Nach Irland auswandern

Neben der Schweiz, den skandinavischen Ländern und Österreich zählt auch Irland zu den beliebtesten Auswanderungsländern in Europa. Irland lockt mit schönen Landschaften, mittelalterlichen Städten und einer großen Gastfreundschaft. Zudem gilt Irland als eine der aufstrebendsten Wirtschaften Europas und bietet auch ausländischen spezialiserten Arbeitskräften einen Arbeitsmarkt mit Perspektiven. Darüber hinaus verfügt Irland über einen bezahlbaren Wohnungsmarkt.

Da in Irland Englisch gesprochen wird, hat man hier weniger Sprachprobleme als das vielleicht in anderen Ländern der Fall ist. Die Amtssprachen in Irland sind das Irisch-Gälische und Englisch. Um in Irland sesshaft werden zu können, sollte man die englische Sprache in Wort und Schrift beherrschen. Dies reicht für den Alltag und das Berufsleben aus.

Für wen eignet sich Irland als Auswanderungsland?

Aufgrund der geographischen Lage Irlands zwischen den USA und Kontinentaleuropa haben dort viele internationale Computerfirmen ihre Niederlassungen. Deshalb haben Akademiker und Fachkräfte aus diesem Bereich gute Chancen auf dem irischen Arbeitsmarkt. Doch ist der Arbeitsmarkt im Vergleich zu anderen Ländern klein und der Wettbewerb um die besten Stellen hoch.

Allerdings stellt Irland auch eine Ausnahme gegenüber anderen Ländern dar, denn außer ausgebildeten Arbeitskräften werden hier zudem ungelernte Arbeitskräfte gesucht, zum Beispiel für Beschäftigungen in Sprach- und Call Centern. Hier kann man als Deutsch-Muttersprachler mit seiner eigenen Sprache punkten. Auch im Tourismus kommen einem die Deutschkenntnisse zugute. Der Tourismus ist ein wachsender Wirtschaftszweig in Irland.

Folgende Berufsgruppen haben in Irland besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt:

  • Ingenieure
  • Fachkräfte für die Pharmaindustrie
  • IT-Spezialisten
  • Mitarbeiter im Hotelerie- und Gastronomiegewerbe
  • Mitarbeiter in Call Centern

In Irland spielen lokale Arbeitsagenturen („Recruitment Agencies“) eine wichtige Rolle bei der Jobvermittlung. Darüber hinaus kann man sich auch an die staatliche Arbeitsvermittlung „Further Education and Training Authority- SOLAS“ ehemals „Foras Aiseanna Saothair“ oder an die European Employment Services (EURES) wenden. Stellenanzeigen findet man auch in der Donnerstagsausgabe des „Irish Independent“ sowie in der Freitagsausgabe der „Irish Times“.

Voraussetzungen für ein unbegrenztes Visum

Deutsche haben in Irland als EU-Bürger ein unbegrenztes Aufenthalts- und Arbeitsrecht. Für die Einreise benötigt man lediglich einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. In Irland gibt es keine Meldepflicht beim Einwohnermeldeamt. Allerdings kann man sich freiwillig bei der örtlichen Polizei registrieren lassen.                 Wer sich länger als drei Monate in Irland aufhält, muss vor Ablauf dieser Frist eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Für Dublin ist dies das Ausländermeldeamt („Aliens Registration Office“), für alle anderen Gebiete Irlands das örtliche Einwohnermeldeamt („Garda Síochána District“). Die Aufenthaltsgenehmigung  erhält man für die Dauer des Arbeitsvertrages, allerdings nicht länger als für fünf Jahre. Danach kann man einen Antrag auf Verlängerung stellen.

Weitere Informationen erhält man auch bei der irischen Botschaft in Berlin.

Der Umzug nach Irland: Worauf man alles achten muss

Ein Umzug nach Irland ist allein schon wegen des Inselcharakters des Landes eine größere Unternehmung als ein Umzug innerhalb Deutschlands oder auf dem Festland. Hinzu kommt, dass es sich um  Ausland handelt, was unter anderem zusätzliche Behördengänge mit sich bringt. Manche Dinge sind schon von Deutschland aus zu regeln, andere wiederum erst vor Ort in Irland.

Was man schon in Deutschland regeln kann:

  • Papiere: Bei einem Umzug nach Irland sollte man sich zunächst beim zuständigen Einwohnermeldeamt in Deutschland abmelden. Neben einem gültigen Personalausweis oder Reisepass ist zu empfehlen, auch andere wichtige persönliche Dokumente, wie Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Arbeitszeugnisse etc. nach Irland mitzunehmen. Der deutsche EU-Führerschein hat auch in Irland seine Gültigkeit. Man kann den deutschen auf Wunsch in einen irischen Führerschein umschreiben lassen. Dies macht man beim „National Driver Licence Service“.  In Irland gilt die Linksverkehrregelung.
  • Rente und Altersvorsorge: Zwischen Deutschland und Irland besteht ein Sozialversicherungsabkommen. Damit ist die Anerkennung der Rentenansprüche des jeweiligen anderen Landes garantiert. Weitere Informationen erhält man bei der Deutschen Rentenversicherung. In Irland besteht eine Rentenversicherungspflicht für alle Erwerbstätigen und Selbstständigen. Allerdings ist die staatliche Rente nur als Grundversorgung zu verstehen. Unter anderem deshalb ist die private Altersvorsorge eine wichtige Säule des irischen Rentensystems. Die private Altersvorsorge hat in Irland, wie auch in Großbritannien, Tradition. Zu der privaten Altersvorsorge zählen unter anderem: Immobilien, Aktien oder private Rentenversicherungen.
  • Wenn der Hausrat mit auswandern soll: Wer seinen gesamten Hausrat mit nach Irland nehmen möchte, sollte eine erfahrene Spedition mit dem Umzug beauftragen. Man holt sich am besten Angebote von verschiedenen Umzugsunternehmen ein. Da Irland eine Insel ist, lassen sich die mitgeführten Gegenstände nur per Flugzeug oder Schiff transportieren. Dies ist eine kostspielige Angelegenheit. Da in Irland viele Wohnungen und Häuser möbliert vermietet werden, sollte man überlegen, ob man den gesamten Hausrat in Irland wirklich braucht, oder auf so manche Möbelstücke vielleicht auch verzichten kann.

Was in Irland geregelt werden muss:

  • Wohnungssuche: Die Finanzkrise liegt jetzt zwar schon einige Jahre zurück, doch hat sie auch in Irland ihre Spuren hinterlassen. Bis heute sind Wohnungen und Häuser, sowohl in den ländlichen Gebieten als auch in der Hauptstadt Dublin, relativ günstig zu erwerben. Auch auf den regelmäßig stattfindenden Versteigerungen von Wohnimmobilien kann man zuschlagen. Dort sind die Immobilien in der Regel noch einmal günstiger zu erwerben als auf dem freien Markt. Wann und wo Versteigerungen stattfinden, erfährt man bei der irischen „Real Estate Alliance“. Die meisten Iren kaufen sich eine Immobilie, anstatt sie zu mieten. Doch natürlich gibt es auch einen Markt für Mietwohnungen oder -häuser. Die Mietpreise sind in Irland relativ hoch. In den größeren Städten, insbesondere in Dublin, werden wesentlich höhere Mieten verlangt als auf dem Land. Der Mietvertrag läuft in Irland häufig nur über ein Jahr. Viele Mietwohnungen oder Häuser sind möbliert oder teilmöbliert. Wer nicht seinen gesamten Hausrat nach Irland mitnehmen möchte, kann davon profitieren.
  • Eine Steuerkarte in Irland beantragen: Bevor man in Irland eine Arbeit aufnimmt, muss man eine PPS-Nummer („Personal Public Service Number“) beantragen. Diese Nummer braucht man, um die Lohnsteuer zu bezahlen. Als Sozialversicherungsnummer dient sie auch dazu Sozialleistungen des Staates, wie Wohngeld, Sozialhilfe oder Gesundheitsfürsorge, in Anspruch nehmen zu können. Die PPS-Nummer beantragt man beim zuständigen „PPS Number Allocation Centre“ des Wohnortes. Wenn man bereits in Irland arbeitet, aber noch keine PPS-Nummer hat, muss man „Emergency-Tax“ bezahlen, was eine höhere Steuerklasse ist. Für die Beantragung einer PPS-Nummer benötigt man einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, ein Passfoto sowie den Nachweis einer Wohnadresse in Irland.
  • Einrichtung eines Bankkontos: Möchte man in Irland ein Bankkonto eröffnen, benötigt man den Nachweis eines festen Wohnsitzes in Irland. Daneben muss man einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vorzeigen können.
  • Krankenversicherung: Die Gesundheitsversorgung ist in Irland staatlich geregelt und wird von den Steuern finanziert. Wer als EU-Bürger in Irland lebt, hat wie die Iren Anrecht auf medizinische Versorgung. Allerdings sind die den Bürgern zustehenden Leistungen in zwei Gruppen gegliedert: mit Medical Card  und ohne Medical Card. Ob man ein Anrecht auf die Medical Card hat, hängt von der Höhe des Einkommens ab. Hierzu muss das wöchentliche Einkommen im Verhältnis zur Größe der Familie niedrig sein. Nicht-Inhaber einer Medical Card erhalten eine kostenlose Behandlung in Krankenhäusern, müssen aber für bestimmte Arztbehandlungen selber bezahlen. Inhaber der Medical Card erhalten alle medizinischen Leistungen kostenlos. Etwa ein Drittel der Iren besitzt eine Medical Card. Viele Iren sind zusätzlich privat krankenversichert. Die privaten Krankenversicherungen sind bei der „Health Insurance Authority“ registriert. Neben privaten Krankenversicherungen, die nur bestimmten Berufsgruppen offenstehen, gibt es in Irland drei große private Krankenversicherungen, die für alle Iren zugänglich sind: das „Voluntary Health Insurance Board“, „Qinn Direct“ und „Hibernian Aviva“.

Ratgeber zu Auslandsjobs in Irland

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