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Um stressfrei in deinen Freiwilligenaufenthalt starten zu können, solltest du dich daher rechtzeitig um die Finanzierung zu kümmern. Verschiedene Optionen bieten sich an. Naheliegend ist es natürlich, zu jobben. Neben der Schule, Studium oder Ausbildung könnte es sich jedoch als langwierig gestalten, das erforderliche Geld zusammen zu bekommen.
Falls es möglich ist, solltest du versuchen, deine Freiwilligenarbeit als Praktikum anrechnen zu lassen. Das bietet mehrere Vorzüge: wenn das Freiwilligenprojekt in einem erkennbaren Zusammenhang zu deinem Berufswunsch, deinem Studium oder deiner Ausbildung steht, kannst du versuchen, verschiedene Förderungen zu bekommen. Einige sind im Folgenden aufgeführt.
Kindergeld
Das Kindergeld kann auch während der Freiwilligenarbeit weiter gezahlt werden. Je nach Projekt und Projektdauer unterscheiden sich die Bewilligungskriterien. Auf Kindergeld kannst du bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres Anspruch haben.
Auslands-BAföG
Mit dem Auslands-BAföG kann dein Freiwilligenaufenthalt ebenfalls gefördert werden, wenn er als Praktikum angerechnet wird und im Rahmen deines Studiums oder deiner Ausbildung stattfindet. Du solltest zu Förderbeginn unter 30 Jahre alt sein, es gibt jedoch Ausnahmen. Die Fördersätze unterscheiden sich von jenen im Inland, d.h. du könntest auch gefördert werden, wenn es dir bislang verwehrt blieb. Die Förderung erstreckt sich auf maximal ein Jahr.
Bildungskredit
Wenn du volljährig bist, zur Schule oder Universität gehst bzw. in den letzten beiden Ausbildungsjahren stehst, kannst du für deine Freiwilligenarbeit (als Auslandspraktikum) einen Bildungskredit abschließen.
DAAD
Bei einer Freiwilligenarbeit die als studienbezogenes Auslandspraktikum läuft, kannst du versuchen, durch den DAAD die Flugkosten erstattet zu bekommen. Den Antrag musst du mindestens zwei Monate im Voraus stellen. Mit dem Carlo-Schmid-Programm werden speziell Praktika bei internationalen Organisationen gefördert. Das Praktikum sollte drei bis sechs Monate dauern. Du kannst maximal 28 Jahre alt sein.
Mobilitätsprogramm Leonardo da Vinci
Wenn du dir deinen Freiwilligenaufenthalt im europäischen Ausland als berufliches Praktikum, Ausbildungsabschnitt oder Weiterbildung anrechnen lässt, könntest du eine Förderung durch das Mobilitätsprogramm für berufliche Bildung Leonardo erfahren. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht.
Förderkreis aus privaten Stiftern
Das können Freunde, Bekannte, Verwandte, Kollegen, ehemalige Lehrer oder Vereinsmitglieder sein. Insbesondere in kirchlichen Kreisen sind Förderkreise üblich. Jeder Förderer erklärt sich bereit, dir einen bestimmten Monatsbetrag zu überweisen (ca. 5-10 EUR). Im Gegenzug informierst du sie während und nach deinem Freiwilligendienst, z.B. durch einen Blog, Facebook- Einträge, Postkarten und Fotos.
Spendenplattformen
Du kannst transparente Spendenplattformen wie betterplace.de, einfachgeben.org, helpedia.de, oder helpdirect.org nutzen. Auf diesen Seiten hast du die Möglichkeit, dein Projekt zu bewerben und zu versuchen, Unterstützung von Spendern zu erfahren.
Corporate Volunteering
Beim Corporate Volunteering werden Berufstätige von ihrem Arbeitgeber zu Hilfsprojekten entsendet. Dort können sie ihr Know-how einbringen und neues Wissen hinzugewinnen. Das verspricht eine willkommene Abwechslung zum Alltagstrott und macht interkulturell fit. Zugleich wirft es ein positives Licht auf das Unternehmen, das seinen gesellschaftlichen und unternehmerischen Verpflichtung nachkommt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die EU fördern solche Unterfangen mit dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland. Als Teilnehmer erfährst du eine indirekte Förderung durch geförderte Sprachkurse und Weiterbildungsprämien.
Flohmarkt
Verkaufe unnötige Dinge auf Flohmärkten oder stelle sie bei eBay, Amazon o.ä. ein. Wenn du die Menschen darüber informierst, wofür du sammelst, wirst du vermutlich noch mehr verkaufen. Du könntest auch eine solidarische Briefaktion veranstalten und Briefumschläge verkaufen und sie vom Zielland aus zurückschicken. Mögliche Inhalte sind z.B. selbstgemalte Bildern von Kindern, die du betreust, oder Fotos von dem Projekt.
Pressearbeit
Du kannst über Zeitungen und Lokalradio die Menschen in deiner Heimatstadt und Region über dein gemeinnütziges Vorhaben informieren. Vielleicht finden sich auf diesem Wege einige Spender und Unterstützer. Zuhause Kosten einsparen. Falls du mehrere Monate weg bist, kannst du für diese Zeit deine Wohnung untervermieten. Außerdem ist es sinnvoll, Abos für Zeitungen, das Sportstudio usw. abzubestellen bzw. auszusetzen.