten haben, was aufgrund der Visabestimmungen so gut wie unmöglich ist, eine große Summe Geld bezahlen und werden pro Jahr nur 100 dieser „Residencial Permits“ vergeben.

  • Arbeitserlaubnis: Wenn man als Ausländer in Thailand arbeiten möchte, braucht man eine Arbeitserlaubnis. Wer arbeitet und keine Arbeitserlaubnis besitzt, macht sich strafbar, wird ausgewiesen oder muss sogar mit einer Gefängnisstrafe rechnen. An die Erteilung einer Arbeitserlaubnis („Work Permit“) sind bestimmte Bedingungen geknüpft. Eine der wichtigsten ist wohl, dass der Antrag nur von einer Firma und nicht von dem Ausländer selbst gestellt werden kann.

Um die thailändische Staatsbürgerschaft beantragen zu können, muss man sich mindestens fünf Jahre ununterbrochen in Thailand aufgehalten haben, Thai sprechen, nicht vorbestraft sein und ein regelmäßiges Einkommen haben. Eine doppelte Staatsbürgerschaft ist möglich.

Mehr Informationen erteilt die Botschaft Thailands in Berlin.

Der Umzug nach Thailand: Worauf man alles achten muss

Ein Umzug nach Thailand ist ein aufwendiges Unterfangen. Es gibt nicht nur viele Behördengänge zu erledigen, auch stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, das gesamte Mobiliar aus Deutschland nach Thailand mitzunehmen.

Was man schon in Deutschland regeln kann:

  • Papiere:  Wer sich dauerhaft in Thailand festigen möchte, sollte sich beim Einwohnermeldeamt in Deutschland abmelden. Für die Einreise in Thailand benötigt man einen gültigen Reisepass und ein Visum (siehe oben). Wenn man in Thailand arbeiten möchte, braucht man zudem eine Arbeitserlaubnis, die man in Thailand beantragen muss. Nach der Ankunft in Thailand ist der Wohnsitz bei der Ausländerbehörde zu melden. Wenn man in Thailand Auto fahren möchte, benötigt man einen internationalen Führerschein. Den kann man sich schon vor Abreise beim Straßenverkehrsamt in Deutschland besorgen. In Thailand gilt der Linksverkehr.
  • Rente und Altersvorsorge:  Zwischen Deutschland und Thailand besteht kein Sozialversicherungsabkommen. Dies kann für den Versicherungsnehmer zum Nachteil sein, wenn er später seine Rente bezieht. Die wenigsten Menschen werden eine Rente erhalten, die sich aufgrund von Rentenansprüchen aus einer Tätigkeit in Thailand bei einer thailändischen Firma ergibt. Sollten Rentenansprüche bestehen, so fällt diese äußerst gering aus.Interessant ist die Frage der Rente vor allem für deutsche Rentner, die sich in Thailand zur Ruhe setzen möchten. Die deutsche Rente wird Rentnern, die nach Thailand auswandern, vollständig ausgezahlt. Sie müssen lediglich jedes Jahr eine sogenannte Lebensbescheinigung bei der Deutschen Rentenversicherung einreichen. Weitere Informationen erhält man bei der Deutschen Rentenversicherung.
  • Wenn der Hausrat mit auswandern soll:  Es ist natürlich möglich, den gesamten Hausrat nach Thailand mitzunehmen. Eine internationale Spedition wird dann alles in einem Container per Lastwagen und Schiff zum Zielort bringen. Allerdings kann dies mehrere Wochen dauern und ziemlich teuer werden. Zusätzliche Kosten entstehen beim thailändischen Zoll. Es ist wahrscheinlich preisgünstiger, die Möbel in Deutschland zu verkaufen und sich in Thailand neue Möbel anzuschaffen.

Was in Thailand geregelt werden muss:

  • Wohnungssuche:  Der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ist in Thailand schwierig, da in Thailand Ausländer kein Land kaufen dürfen. Mietwohnungen oder -häuser sind in Thailand wesentlich einfacher zu finden. Die Angebote im Internet stammen in der Regel von Immobilienmaklern, die im Vergleich zu privat vermieteten Wohnungen teuer sind. Am besten ist es, man mietet sich von Deutschland aus etwas für ein paar Wochen und schaut sich dann in Thailand vor Ort um. Die Mieten sind wesentlich günstiger als in Deutschland. Allerdings gibt es auch Unterschiede. In den Touristenhochburgen bezahlt man natürlich mehr als auf dem Land.
  • Eine Steuerkarte in Thailand beantragen: Wer in Thailand arbeitet, muss Steuern zahlen und benötigt eine Steuerkarte. Die Steuerkarte beantragt man beim zuständigen Finanzamt in Thailand. Hierzu braucht man Kopien des Reisepasses sowie eine Wohnsitzbescheinigung der thailändischen Ausländerbehörde.
  • Einrichtung eines Bankkontos:  Zur Eröffnung eines Bankkontos in Thailand benötigt man einen gültigen Reisepass mit Visum und einen Personalausweis oder Führerschein sowie eine Wohnsitzbescheinigung der Ausländerbehörde. Die meisten Banken führen die Konten in der thailändischen Währung. Wer ein Konto eröffnen möchte, das in Fremdwährung geführt wird, muss mit hohen Kosten rechnen.
  • Krankenversicherung: Für Thailänder gibt es in Thailand eine kostenlose Krankenversorgung. Ausländer können dieselben Leistungen gegen eine geringe Gebühr auch in Anspruch nehmen. Allerdings sind die Leistungen begrenzt und sind bei größeren Behandlungen hohe Eigenleistungen zu entrichten. Man kann sich in Thailand auch privat krankenversichern.

Viele Informationen zu Einwanderungsthemen in Thailand erhält man auch beim thailändischen Immigration Bureau.

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