Nach Großbritannien auswandern

Großbritannien gilt als ein attraktives Land für Auswanderer. Es hat sowohl ein pulsierendes städtisches Leben als auch ruhige und romantische Landschaften zu bieten. Zudem ist der Arbeitsmarkt in Großbritannien attraktiv für ausländische Arbeitnehmer. Die Löhne sind in Großbritannien, wie auch in der Schweiz, wesentlich höher als in Deutschland.

Doch man muss hier ebenso mit hohen Lebenshaltungskosten rechnen. Natürlich gibt es sowohl bei den Löhnen als auch bei den Lebenshaltungskosten regionale Unterschiede. Auf dem Land sind beide niedriger als in den Ballungszentren in und um der Hauptstadt London oder den großen Städten Edinburgh und Glasgow in Schottland.

Auch wegen der Sprache ist Großbritannien ein geeignetes Land für Auswanderer. Die Amtssprache ist britisches Englisch. Die Beherrschung der englischen Sprache in Wort und Schrift ist damit eine Grundvoraussetzung, um in Großbritannien sowohl beruflich als auch privat Fuß fassen zu können.

Für wen eignet sich Großbritannien als Auswanderungsland?

Die Arbeitslosenquote ist in Großbritannien relativ niedrig und der Arbeitsmarkt für ausländische Fachkräfte und Akademiker relativ gut. Im Gegensatz zu Deutschland ist es in Großbritannien nicht so wichtig, einen bestimmte Studienabschluss zu haben, wenn man sich auf eine Arbeitsstelle bewirbt.

Zu den Berufsgruppen, die in Großbritannien besonders gesucht werden, gehören:

  • Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger
  • Zahnärzte
  • Psychiater
  • Sozialarbeiter
  • IT-Spezialisten
  • Mitarbeiter bei Banken und Versicherungen
  • Mitarbeiter in der Pharmaindustrie
  • Mitarbeiter im Gastronomie- und Hoteleriegewerbe

In Großbritannien gibt es die britische Arbeitsverwaltung, die mit der Agentur für Arbeit vergleichbar ist. Sie hilft auch Jobsuchenden aus dem Ausland. Unter „Universal Jobmatch“ ist die britische Arbeitsverwaltung online zu erreichen. Weitere Informationen zu Jobs in Großbritannien erhält man unter anderem beim europäischen Mobilitätsportal EURES.

Einreise

Seit dem 01.10.2021 ist die Einreise nach Großbritannien für EU-Bürger:innen nur noch mit einem gültigen Reisepass möglich. Wer dort leben möchte benötigt seit dem außerdem ein Visum, das nach einem punktebasierten Einwanderungssystem vergeben wird. Seit dem Brexit werden EU-Bürger:innen und Nicht-EU-Bürger:innen in diesem Punkt gleichbehandelt. Weitere Infos dazu gibt es z.B. hier.

Der Umzug nach Großbritannien: Worauf man alles achten muss

Da Großbritannien eine Insel ist, gestaltet sich der Umzug schon allein deswegen schwieriger, insbesondere, wenn man seinen gesamten Hausrat nach Großbritannien mitnehmen möchte. Daneben gibt es einige Behördengänge sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland zu erledigen.

Was man schon in Deutschland regeln kann:

  • Papiere: Auch wenn in Großbritannien keine Meldepflicht besteht, sollte man sich bei einem Umzug nach Großbritannien beim zuständigen Einwohnermeldeamt in Deutschland abmelden. Für die Einreise nach Großbritannien ist ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ausreichend. Weitere wichtige persönliche Dokumente, wie Geburtsurkunde, Heiratsurkunde oder Arbeitszeugnisse sollte man ebenso dabei haben. In Großbritannien hat der deutsche Führerschein seine Gültigkeit. Wer möchte, kann ihn bei der „Driver and Vehicle Agency“ in einen britischen Führerschein umwandeln.
  • Rente und Altersvorsorge: Deutschland und Großbritannien haben ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen. Demnach erkennen die beiden Länder Rentenansprüche aus dem jeweils anderen Land an. Nähere Informationen erhält man bei der Deutschen Rentenversicherung. Das Rentensystem in Großbritannien beruht auf drei Säulen: der staatlichen Rente, der Betriebsrente und der Privatrente. Während in Deutschland bis heute die staatliche Rente die wichtigste Säule des Rentensystems ist, ist die Rente in Großbritannien stark auf die private Altersvorsorge ausgerichtet. Die staatliche Rente deckt in Großbritannien lediglich etwa 15 Prozent des Bruttoeinkommens ab. Bei der Betriebsrente gibt es zwei Systeme: das „Final Salary Scheme“, wobei bereits im Voraus die Höhe der tatsächlichen Betriebsrente bestimmt wird und das „Money Purchase Scheme“. Hier werden die Beiträge investiert, und hängt die Höhe der Rente von der Wertentwicklung ab. Private Rentenversicherungen kann man bei Banken oder bei Versicherungen abschließen.
  • Wenn der Hausrat mit auswandern soll: Ein Umzug ins Ausland, und noch dazu auf eine Insel, ist mit mehr Kosten und Aufwand verbunden, als ein Umzug über Land und im Inland. Wer es sich leisten kann und nicht viel Zeit hat, hat die Möglichkeit, eine Spedition zu beauftragen, die sich mit internationalen Umzügen auskennt. Am besten, man holt sich mehrere Angebote ein. Desweiteren muss geklärt werden, ob wirklich der gesamte Hausrat mit auswandern soll, oder man sich lieber Möbelstücke in Großbritannien kauft. Eventuell mietet man sich zunächst eine möbilierte Wohnung, was bedeutet, dass man nicht das gesamte Möbiliar aus Deutschland nach Großbritannien mitnehmen muss.

Was in Großbritannien geregelt werden muss:

  • Wohnungssuche: Die Mieten sind in Großbritannien wesentlich höher als in Deutschland. Dies gilt insbesondere für die Hauptstadt London. Die meisten Briten bewohnen ihr Eigenheim. Dementsprechend ist der Markt für Mietwohnungen und – häuser im Vergleich zu Deutschland eher klein. Immobilien zum Kauf oder zur Miete findet man unter den Anzeigen in den britischen Lokalzeitungen. Zum Teil veröffentlichen die Lokalzeitungen die Wohnungsanzeigen auch im Internet. Daneben gibt es Immobilienportale, die man auch bereits gut von Deutschland aus nutzen kann, um sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen. Wer in London Wohnraum sucht, kann sich zum Beispiel bei der Plattform commute.from informieren. Für eine Suche in ganz Großbritannien eigenen sich die Immobilienportale Zoopla und rightmove. Wer nicht viel Zeit hat, um eigenständig auf Wohnungssuche zu gehen, kann auch einen Makler („Letting Agent“ oder „Estate Agent“) beauftragen. Natürlich verlangen diese eine nicht unerhebliche Gebühr, wenn sie eine Wohnung oder ein Haus erfolgreich vermittelt haben.
  • Eine Steuerkarte in Großbritannien beantragen: Wer sich langfristig in Großbritannien festigt und dort arbeitet, benötigt eine Sozialversicherungsnummer („National Insurance Number“). Diese erhält man beim lokalen Sozialversicherungsbüro („Social Security Office“). Ähnlich wie in Deutschland teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Sozialversicherungsbeiträge. Die Höhe der Beiträge richtet sich nach dem Einkommen. Wie hoch die eigenen Beiträge sind, kann man beim “HM Revenue & Customs“ erfahren. Selbstständige sind, im Gegensatz zu Deutschland, ebenfalls dazu verpflichtet, Sozialversicherungsabgaben zu zahlen.
  • Einrichtung eines Bankkontos: Um in Großbritannien ein Bankkonto eröffnen zu können, benötigt man eine Wohnadresse in Großbritannien sowie den Nachweis, dass man in Großbritannien eine Arbeitsstelle hat.Wenn eines von beiden oder beides fehlt, wird es schwieriger, aber nicht unmöglich, ein Konto zu eröffnen.Da es in Großbritannien keine Meldepflicht gibt, werden als Nachweis eines Wohnsitzes zum Beispiel Rechnungen mit der Wohnadresse anerkannt. Es gibt auch die Möglichkeit, online ein Konto zu eröffnen. Allerdings sollte man sich dann bereits drei Monate im Land aufhalten, da in diesem Fall häufig Rechnungen mit der Wohnadresse der letzten drei Monate verlangt werden.
  • Krankenversicherung: In Großbritannien ist die Gesundheitsversorgung staatlich geregelt. Jeder, der sich mindestens ein Jahr in Großbritannien aufgehalten hat, hat ein Anrecht auf eine kostenlose Behandlung durch die „National Health Services (NHS)“. Allerdings müssen Patienten für bestimmte Behandlungen oder zum Beispiel Arzneimittel ganz oder teilweise selbst bezahlen, sofern sie nicht davon befreit sind. Viele Briten schließen heute private Zusatzversicherungen ab, um die Kosten der Eigenleistung zu senken. Es gibt auch die Möglichkeit, sich vollständig privat zu versichern. Doch obwohl man in diesem Fall die NHS nicht in Anspruch nimmt, bekommt man dadurch keine Vergünstigungen, wie zum Beispiel Steuerabzug.

Ratgeber zu Auslandsjobs in Großbritannien

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